Wetteraussichten: Kippmuster Südwest - der Hochsommer im August?
Die Wetterwoche zeigt sich verbreitet sommerlich und zum Ende der Woche kann auch der Hochsommer wieder eine Rolle spielen. Damit verzögert sich ein möglicher Wetterwechsel weiter, doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Schauer und regionale Gewitter ziehen im Verlauf der Woche über Deutschland hinweg und sorgen so für einen leicht unbeständigen Wettercharakter. Der Schwerpunkt der Gewitteraktivität liegt über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern, während sich die Schauer häufiger über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zeigen.
Verbreitet trockenes und sommerlich warmes Wetter
Verbreitet aber verläuft die Wetterwoche bei wechselnder Bewölkung sonnig und trocken - insbesondere in einem breiten Streifen vom Saarland und Sachsen. Der Wind kommt phasenweise böig aus westlichen bis südwestlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen über dem Norden meist Werte von +18 bis +24 Grad. Südlich einer Linie von Köln und Berlin pendeln sich die Werte mit +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad in den sommerlichen Bereich ein. Zum Samstag kann über dem Südwesten die hochsommerliche +30 Grad-Marke anvisiert werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli.
Wettervorhersage des europäischen Wettermodells: Zweigeteiltes Wetter über Deutschland
Die Wetterprognose der Europäer korrigiert und verzögert den Wetterwechsel - der sich ursprünglich zum Beginn der zweiten Juli-Dekade hätte einstellen sollen - weiter.
Kühle Luft über dem Norden, sommerlich über dem Süden
Das Tief hat sich mittlerweile über Skandinavien etabliert, doch kippt dessen Achse zum 20. Juli nach Südwesten ab und initialisiert über England ein weiteres Tiefdrucksystem, welches auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Norden führt. Die Temperaturen erreichen zwischen dem 23. Juli Höchstwerte von +24 bis +28 Grad und am 24. Juli über dem Süden von bis +34 Grad. Hinzukommen teils heftige und örtlich unwetterartige Schauer und Gewitter.
Abkühlung
Im Zeitraum vom 24. bis 27. Juli geht das Tief über England in das Skandinavientief über und erstreckt sich von Island über England und Skandinavien bis über die Barentssee. Deutschland liegt am südlichen Gradienten des Tiefdruckkonstruktes in einer westlichen Grundströmung und neben einer erhöhten Schauer- und Gewitteraktivität gehen die Temperaturen bis zum 26. Juli auf +16 bis +22 Grad zurück. Regnet es länger andauernd oder kräftiger, so können die Werte unter die +15 Grad-Marke absinken. Der Hochsommer und auch der Sommer erfahren nach dem Wettertrend der Europäer einen dann doch noch markanten Dämpfer.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Kippmuster Südwest
Die Wetterprognose der Amerikaner nimmt eine schon erwartbare Korrektur des vermeintlichen Wetterwechsels vor. Dem Tief über Skandinavien gelingt es nicht, sich weiter nach Süden zu entwickeln und driftet zudem nach Südwesten ab, was zum Beginn der letzten Juli-Dekade eine erneut hochsommerliche warme Wetterentwicklung zur Folge haben kann.
Hochsommerlich heiß
Ursprünglich sollte der Wetterwechsel bereits zum 23. Juli vollständig abgewickelt sein, doch driftet bis zum 23. Juli ein weiteres Tief vom europäischen Nordmeer aus in Richtung England und schiebt auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Norden. Die Temperaturen erreichen am 23. Juli (So.) +28 bis +32 Grad und örtlich bis +36 Grad. Der Dämpfer für den Hochsommer verschiebt sich erneut.
