Wetter: Ein ereignisreicher und in Teilen turbulenter Wettertrend
Eine stabile Wetterentwicklung ist - trotz eines Hochdrucksystems - nicht so schnell zu erwarten. Zudem zeigen sich Bestrebungen eines Troges, sich - passend zu den Eisheiligen - über Deutschland nach Süden auszudehnen. Wird der Trog aber abgeschnürt, bekommt der Sommer eine Chance. Insgesamt steht eine ereignisreiche und phasenweise auch unwetterträchtige Wetterentwicklung bevor.
Hoher Luftdruck erstreckt sich im Moment von der Mittelmeerregion bis nach Skandinavien. Dieses Hoch weicht in den kommenden Tagen etwas nach Osten aus und wird an seinem westlichen Gradienten anfällig für Störimpulse, was über Teile von Deutschland zu teils unwetterartigen Wetterereignissen führen kann.
Schwül-warmes und Gewitterträchtiges Wetter über Deutschland
In Kombination der beiden Wettersysteme werden aus südlichen Richtungen feucht-warme und instabile Luftmassen nach Deutschland geführt. Die Temperaturen pendeln sich im Verlauf der kommenden Woche in einem Bereich von +15 bis +20 Grad ein und können nach Süden und Westen bis +24 Grad ermöglichen. Da es sich um labil geschichtete Luftmassen handelt, ist auch in der kommenden Woche nicht mit einer stabilen Wetterentwicklung zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai.
Die Regenprognose
In der detaillierten Regenprognose hängt vieles davon ab, wie weit das Tief westlich von Deutschland nach Osten vorankommen wird. Da gibt es von den Vorhersage-Modellen noch unterschiedliche Interpretationen und so verwundert es nicht, dass die Unterschiede in den Berechnungen signifikant sind. Die Niederschlagsschwerpunkte sind nach wie vor über dem Westen, sowie über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern verortet, während weiter nach Osten die Niederschlagsintensität nachlässt.
Die Schauer und Gewitter können regional unwetterartig ausfallen. Wird das Tief über dem Westen blockiert, so sind auch länger andauernde und schauerartig verstärkte Niederschläge mit örtlichen Überflutungen möglich. Abwarten!
Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Schwachgradientige Wetterlage mit erhöhtem Unwetterpotential
Das auf den obenstehenden Wetterkarten ersichtliche Tief westlich von Deutschland trogt nach der Wetterprognose der Europäer in Richtung der Mittelmeerregion nach Süden aus. Dort angekommen wird das Tief von einer Hochdruckzone von den Azoren bis nach Skandinavien reichend, eingekapselt.
Eingeschlossenes Höhentief
Damit gleicht die aktuelle Wettervorhersage der gestrigen und lässt bis Mitte Mai einen äußerst unbeständigen Wettercharakter erwarten. Zwar ist die Großwetterlage hochdruckdominiert, doch sorgt das Höhentief für eine labile Schichtung der Luftmassen und dehnt sich bis Mitte Mai weiter über Europa aus. Die Hochdruckdominanz schwindet so allmählich.
Viel Regen mit Potential unwetterartiger Wetterereignisse
Da es sich zudem um feucht-warme Luftmassen handelt, sind die Bedingungen nahezu perfekt für klassisches Wachstumswetter
mit viel Regen, der regional länger andauernd und ergiebig ausfallen kann. Örtlich können unwetterartige Wetterereignisse eine Rolle spielen und neben Überflutungen auch die Flusspegel ansteigen lassen. Die Temperaturen schwanken vom 11. bis 15. Mai zwischen +17 bis +23 Grad und können mit länger andauerndem Niederschlag auf bis +12 Grad absinken. Kommt hingegen die Sonne für längere Zeit zum Vorschein, so können bis +25 Grad möglich sein.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Hochdruckaufbau mit sommerlichen Ambitionen
Was sich aber auch aus den obenstehenden Niederschlagsprognosen erkennen lässt, dass die kumulierten Regensummen der Amerikaner deutlich niedriger ausfallen. Das liegt an der Hochdruckposition, welche weiter westlich orientiert ist und die Tiefdrucksysteme - weitgehend - auf Abstand halten kann.
