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Sommerwetter extrem - verstärkt sich das Omegahoch mit Hitze, Trockenheit und Dürre?

| M. Hoffmann
Intensiviert sich die Dürre über Deutschland weiter?

Ja, es ist über Deutschland mit Temperaturen von mehr als +30 Grad hochsommerlich. Hinzu kommt eine über dem Norden und Nordosten seit Mai anhaltende Trockenheit, welche sich mittlerweile in eine außergewöhnliche Dürre weiterentwickelt hat. Im Verlauf der Woche versucht sich ein Kaltlufttropfen, um etwas Regen nach Deutschland zu bringen. Doch was die Vorhersage-Modelle heute simulieren, geht in eine Richtung, welche der Vegetation im weiteren Verlauf erheblichen Schaden zufügen kann.

Hochsommerlich zeigt sich das Wetter mit Temperaturen von +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad noch bis einschließlich Montag. Verbreitet bleibt es dabei sonnig und trocken.

Kaltlufttropfen

In der Höhe strebt ab Dienstag ein Kaltlufttropfen in Richtung Deutschland und führt mit einem nordöstlichen Wind etwas frischere Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen gehen bis Donnerstag über dem Westen auf +25 bis +30 Grad und über dem Osten auf +17 bis +23 Grad zurück. Zudem verdichtet sich ab Mittwoch zunächst östlich einer Linie von Hamburg und der Zugspitze die Bewölkung und mit gelegentlichen - überwiegend leichten - Schauern und örtlichen Gewittern ist zu rechnen. Weiter nach Westen bleibt es überwiegend sonnig und trocken. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.

Links die Prognose des europäischen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 16. Juni
Links die Wetterprognose des europäischen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 16. Juni © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Wenig Regen bei ansteigenden Temperaturen

Die Intensität des Störimpulses in Form eines Kaltlufttopfens wurde in den vergangenen 24 Stunden abgeschwächt. Lediglich über den östlichen Landesteilen ist noch mit etwas Niederschlag zu rechnen und es würde nicht überraschen, wenn diese in den kommenden 24 Stunden noch weiter zurückgerechnet werden. Abwarten.

Warme bis heiße Luft aus Südwest

Dem Kaltlufttropfen gelingt es nicht, sich bis über die Mittelmeerregion weiterzuentwickeln. Stattdessen driftet er bereits zum 20. Juni nach Norden ab und von Westen drückt sich erneut ein Hochdrucksystem in Richtung Deutschland durch. Zeitgleich gelingt es dem Hoch, sich weiter in Richtung Mitteleuropa auszudehnen. Infolge daraus wird die Ostströmung unterbunden und die Grundströmung dreht auf südwestliche Richtungen.

Die Temperaturen pendeln sich auf +24 bis +28 Grad ein und können mancherorts bis +32 Grad ermöglichen. Die kühlere Phase ist über den östlichen Landesteilen nach der Wetterprognose der Europäer nur vorübergehender und kurzer Dauer. Zudem wird aus südwestlichen Richtungen eine feuchte Luftmasse advehiert, was die Gewitterneigung weiter ansteigen lassen kann.

Der Störimpuls kann sich nicht so recht entwickeln und begünstigt den Aufbau einer Südwestwetterlage
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Der Störimpuls kann sich nicht so recht entwickeln und begünstigt den Aufbau einer Südwestwetterlage © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Hitzehoch

Die Europäer lassen eine Omegawetterlage erahnen. In der Wettervorhersage der Amerikaner wird die Entwicklung eines hochsommerlichen Hitzehochs deutlicher herausgearbeitet.

Höhentief streift Deutschland

Das Höhentief streift Deutschland lediglich und sorgt im Zeitraum vom 14. bis 16. Juni für punktuelle Schauer und Gewitter. Verbreitet bleibt es trocken und mit einem Wind aus nordöstlichen Richtungen gelangen etwas frischere Luftmassen nach Deutschland, welche sich bereits zum Wochenende (17./18. Juni) mit +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad in den sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich entwickeln können.

