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Wetterprognose Sommer: Für die Jahreszeit zu warm

| M. Hoffmann
Das sommerliche Wetter bleibt über Deutschland vorerst erhalten

Der sommerliche Wettercharakter bleibt über Deutschland mit einem sich über Skandinavien aufbauenden Hochdruckblock zunächst erhalten. Die Tendenz zum Aufbau einer Omegawetterlage bleibt erhalten, doch sind auch Störimpulse nicht auszuschließen, welche das Hoch am südlichen Gradienten unterwandern können. Von Hochsommer hin zu einer Gewitterwetterlage ist vieles möglich. Doch so viel voran: der Temperaturtrend ist und bleibt für die Jahreszeit viel zu warm.

Der Sommer bleibt über Deutschland erhalten, doch drängt sich im Verlauf der Woche von Süden eine feucht-warme und instabil geschichtete Luftmasse auf, die neben Quellwolken auch für das eine oder andere kräftige Gewitter wird sorgen können.

Schwül-warmes und von Gewittern durchsetztes Wetter

Die Temperaturen pendeln sich mit +22 bis +26 Grad und örtlich mit bis +28 in den sommerlichen Bereich ein. Frischer bleibt es über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee sowie in Schauer- und Gewitternähe. Letztere dehnen sich ab Dienstag von Süden weiter in Richtung Norden aus und können zum Ende der Woche südlich einer Linie von Köln und Berlin für Abwechslung sorgen. Mancherorts können die Gewitter kräftiger ausfallen und das Potential unwetterartiger Wetterereignisse ansteigen lassen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.

Links die Prognose des europäischen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 9. Juni: Ein sommerlicher Wettercharakter über Deutschland
Links die Wetterprognose des europäischen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 9. Juni: Ein sommerlicher Wettercharakter über Deutschland © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Ein Hoch auf Irrwegen

Die Omegawetterlage spielt auch in der heutigen Wetterprognose der Europäer eine nach wie vor eine wichtige Rolle. Dabei drängt das Hoch weit nach Norden und positioniert sich mit ihrem Kern über Skandinavien.

Die Möglichkeit einer Unterwanderung

Dem Hoch gelingt es bis zum 11. Juni nicht, eine Achse nach Süden aufrecht zu erhalten und so können Störimpulse mit Beginn der zweiten Juni-Dekade das Wetter über Deutschland von Ost nach West mit Schauern und Gewittern abwechslungsreicher gestalten. Mit anderen Worten formuliert, wird das Hoch an seinem südlichen Gradienten unterwandert.

Sommerlich mit zunehmender Schwüle

Die eingelagerten Störungen sind als Höhentiefs zu deklarieren und sorgen mit Beginn der zweiten Juni-Dekade für eine Destabilisierung der Luftmassen. Der Abkühlungseffekt aber ist mit Temperaturen von +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad bis zum 13. Juni als nur sehr gering einzustufen. In Gewitternähe kann es auf bis +17 Grad abkühlen.

Die absolut gestörte Zirkulation: Keine atlantische Frontalzone mehr

Schaut man sich die nachfolgenden Wetterkarten der Europäer an, so erkennt man, dass sich der Schwerpunkt der Hochdruckblase nach Westen in Richtung Island verlagert. Eine zonale Struktur, oder der Aufbau einer atlantische Frontalzone ist auf diese Art und Weise nicht möglich, was zu einer absolut gestörten Zirkulation führen wird. Durch die westliche Verlagerung des Hochdrucksystems aber kommt wohl mit Beginn der zweiten Juni-Dekade eine meridionale Grundströmung ins Spiel, welche über Deutschland, Österreich und der Schweiz von Nord nach Süd verlaufen kann. Unter einer zunehmenden Schauerneigung ist eine frischere Phase nicht auszuschließen.

Die absolut gestörte Zirkulation
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die absolut gestörte Zirkulation © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die Omegastruktur im Ansatz

Die Struktur eines Omegahochs, wird seit gestern von der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells weitgehend gestützt. Eine Omegastruktur bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Aufbau einer Omegawetterlage auch gelingen mag. Dazu gehören auch noch ganz andere Faktoren, wie z.B. ein Tief auf dem Atlantik.

