Wetteraussichten: Sommer - Da braut sich was zusammen

Ein Hoch übernimmt zum Wochenende die Regie beim Wetter und lässt die Grundströmung über Deutschland auf südwestliche Richtungen kippen. Neben kräftigen und örtlich unwetterartigen Gewittern, ist auch mit hochsommerlichen Temperaturen zu rechnen. Stabilisiert sich damit eine hochsommerliche Wetterlage oder sorgen Störimpulse für abwechslungsreicheres und frischeres Wetter?
Ein Störimpuls macht sich aus östlichen Richtungen mit zunächst zunehmender Bewölkung bemerkbar. Am Freitag und Samstag setzen östlich einer Linie von Hamburg und München Schauer und Gewittern ein, die nach Osten nennenswert und über den östlichen Mittelgebirgen kräftiger ausfallen können. Weiter nach Westen lockert die Bewölkung auf und verbreitet kommt die Sonne zum Vorschein.
Vom Sommer in den Hochsommer
Die Temperaturen pendeln sich bei schwachen Winden aus nördlichen Richtungen auf +20 bis +25 Grad und über dem Westen auf bis +28 Grad ein. Am Sonntag verpufft die Wirkung des Kaltlufttropfens bereits und bei einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken dreht die Grundströmung auf südwestliche Richtungen, was die Temperaturen mit +25 bis +30 Grad und über dem Westen bis +34 Grad in den hochsommerlichen Bereich ansteigen lassen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Heiß mit Unwettern
Die Großwetterlage kippt ab Sonntag und führt aus südwestlichen Richtungen schwül-warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland. So können bis zum 22. Juni (Dienstag) bereits Temperaturen von +26 bis +32 Grad und örtlich von bis +34 Grad möglich sein.
Gewitterluft
Die südwestliche Anströmung aber sorgt für eine zunehmende Destabilisierung der Luftmassen und so kommt es im Verlauf der neuen Woche immer wieder zu kräftigen Schauern und Gewittern, welche regional unwetterartig ausfallen können. Der vorläufige Höhepunkt der Temperaturen kann mit bis +36 Grad am 23. Juni erwartet werden.
Abkühlung und Regen
Bedingt durch die erhöhte Dynamik, kann sich vom 24. bis 25. Juni ein größerer Gewittercluster ausbilden und das Hoch in seiner Entwicklung stören. Über Deutschland hat das einen Temperaturrückgang auf +24 bis +28 Grad zur Folge. Hinzu kommen zeitweilige Schauer und Gewitter, die nach Süden und Südosten kräftiger und länger andauernd ausfallen können. In diesem Fall sinken die Temperaturen auf +17 bis +23 Grad ab.
Die nachfolgende Regenprognose der Europäer ist zum aktuellen Stand exemplarisch zu verstehen und zeigt lediglich an, dass mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung zu rechnen ist. Wie sich die Gewitter dann über Deutschland verteilen werden, hängt von der Eigendynamik der Gewitterzellen ab, die zum aktuellen Stand noch nicht mit absoluter Genauigkeit berechnet werden kann.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Erst heiß, dann frischer
Da der Kaltlufttropfen für die Wetterentwicklung eine nur geringe Rolle spielt, fehlt dem Hoch über Mitteleuropa eine Stütze und verlagert sich im Verlauf der kommenden Woche über das östliche Europa.
Schwül-warm bis heiß
Da sich ein Hochdrucksystem im Uhrzeigersinn dreht, gelangen mithilfe eines Tiefdrucksystems auf dem Atlantik warme und feucht Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland, die Schweiz und Österreich. Die Temperaturen pendeln sich bis zum 25. Juni mit +24 bis +28 Grad und phasenweise bis +33 Grad in den sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich ein.
Unwetter nicht ausgeschlossen
Die Luft aus Südwest ist nicht nur warm, sondern in ihrer Struktur labil geschichtet und mit Feuchtigkeit angereichert. Das führt zu wiederholten Schauern und Gewittern, die von Südwest nach Nordost über Deutschland hinwegziehen und zu teils unwetterartigen Wetterereignissen führen können. Ist das der Fall, gehen die Temperaturen bei einem stark böigen bis stürmischen Wind auf +17 bis +23 Grad zurück.
Frischluft aus Nordwest
Eine ähnliche Variante hatte das amerikanische Wettermodell bereits gestern einmal simuliert. Bis zum 25. Juni bildet sich über der Barentssee ein Tiefdrucksystem aus und dehnt sich bis zum 27. Juni weiter nach Süden aus. Das Hoch über Europa zieht sich nach Westen zurück und so in Kombination beider Wettersysteme die Zufuhr etwas frischerer Luftmassen aus nordwestlichen Richtungen erfolgen.
Der Luftmasse aus Nordwest aber fehlt die Eigendynamik und zudem kann kühlere Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Infolge daraus nimmt die Schauer- und Gewittertätigkeit bis zum 29. Juni ab und bei einer zunehmenden Sonnenscheindauer erreichen die Temperaturen +20 bis +25 Grad und können örtlich bis +27 Grad möglich machen.

Auf den Punkt gebracht: Hitzewelle möglich
Ob es im Verlauf der kommenden Woche eine Hitzewelle wird geben können, bleibt noch abzuwarten. Abzuwarten auch deshalb, da eingelagerte Schauer und Gewitter punktuell für Abkühlung sorgen können. Entsprechendes gilt auch für Wolkenfelder. Doch ist das Potential für eine Hitzewelle mit mehr als +30 Grad an vier aufeinanderfolgenden Tagen vorhanden.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Kontrollläufe stützen vom 17. bis 26. Juni ein für die Jahreszeit um +2 bis +4 Grad und phasenweise um bis zu +6 Grad zu warmen Temperaturverlauf. Im Zeitraum vom 27. bis 30. Juni sinkt das Temperaturniveau zwar etwas ab, bleibt aber mit einem Mittelwert von +1 bis +3 Grad für die Jahreszeit zu warm. Im Vergleich zu den Kontrollläufen, bilden die Amerikaner heute mit ihrer Nordwestvarianten erneut eine der kühlsten Varianten ab. Mit anderen Worten formuliert, wird es im Verlauf der kommenden Woche für manche unangenehm schwül-warm bis heiß, bevor zum 26. Juni ein Rückgang der Temperaturen in den sommerlichen Bereich als wahrscheinlich gilt.
Kommt Regen?
Als interessant zeigt sich heute der Zeitraum vom 21. bis 23. Juni. Die Niederschlagssignale sind gleichermaßen über Deutschland als mäßig erhöht zu bewerten, was auf eine erhöhte Schauer- und Gewitteraktivität schließen lässt. Davor und danach aber ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit nur als leicht erhöht zu bewerten und vielerorts kann es bis Ende Juni trocken bleiben. Deutlicher zeigt sich die überwiegend hochdruckdominierte Großwetterlage im nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe.

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Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
20. Juni | +20 bis +34 Grad |
+26 bis +28 Grad |
24. Juni | +16 bis +33 Grad |
+24 bis +26 Grad |
29. Juni | +15 bis +35 Grad |
+23 bis +25 Grad |
