Wetteraussichten: Der Sommer macht Pause
Ein Tief verlagert sich nach Skandinavien und drängt mit seinen südlichen Gradienten nach Deutschland. Die Luft kühlt von Norden ab und zwingt den Sommer zu einer Pause. Ob die Sommerpause von längerer Dauer ist, hängt vom Skandinavientief und dem Azorenhoch ab.
Aus südwestlichen Richtungen strömen im Moment feucht-warme Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen über der Südhälfte bis zum Sonntag auf +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad ansteigen lassen kann. Frischer bleibt es mit +17 bis +22 Grad über dem Norden. Hinzukommen zeitweilige Regenschauer, die heute noch gleichmäßig über Deutschland verteilt werden und sich am Samstag und Sonntag mehr über die Nordhälfte konzentrieren. Der Wind kommt phasenweise böig aus südwestlichen Richtungen und kann am Sonntag in unmittelbarer Küstennähe für stürmische Windböen sorgen.
Wetterwechsel
In der Nacht auf Montag greift der Niederschlag auf die südlichen Landesteile über und sorgt für teils kräftige Schauer und regionale Gewitter, die nach Süden örtlich zu unwetterartigen Wetterereignissen führen können. Auch am Dienstag ist mit weiterem Niederschlag zu rechnen, der sich weiter nach Süden verlagert und im Schwerpunkt über Baden-Württemberg und Bayern zu erwarten ist. Am Mittwoch lässt der Niederschlag allmählich nach und bei wechselnder Bewölkung kommt häufiger die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen am Montag noch +18 bis +23 Grad und nach Süden bis +25 Grad und gehen bis Mittwoch auf +17 bis +22 Grad zurück. Bei länger andauerndem Niederschlag kann es auf bis +15 Grad abkühlen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli.
Wettervorhersage des europäischen Wettermodells: Grenzwetterlage südwestlicher Ausprägung
Das Tief vom Wochenende verlagert sich bis zum 26. Juli nach Skandinavien und kippt bis August nach Südwesten ab. Damit bestätigen die Europäer die Wetterprognose der letzten Tage.
Südwestwetter mit Luftmassengrenze
Die Tiefdruckdynamik über Skandinavien erreicht am 26. Juli ihren Höhepunkt und drückt mit +17 bis +22 Grad frische Luftmassen nach Deutschland. Bei Regen können sich die Werte an der +15 Grad-Marke orientieren. Ab dem 26. Juli kann über Island ein weiteres Tief initialisiert werden. Dieses Tief intensiviert sich rasch und erzwingt bis zum 28. Juli eine Veränderung der Tiefdruckachse, welche bis in den August von England bis nach Skandinavien verläuft.
Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen auf die Vorderseitenanströmung der Tiefdruckachse und da sich das Tief nah an Deutschland herankommt, kann es zur Ausbildung einer Luftmassengrenze kommen. Der Norden und der Westen werden mehr maritim beeinflusst, was zu weiteren Niederschlägen und einem böigen Wind führen kann. Die Temperaturen erreichen meist ein Spektrum zwischen +17 bis +22 Grad. Südlich einer Linie von Köln und Berlin wandelt sich der Niederschlag und geht in eine Schauer- und Gewitterform über, welche regional kräftiger ausfallen können. Zudem gelangen mit +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad schwül-warme Luftmassen nach Deutschland, was das Potential unwetterartiger Wetterereignisse Anfang August ansteigen lassen kann.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Ein Auf und Ab des Sommers
Tiefer Luftdruck festigt sich nach der Wetterprognose der Amerikaner über Skandinavien, dessen Achse Ende Juli kurzzeitig nach Südwesten abkippt und mit einer südwestlichen Anströmung die Temperaturen auf +22 bis +26 Grad und über dem Süden auf bis +28 Grad ansteigen lassen kann. Hinzukommt eine erhöhte Schauer- und Gewitteraktivität.
