Wetteraussichten: Kommt die Omegawetterlage samt hochsommerlicher Hitze?
Der Sommer nimmt Anlauf und neigt in der kommenden Woche zu einem hochsommerlichen Ansatz. Ob daraus aber eine erste Hitze-Welle entspringen kann, hängt hauptsächlich von der Positionierung eines omegaähnlichen Konstruktes ab.
Der sommerliche Sonnenschein überwiegt in den kommenden Tagen und wird die Temperaturen weiter in die Höhe treiben. Simuliert werden am Sonntag +22 bis +26 Grad, am Mittwoch bis +29 Grad und am Donnerstag kann mancherorts die hochsommerliche +30 Grad-Marke überschritten werden.
Von Süden zunehmend schwül-warm und gewittrig
Zunächst brodelt es zu den Nachmittagsstunden über den Alpen und regionale Schauer und Gewitter sind möglich (Gewitterradar). Zum Start in die neue Woche weiten sich die labilen und zunehmend feucht-warmen Luftschichten nach Norden aus, was insbesondere über Baden-Württemberg und Bayern das Schauer- und Gewitterrisiko weiter ansteigen lassen kann. Dabei steigt das Potential von unwetterartigen Wetterereignissen an, während es weiter nach Norden trocken bleibt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Die Omegawetterlage
Gestern bereits hatte die Wetterprognose des europäischen Wettermodells die Omegawetterlage in den Berechnungen berücksichtigt, doch lag der Kern des Hochdrucksystems noch westlich von Deutschland, was mit einer nördlichen Grundströmung das Temperaturniveau dämpfte.
Hochdruckblase rückt näher an Deutschland heran
In der heutigen Vorhersage verlagert sich das Hoch bis zum 12. Juni weiter nach Osten und beeinflusst nicht nur das Wetter über Deutschland, sondern dominiert es auch im zunehmenden Maße. Die nördliche Grundströmung reißt ab und so kommen die Luftmassen über Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Ruhe. Das wiederum hat unmittelbare Auswirkungen auf die Temperaturen.
Hochsommerliche Hitze nicht mehr auszuschließen
Die Temperaturen steigen weiter an und können vom 9. bis 11. Juni mit +25 bis +30 Grad und nach Westen und Südwesten mit bis zu +34 Grad für hochsommerliche Werte sorgen. Details hängen jedoch stark davon ab, wie sich das Hoch tatsächlich positionieren wird. Liegt es weiter westlich, wird es nicht ganz so heiß, verlagert es sich noch etwas nach Osten, wird es heißer.
Kein Niederschlag
Bis auf ein paar Schauer und Gewitter über dem Süden, berechnet das europäische Wettermodell bis zum 12. Juni keine nennenswerten Niederschlagsmengen.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Omegawetterlage nur im Ansatz
Gestern noch hatte die Wetterprognose der Amerikaner eine deutlich zu kalte Wetterentwicklung berechnet. Möglich ja, wahrscheinlich nein - heute nun die erwartbare Korrektur. Und diese Korrektur sieht zunächst so aus, dass mit einem omegaähnlichen Ansatz das sommerliche Wetter bis in die zweite Juni-Dekade hinein verlängert werden kann.
Trockenes Sommerwetter
Das Temperaturspektrum schwankt bis zum 13. Juni meist in einem Bereich von +22 bis +27 Grad und kann mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer bis zu +32 Grad ermöglichen. Also ja, sommerliches Wetter mit hochsommerlichen Hitzeoptionen. Mit nennenswertem Niederschlag ist nicht zu rechnen und die ausgeprägte Trockenheit wandelt sich nach der Wetterprognose der Amerikaner über dem Norden und Osten allmählich in eine Dürre um.
Markanter Temperaturwechsel
Typisch amerikanisches Vorhersage-Modell - möchte man meinen. Kaum wurde eine Korrektur vorgenommen, kommt schon das nächste Extrem
- dieses Mal in Form einer Verlagerung des Hochdrucksystems. Ab Mitte Juni verlagert sich das Hoch raus auf den Atlantik und dann geht alles plötzlich. Ein Tief über Skandinavien und der Barentssee trogt über dem östlichen Europa nach Süden aus und streift in diesem Prozess Deutschland.
Ausgeprägte Trockenheit
In Kombination mit dem Hoch wird eine meridionale Nord-Süd-Strömung eingeleitet, was die Temperaturen vom 15. bis 17. Juni auf +17 bis +23 Grad zurückgehen lassen kann. Da sich das Hoch aber in der Nähe von Deutschland befindet und der Trog über dem östlichen Europa niedergeht, ist auch in der Wettervorhersage der Amerikaner bis zum 20. Juni nicht mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen. Zudem ist der Temperaturabschwung auch nur von kurzer Dauer. Ein nachhaltiger Wetterumschwung ist das nicht - vielmehr ein Streifschuss
.
Auf den Punkt gebracht: Weiterhin trockenes Sommerwetter
So ist es, so bliebt es. Auch heute wieder wurden nennenswerte Niederschlagssignale nach hinten verschoben
und die Hochdruckblase rückt - wie in unserer These von vor ein paar Tagen - weiter nach Osten. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz ist bis Mitte Juni mit einer überwiegenden Hochdruckdominanz zu rechnen.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Der Mittelwert der Temperaturen liegt im Zeitraum vom 4. bis 16. Juni über dem Süden im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 mit einer Abweichung von +2 bis +4 Grad im zu warmen Bereich. Weiter nach Norden schwächt sich der Überschuss auf +1 bis +3 Grad nur geringfügig ab (91/20: +0 bis +3 Grad). Kumuliert man die Werte, so kommt bis Mitte Juni ein Temperaturüberschuss von +1,8 Grad zustande. Die Chancen auf einen normalen Temperaturverlauf im Juni sind damit äußerst gering.
Kommt Regen?
Niederschlagssignale sind über dem Süden in Form von Schauern und Gewittern gegeben, doch handelt es sich um regional agierende Schauer und mit flächendeckendem Niederschlag ist nicht zu rechnen. Weiter nach Norden und Osten minimiert sich die Niederschlagsausbeute bis zum Ende der zweiten Juni-Dekade erheblich, sodass verbreitet mit einer weiterhin trockenen Witterung zu rechnen ist. Die Dürre wird über diesen Regionen zunehmend zum Thema. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
9. Juni | +18 bis +28 Grad |
+23 bis +25 Grad |
13. Juni | +15 bis +29 Grad |
+21 bis +24 Grad |
18. Juni | +12 bis +30 Grad |
+20 bis +22 Grad |