Wetterwechsel
Aufgeschoben aber ist nicht aufgehoben. Das Tief bei England verzögert nach der Wettervorhersage der Amerikaner den Prozess eines Wetterwechsels auf den Zeitraum vom 24. bis 28. Juli. Das Tief über England verlagert sich in diesem Zeitraum in Richtung Skandinavien und beginnt mit seinen südlichen Gradienten das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich zu beeinflussen. Die Temperaturen gehen mit einer zunehmenden Schaueraktivität bis zum 27. Juli auf +16 bis +22 Grad zurück. In der Übergangsphase vom 23. bis 25. Juli kann mit teils unwetterartigen Wetterereignissen gerechnet werden.
Kippmuster Südwest
Der Wetterwechsel ist nur von kurzer Dauer, denn bereits zum 27. Juli beginnt sich zwischen Grönland und Island ein Tiefdrucksystem auszubilden und schiebt auf seiner Vorderseite einen Keil des Azorenhochs in Richtung Europa. Im Verbund der beiden Wettersysteme werden warme bis heiße Luftmassen nach Mitteleuropa geführt.
Ein heißer Start in den August?
Die Temperaturen erreichen am 29. Juli +20 bis +25 Grad und können bis zum 1. August auf +28 bis +34 Grad und örtlich bis +36 ansteigen. Dieser Temperatursprung ist zum aktuellen Stand noch mit vielen Fragezeichen zu versehen, zeigt aber, dass eine hochsommerliche Wetterentwicklung - trotz oder wegen des Wetterwechsel - im August weiterhin eine bedeutende Rolle spielen kann.
Auf den Punkt gebracht: Umstellung der Großwetterlage?
Ein Wetterwechsel wurde ursprünglich für den 12. Juli berechnet, dann auf den 16. Juli verschoben und nun verzögert sich der Wetterwechsel weiter auf den 23. Juli. Darin stimmen beide Vorhersage-Modelle in ihren Berechnungen weitgehend überein und die Wetterprognose der Amerikaner zeigt, dass ein Wetterwechsel auch nur von kurzer Dauer sein und der Hochsommer bereits Ende Juli und Anfang August das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz dominieren kann.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Kontrollläufe bestätigen die Verzögerung des Wetterwechsels bis zum 24. Juli. Demnach kann das Wetter im Zeitraum vom 17. bis 24. Juli über dem Süden und Osten und phasenweise auch über dem Westen im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +2 bis +4 Grad und örtlich bis +6 Grad zu warm ausfallen. Anders die Situation über dem Norden und Nordwesten. Dort macht sich der maritime Einfluss des Tiefdrucksystems über Skandinavien bemerkbar und sorgt für eine Abweichung der Temperaturen von -2 bis +0 Grad. Auf andere Art formuliert, bleibt es über der Südhälfte zu warm, während es über der Nordhälfte zu kühl werden kann. Das entspricht dem Schema der Grenzwetterlage.
Vom 26. Juli bis 2. August zeichnet sich ein über ganz Deutschland weiter normalisierendes Temperaturniveau ab, bei der die Werte über dem Süden und Osten im leicht zu warmen und über dem Norden und Westen im weitgehend normalen Bereich verweilen können. In Temperaturwerten ausgedrückt, schwankt das Spektrum meist im Bereich von +20 bis +25 Grad.
Kommt Regen?
Die Niederschlagssignale sind heute über dem Norden erhöht. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kann es über dem Süden nennenswerten Niederschlag geben. Über dem Rest von Deutschland ist bis zum 24. Juli mit einem weitgehend trockenem Wetter zu rechnen. Erst darüber hinaus steigen die Niederschlagssignale in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich an und sinken Anfang August in den leicht erhöhten Bereich ab. Eine hochdruckdominierte Wetterlage ist für August somit noch nicht aus dem Spiel. Das zeigt sich auch im Mittelwert aller Kontrollläufe. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
23. Juli | +18 bis +34 Grad |
+22 bis +27 Grad |
27. Juli | +14 bis +28 Grad |
+20 bis +22 Grad |
2. August | +18 bis +36 Grad |
+21 bis +24 Grad |