Unbeständiges und wenig stabiles Sommerwetter
Anfang August setzt sich die Tiefdruckachse erneut nach Osten in Bewegung und beeinflusst zunehmend das Wetter über Deutschland. Die Niederschlagstätigkeit nimmt im Zeitraum 1. bis 4. August zu und sorgt mit zeitweiligen Schauern für Abwechslung.
Insgesamt aber schwächt sich das Tief im Verlagerungsprozess ab und zeigt zum 2. August einen Übergang zu einem Höhentief, dessen Entwicklung in den kommenden Stunden weiter beobachtet werden muss. Derzeit ist das einerlei. Mit einer nördlichen Rückseitenströmung gelangen kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz und lassen die Temperaturen vom 1. August mit +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad bis zum 4. August auf +16 bis +21 Grad absinken. Kommt Regen ins Spiel, kühlt es auf bis +14 Grad ab.
Hochdruckaufbau - Hochsommer noch in der ersten August-Dekade?
Die Störung verlässt nach der Wetterprognose der Amerikaner Deutschland ab dem 4. August. Den frei werdenden Raum übernimmt das Azorenhoch mit einem Hochdruckkeil, der sich bis zum 6. August bis nach Deutschland ausdehnen kann. Allerdings liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz noch am westlichen Hochdruckgradienten und da sich Hochdrucksystem im Uhrzeigersinn drehen, gelangen aus nordwestlichen Richtungen mit +24 bis +28 Grad und örtlich bis +22 Grad noch verhältnismäßig frische Luftmassen nach Deutschland. Das ändert sich aber spätestens dann, wenn sich das Hoch weiter nach Osten ausdehnen und für klassisches Sommerwetter mit optionalem Hochsommer sorgen kann.
Auf den Punkt gebracht: Der Hochsommer macht Pause
Ja, die Europäer zeigen, wie der Sommer mit optionalem Hochsommer über dem Süden mithilfe einer Grenzwetterlage erhalten bleibt und auch die Amerikaner machen deutlich, dass sich mit einem Keil des Azorenhochs der Hochsommer im August noch durchsetzen kann. Doch bestätigt sich heute auch das Skandinavientief und das wird definitiv auf das Deutschlandwetter einwirken können - ist nur die Frage, für wie lange!?
Die wahrscheinliche Wetterlage
Der Favorit der letzten Tage war stets die Mischwetterlage südwestlicher Ausprägung - also exakt das, was die Wetterprognose des europäischen Wettermodells heute berechnet. Die Kontrollläufe sind davon nicht abgerückt und bestätigen die Mischwetterlage. Das bedeutet einen größeren maritimen Einfluss über dem Norden und Nordwesten von Deutschland, was das Temperaturmittel im Zeitraum vom 22. Juli bis 6. August um die +20 Grad-Marke herum pendeln lässt. Südlich von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Zeitraum Mittelwerte von +21 bis +24 Grad möglich, wobei über dem Süden und Osten sich die Werte phasenweise an der +25 Grad-Marke orientieren können.
Kommt Regen?
Die Niederschlagssignale sind über dem Norden vom 22. bis 26. Juli mäßig erhöht und gehen vom bis zum 1. August in den leicht erhöhten Bereich zurück. Bis zum 6. August sind nur noch schwache Niederschlagssignale auszumachen. Über dem Westen ist vom 23. bis 28. Juli mit einer erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit zu rechnen, welche sich nachfolgend bis zum 6. August weiter abschwächt. Über dem Süden ist vom 24. bis 26. Juli am 29. Juli und am 1. August nennenswerter Niederschlag möglich. Über dem Osten zeigen sich die Niederschlagssignale am 25., 28./29. Juli und am 1. August etwas erhöht.
Man erkennt ein Schema, was die Niederschlagstätigkeit zum Start in den August abklingen lässt. Das spricht im Wesentlichen für den Aufbau einer Hochdruckzone - schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
27. Juli | +15 bis +27 Grad |
+20 bis +23 Grad |
31. Juli | +15 bis +31 Grad |
+21 bis +23 Grad |
5. August | +16 bis +36 Grad |
+21 bis +24 Grad |