Sommerwetter

Die Omegastruktur sorgt bis zum 16. Juni für ein weitgehend trockenes und sommerlich warmes Wetter. Die Temperaturen pendeln sich auf +24 bis +28 Grad ein und können über dem Norden von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, sowie unter Quellwolken auf bis +20 Grad abkühlen. Regional vereinzelte Schauer sind nicht gänzlich auszuschließen. Scheint die Sonne hingegen ungehemmt von einem blauen Himmel auf Deutschland herab, so kann die hochsommerliche +30 Grad-Marke anvisiert werden.

Wetterwechsel

Mit Beginn der zweiten Juni-Hälfte flacht das Hoch ab und der Aufbau einer Omegawetterlage misslingt. Stattdessen greift ein Tiefdruckkonstrukt im Bereich von Island, dem europäischen Nordmeer und Skandinavien vermehrt in das Wettergeschehen ein und drängt die Grundströmung dazu, sich auf zunächst westliche und später südwestliche Richtungen zu drehen. Mit Zuführung frischerer Luftmassen gehen die Temperaturen im Zeitraum vom 16. bis 19. Juni auf +17 bis +23 Grad zurück und mit einer zunehmenden Schauer- und Gewitteraktivität kann gerechnet werden.

Der in Teilen hochsommerliche Ansatz bis Mitte Juni mit nachfolgend markantem Wetterwechsel
Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der in Teilen hochsommerliche Ansatz bis Mitte Juni mit nachfolgend markantem Wetterwechsel © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Wird der Sommer störanfälliger?

Abwarten - die Vorhersage-Modelle bestätigen den Aufbau einer omegaähnlichen Struktur, die für den Moment nicht über den 15. Juni hinaus aufrechterhalten werden kann. Entweder wird das Hoch am südlichen Gradienten unterwandert, oder es zieht sich nach Süden zurück. In beiden Fällen aber macht die atlantische Frontalzone keine gute Figur.

Die wahrscheinliche Wetterlage

Der Mittelwert aller Kontrollläufe bestätigt die sommerliche Wetterentwicklung der kommenden Tage und berechnet ein Temperaturspektrum, welches im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +4 Grad und über dem Süden um bis zu +6 Grad erheblich zu warm ausfallen kann (91/20: +1 bis +5 Grad). Im Vergleich zu den letzten Tagen haben sich die Kontrollläufe zugunsten einer zu warmen Temperaturentwicklung entwickelt. Auch ein Trend.

Diese für die Jahreszeit - teils erheblich - zu warme Temperaturentwicklung hat bis zum 16. Juni Bestand und schwächt sich bis zum 20. Juni auf eine Abweichung von +1 bis +3 Grad ab. Mit anderen Worten formuliert, wird das Wetter über Deutschland in der ersten und zweiten Juni-Dekade zu warm und mancherorts erheblich zu warm ausfallen können.

Kommt Regen?

Die Niederschlagsignale bleiben über dem Norden, Osten und Westen verhalten. Zwar sind über dem Westen und dem Osten immer wieder Schauer und Gewitter möglich, doch handelt es sich um regionale und nicht flächendeckende Niederschlagsereignisse. Über dem Norden ist ein trockener Wettertrend ausgeprägter. Anders über dem Süden, wo die Schauer- und Gewitteraktivität zunehmen und örtlich zu unwetterartigen Wetterereignissen führen kann. Das alles spricht für eine hochdruckdominierte Großwetterlage, welche am südlichen Gradienten anfällig für Störimpulse wird. Schaun mer mal.

Zunächst die sommerliche Omegastruktur, nachfolgend der mögliche Wetterwechsel
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Zunächst die sommerliche Omegastruktur, nachfolgend der mögliche Wetterwechsel
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
10. Juni +22 bis
+30 Grad
+24 bis
+27 Grad
14. Juni +15 bis
+31 Grad
+21 bis
+23 Grad
19. Juni +13 bis
+31 Grad
+21 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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