Zunehmende Stabilisierung der Großwetterlage
Dem Hoch gelingt es zwar nicht, das Höhentief zu verhindern, doch die nachfolgende Einkapselung durch die Hochdruckzone erfolgt vehementer. Infolge daraus wird das Höhentief weit nach Süden abgedrängt und löst sich bis zum 13. Mai auf.
Zur gleichen Zeit strömen über dem östlichen Kanada kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Süden - in Richtung Neufundland - aus und treffen dort auf den warmen Atlantik. Dieser Prozess führt zu einer Reanimation der atlantische Frontalzone, welche einen Keil des Azorenhochs nach Osten drücken.
Südwest bis Südwetterlage mit sommerlichem Ansatz
Dass sich die atlantische Frontalzone vollständig regenerieren und zu einer Westwetterlage führen kann, wäre zu viel erwartet. Jedoch reicht der Impuls aus, um über Europa ein eigenständiges Hochdrucksystem entstehen zu lassen. Dieses Hoch blockiert die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik und zwingt diese über England nach Süden auszutrogen. Deutschland, die Schweiz und Österreich gelangt zwischen die beiden Wettersysteme in eine südwestliche bis südliche Strömungskomponente.
Die Temperaturen erreichen am 13. Mai +15 bis +20 Grad, am 17. Mai +17 bis +23 Grad und am 21. Mai werden mit +20 bis +25 Grad und örtlich bis +28 Grad sommerliche Werte ins Spiel gebracht. Da das Tiefdruckkonstrukt dem Westen von Deutschland sehr nahe kommt, können über dem Westen und Südwesten kräftige Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt ist die Niederschlagsleistung nach dem 10. Mai deutlich reduziert. Ganz anders die Situation westlich von Deutschland und das unterstreicht noch einmal die Unsicherheiten der kommenden Wetterentwicklung!
Auf den Punkt gebracht: Der Frühling und seine Schwachstellen
An dieser Wetterprognose hat sich auch nach 216 Stunden (9 Tage) nichts geändert. Der Frühling bleibt mit den eingelagerten Tiefdrucksystemen anfällig für Störeinflüsse. Wie viel Regen tatsächlich zu erwarten ist, hängt letztlich von der Hochdruckposition ab. Erst ab der letzten Mai-Dekade zeigen sich Veränderungen in den Strukturen, was über Deutschland die Großwetterlage weiter stabilisieren kann.
Was wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe bestätigen einen Temperaturtrend, welcher noch bis zum 10. Mai deutlich zu warm ausfallen kann. Nachfolgend gehen die Temperaturen zurück und pendeln sich in einem Bereich ein, der für den Mai absolut typisch ist. Im Vergleich zu den Kontrollläufen ist die sommerliche Temperaturprognose der Amerikaner ein deutlich zu warmer Ausreißer und wird sich - zumindest in dieser Form - nicht durchsetzen können. Wahrscheinlicher ist in der zweiten Mai-Dekade ein Temperaturspektrum von +15 bis +20 Grad.
Die Niederschlagsprognose
Keine stabile Wetterentwicklung. Niederschlagssignale sind im Mittelwert der Kontrollläufe vom 7. bis 22. Mai stets vertreten und sind über dem Westen und Süden höher besetzt als über dem Norden und Osten.
Deutlicher wird das Dilemma
für den Frühling im nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe. Die Hochdruckzone kann sich entweder weit nach Norden ausdehnen, oder von Störeinflüssen dominiert werden. Mit anderen Worten formuliert: Hop oder Top
.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. Mai | +9 bis +22 Grad |
+15 bis +18 Grad |
16. Mai | +8 bis +22 Grad |
+14 bis +17 Grad |
21. Mai | +10 bis +27 Grad |
+16 bis +18 Grad |