Hitzehoch

Der Kaltlufttropfen ist nach dem Wettertrend der Amerikaner kräftiger strukturiert und driftet zum 17. Juni in Richtung östliche Mittelmeerregion und wird dort für unwetterartige Wetterereignisse sorgen können. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz dehnt sich von Westen ein Hochdrucksystem aus und intensiviert sich bis zum 25. Juni. Von oben herab füllt sich das Hoch mit heißen Luftmassen auf und kann in der Höhe von bspw. 1.500 Meter Höhe zu Temperaturen von bis +15 Grad sorgen.

Wüstentage

Über tieferen Lagen hat eine solche Wetterentwicklung Temperaturen von +26 bis +32 Grad und örtlich von bis +36 Grad zur Folge. Verstärkt sich das Hoch noch weiter, so können bis +38 Grad ins Spiel gebracht werden. Sogenannte Wüstentage mit mehr als +35 Grad sind nach der Wettervorhersage der Amerikaner nicht auszuschließen. Niederschlag ist in der Umbauphase mit teils unwetterartigen Schauern und Gewittern grundsätzlich möglich, doch hängt das im Moment noch von vielen weiteren Faktoren ab, sodass zum aktuellen Stand eher von lokalen Gewitterereignissen ausgegangen werden kann.

Der Störimpuls steift Deutschland lediglich. Nachfolgend kann sich ein Hitzehoch über Deutschland positionieren
Links die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Der Störimpuls steift Deutschland lediglich. Nachfolgend kann sich ein Hitzehoch über Deutschland positionieren © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Auf den Punkt gebracht: Kommt eine extreme Wetterlage?

Sagen wir einmal so - Deutschland wird bereits von einer extremen Wetterlage beeinflusst. Doch noch wird der Ostwind von vielen als erfrischend und als wenig schwül empfunden. Kippt die Grundströmung aber auf südwestliche Richtungen und verstärkt sich die Zufuhr heißer und feuchter Luftmassen aus Afrika, so kann man sich die extreme Wetterlage weiter intensivieren. Beide Vorhersage-Modelle zeigen jeweils in Ansätzen, wie eine solche Wetterentwicklung aussehen kann.

Die wahrscheinliche Wetterlage

Die Amerikaner bilden im Vergleich zu den Kontrollläufen heute erneut - mit Abstand - die wärmste Variante ab. Plausibel und möglich ja, doch wahrscheinlicher ist nach dem Wettertrend der Kontrollläufe eine gemäßigte Temperaturentwicklung. Die Erfrischung erfolgt in den kommenden Tagen und dämpft im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 das Temperaturniveau auf eine Differenz von +1 bis +2 Grad. Ab dem 16. Juni steigen die Temperaturen weiter an und pendeln sich auf eine Anomalie von +2 bis +5 Grad ein. Für die Jahreszeit bleibt es erheblich zu warm - und dabei ist das die gemäßigte Variante. Die Amerikaner sind phasenweise um bis zu +9 Grad zu warm.

Kommt Regen?

Über dem Westen und Südwesten ist bis zum 21. Juni nicht mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen und verbreitet bleibt es trocken. Anders die Situation über dem Norden und Osten, wo der Kaltlufttropfen für ein paar Schauer- und Gewitteraktivitäten sorgen kann. Viel ist aber auch dort nicht zu erwarten. Ab dem 22. Juni steigt die Niederschlagsprognose leicht an, was den Rückschluss auf eine Südwestwetterlage mit einer ansteigenden Schauer- und Gewitterneigung zulässt. Schaun mer mal.

Die Großwetterlage wandelt sich allmählich in eine Südwestwetterlage
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Die Großwetterlage wandelt sich allmählich in eine Südwestwetterlage
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
17. Juni +16 bis
+28 Grad
+21 bis
+25 Grad
21. Juni +15 bis
+31 Grad
+23 bis
+25 Grad
26. Juni +14 bis
+33 Grad
+22 bis
+24 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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