Wetter: Hop oder Top - Schafskälte light, oder setzt sich der Sommer über Deutschland durch?
Ein Hoch positioniert sich westlich von Deutschland, während es sich ein Tief über der Barentssee bequem macht. Der potentielle Vorstoß polarer Luftmassen nach Süden bleibt somit eine mögliche Wetterentwicklung. Sollte sich das Hoch westlich von Mitteleuropa anders positionieren können, so kommt der Sommer ins Spiel.
Hoher Luftdruck hat sich über Deutschland durchgesetzt und wird bis einschließlich Pfingsten für viel Sonnenschein und ein weitgehend trockenes Wetter sorgen können. Die Ausnahme zeigt sich voraussichtlich am Pfingstmontag, wenn von Norden spürbar kühlere Luftmassen nach Süden geführt werden können.
Sommerwetter light
Bei wechselnder Bewölkung ist in den kommenden Tagen nicht mit Niederschlag zu rechnen. Die Temperaturen steigen jeden Tag etwas an und können bis Pfingstsonntag +22 bis +26 Grad möglich machen. Über dem Norden kühlt es in Richtung der Küsten bereits auf +14 bis +18 Grad ab. Am Montag sorgt ein böiger Nordwind für einen weiteren Rückgang der Temperaturen auf +14 bis +18 Grad, wobei über Teile von Baden-Württemberg und Bayern bis +22 Grad und örtlich bis +24 Grad nicht ausgeschlossen werden können. Vereinzelte Schauer sind am Pfingstmontag entlang der Alpen möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Pfingsten.
Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Schafskälte? Nicht ausgeschlossen!
Das auf der oberen Wetterkarte ersichtliche Hochdrucksystem liegt zu weit westlich von Deutschland, als dass man von einem nachhaltigen Durchbruch des Sommers ausgehen kann. Auf diese Art und Weise bleibt die Möglichkeit für weitere Störimpulse offen.
Teilwirbel über der Barentssee
Die Wetterprognose der Europäer berechnet bis zum 1. Juni die Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Island, England und Deutschland. Zeitgleich schiebt sich vom europäischen Nordmeer ein Teil des Polarwirbels in Richtung der Barentssee. Wer bei uns schon länger zu Gast ist, weiß, was nun folgt.
Schafskälte light - kühle Luft aus nördlichen Richtungen
Hochdrucksysteme drehen sich im und Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn. Da sich das Hochdruckzentrum westlich von Deutschland positioniert, gelangen mithilfe des Tiefdruckkerns über der Barentssee kühle Luftmassen über Skandinavien nach Deutschland.
Erreichen die Temperaturen am 1. Juni noch sommerliche +22 bis +26 Grad, so sinken die Werte von Norden bis zum 3. Juni auf +14 bis +18 Grad ab und können über Teile von Baden-Württemberg und Bayern mit bis +22 Grad noch höher ausfallen.
Nur wenig Regen
Dem Trogansatz fehlt die Dynamik. Zudem ist das Hoch noch immer in der Nähe von Mitteleuropa und so werden keine großartigen Regensummen zusammenkommen können. Die Regenprognose der Europäer berechnet bis zum 3. Juni einen weitgehend trockenen Wettercharakter.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Sommer überwiegt
Der Vorstoß kalter Luftmassen bleibt somit auch heute noch eine mögliche Wetterentwicklung, welche auch in der Wetterprognose der Amerikaner eine Berücksichtigung findet - jedoch bei Weitem nicht so weit nach Süden vorstoßen kann.
Ein sommerlicher Temperaturcharakter
Das Hoch weicht im Zeitraum Ende Mai bis Anfang Juni nur kurz nach Westen zurück, um sich dann bis zum 3. Juni mit seinem Kerngebiet über Deutschland zu verlagern. Die Temperaturen erreichen am 1. Juni sommerliche +22 bis +26 Grad und steigen bis zum 3. Juni auf +22 bis +26 Grad und örtlich auf bis +28 Grad an. Ganz über dem Westen können hochsommerliche +30 Grad nicht ausgeschlossen werden.
Der Sommer kann sich behaupten
Der Teilwirbel über der Barentssee versucht sich zwar bis zum 8. Juni immer wieder nach Süden durchzusetzen, doch kann sich das Hoch den Vorstößen erwehren und sich über Mitteleuropa behaupten. Die Niederschlagsleistung ist - auch in der ersten Juni-Dekade - als schwach zu bewerten. Die Temperaturen pendeln sich mit +20 bis +25 Grad und phasenweise bis +28 Grad in den sommerlichen Bereich ein und können in Schauernähe auf bis +15 Grad absinken.
Doch trotz der Hochdruckdominanz, eine nachhaltig stabile Wetterlage sieht anders aus.
Auf den Punkt gebracht: Sommerwetter?
Auch heute wieder - das Fragezeichen hinter einer sommerlichen Entwicklung der Großwetterlage bleibt bestehen. Die Unsicherheitsfaktoren sind der Hochdruckkern westlich von Mitteleuropa und die Verlagerung eines Teils des Polarwirbels in Richtung der Barentssee.
Die Wahrscheinliche Wetterlage
Die Wetterprognose der Europäer bildet zwar im Vergleich zu den Kontrollläufen die mit Abstand kühlste Variante ab, doch stützt ein Teil der Kontrollläufe eine Abkühlung der Luftmassen vom 2. bis 7. Juni auf +16 bis +21 Grad. Das ist nicht unbedingt kalt, aber auch nicht sommerlich warm. Im direkten Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 in etwa genau das, was man als normal
bewerten kann.
Abseits der zu kühlen Varianten zeigt sich im Mittelwert aller Kontrollläufe mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad und phasenweise um bis +3 Grad eine überdurchschnittlich zu hohe Temperaturentwicklung. Ein sommerlicher Temperaturtrend ist somit wahrscheinlicher, als ein markanter Durchbruch kalter Luftmassen.
Die Niederschlagsprognose
Bis zum 2. Juni sind die Niederschlagssignale schwach besetzt und eine überwiegend trockene Witterung stellt sich ein. Das trockene Wetter bleibt über dem Norden und Osten bis zum 9. Juni erhalten, während über dem Süden und Westen vom 3. bis 9. Juni vereinzelte Schauer und Gewitter für Abwechslung sorgen können. Viel an Niederschlag wird aber nicht zusammenkommen. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
31. Mai | +12 bis +26 Grad |
+19 bis +21 Grad |
3. Juni | +12 bis +29 Grad |
+19 bis +21 Grad |
9. Juni | +13 bis +33 Grad |
+20 bis +22 Grad |