Sommeraussichten: Hitze aus Südwest - wie lange noch?
Bis Freitag wird es heiß, ab Samstag schwül heiß und zum Sonntag ist ein Wüstentag mit bis zu +38 Grad über Deutschland zu erwarten. Doch bereits zum Wochenende werden die Weichen für eine Verlagerung eines Tiefs zwischen England und Frankreich in Richtung Skandinavien gestellt, was den Sommer und die hochsommerliche Hitze nachhaltig beeinträchtigen kann.
Schauer sind bis einschließlich Samstag nur vereinzelte zu erwarten. Verbreitet herrscht trockenes und zunehmend sonniges Wetter vor. Der Wind dreht auf südwestliche Richtungen und führt zunehmend heiße Luftmassen nach Deutschland. So steigen die Temperaturen von heute mit +18 bis +24 Grad bis zum Samstag auf +27 bis +32 Grad und örtlich bis +34 Grad in den hochsommerlichen Bereich an.
Schwül-warm und zunehmend gewittrig
Verantwortlich für den Schub heißer Luftmassen ist ein Gewittertief zwischen England und Frankreich, welches sich ab Sonntag Deutschland nähert und schwül-warme Luft zuführt. Die Temperaturen steigen noch etwas an und können mit bis zu +38 Grad nicht nur für einen weiteren Hitze-, sondern auch Wüstentag sorgen. Mit der zunehmenden Feuchtigkeit breiten sich Quellwolken über Deutschland aus, die am Sonntag zunächst über dem Westen und ab Montag über ganz Deutschland für lokale Schauer und Gewitter sorgen können. Am Dienstag mehren sich die Anzeichen, dass die Front noch ein Stück weiter nach Deutschland heranrückt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli.
Wettervorhersage des europäischen Wettermodells: Wetterumschwung
Auf der obenstehenden Wetterkarte zeigt sich eine mögliche Verzögerung der Wetterumstellung im Verlauf der kommenden Woche, welche auch die Europäer in den vergangenen Tagen immer wieder einmal berücksichtigt hatten. Heute jedoch lässt die Wetterprognose der Europäer keine Fragen mehr offen.
Skandinavientief
Ein Tief zwischen England und Frankreich drückt noch bis zum 12. Juli warme bis heiße Luftmassen nach Norden, was über Deutschland zu Temperaturen von +28 bis +34 Grad und örtlich bis +36 Grad führen kann. Vom 12. bis 13. Juli verlagert das Tief seine Position zügig nach Skandinavien und agiert ab dem 14. Juli in autarker Formation. Die Ausbildung einer Tiefdruckrinne auf dem Atlantik lässt sich - zumindest in der aktuellen Wettervorhersage - nicht erkennen.
Wetterwechsel
Gleichwohl verhindert das Skandinavientief mit seiner Präsenz den Aufbau eines Sommerhochs und so ist in den Tagen vom 12. bis 15. Juli mit einem abwechslungsreichen Wetter über Deutschland zu rechnen. Die Niederschlagstätigkeit nimmt über dem Norden und Nordwesten zu und auch über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern ist mit einer erhöhten Schaueraktivität zu rechnen. Ansonsten sind nur vereinzelte Schauer möglich. Die Temperaturen gehen mit einem auffrischenden Wind aus südwestlichen Richtungen bis zum 14. Juli auf +18 bis +24 Grad zurück und mit einer entsprechenden Niederschlagsaktivität können die Werte auf bis +16 Grad absinken.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Markanter oder schleichender Wetterwechsel
Die Hitze erreicht nach der Wetterprognose der Amerikaner am Sonntag ihren vorläufigen Höhepunkt. Nachfolgend zieht das Gewittertief weiter in Richtung Skandinavien und streift mit seinen südlichen Gradienten Deutschland.
Gewitter
Die Grundströmung aus südwestlichen Richtungen bleibt somit erhalten und führt bis zum 14. Juli mit +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad schwül-warme Luftmassen nach Deutschland. Die Ausnahme zeigt sich mit Werten von +18 bis +24 Grad über den Regionen nördlich einer Linie von Köln und Usedom - dort ist der maritime Einfluss des Tiefdrucksystems höher. Dennoch - durch die instabilen Luftmassen kommt es immer wieder zu zeitweiligen Schauern und Gewittern, welche in ihrer Intensität unterschiedlich ausfallen können.
Zähe Masse
Das Tief tut sich im allgemeinen schwer damit, für klare Verhältnisse zu sorgen. Zum einen verzögert sich die Verlagerung im Vergleich der letzten Tage, zum anderen intensiviert sich der Zustrom warmer Luftmassen im Zeitraum vom 16. bis 18. Juli, was die Temperaturen über Deutschland, Österreich und der Schweiz erneut in Richtung der hochsommerlichen +30 Grad-Marke treiben kann. Letztlich aber positioniert sich das Tief bis zum 20. Juli dann doch über Skandinavien und drückt die Hochdrucksysteme nach Osten und Westen weg. Der theoretische Weg für einen nachhaltigen - wenn auch sehr zähen - Wetterumschwung bleibt nach der Wetterprognose der Amerikaner möglich.
Auf den Punkt gebracht: Ein Dämpfer für den Hochsommer
Das Resümee von gestern hat auch heute Bestand. Beide Vorhersage-Modelle berechnen die Verlagerung mehr oder weniger zeitnah in Richtung Skandinavien. Die hochsommerliche Hitze bekommt somit einen Dämpfer verpasst.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Der Wettertrend der Kontrollläufe stützt den Wetterumschwung vorbehaltlos. Mit einer Temperaturanomalie von bis zu +10 Grad erreicht die Hitze zwischen dem 9. und 10. Juli ihren vorläufigen Höhepunkt. Nachfolgend sinken die Temperaturen auf ein Niveau ab, welches über dem Norden mit einer Differenz von +0,0 bis +1,0 Grad normal bis leicht, über dem Westen mit +0,5 bis +1,5 Grad etwas und über dem Süden und Osten mit +1 bis +3 Grad deutlich zu warm ausfallen kann. Von einer hochsommerlichen Hitzewelle ist in den Kontrollläufen nicht zu sehen.
Kommt Regen?
Ja und nein. Man sollte meinen, dass mit einem Skandinavientief ausreichend Niederschlag niedergehen wird. Stimmt auch - für den Herbst, Winter und Frühling. Im Sommer kann die kühlere Luftmasse weniger an Feuchtigkeit aufnehmen und da sich das Tief zudem weit nach Norden verlagert, wird Deutschland nur mäßig beeinflusst. Schauer sind immer wieder möglich, welche vermehrt über dem Norden und Nordwesten in Erscheinung treten und nach Süden und Osten an Intensität verlieren. Aber ja, die Großwetterlage zeigt sich in einem wenig stabilen Zustand. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. Juli | +18 bis +32 Grad |
+22 bis +25 Grad |
16. Juli | +17 bis +33 Grad |
+22 bis +24 Grad |
21. Juli | +16 bis +32 Grad |
+21 bis +24 Grad |