Wetteraussichten: Hochdruckzone oder Höhentief - Kommt der Maimonsun?
Eine Hochdruckzone dehnt sich im Mai über Mitteleuropa aus und beginnt das Wetter über Deutschland zu dominieren. Doch abseits dieser Prognose, welche den Vollfrühling mit den ersten sommerlichen Temperaturen zur Folge haben kann, gibt es auch noch eine andere mögliche Wetterentwicklung.
Das Wetter über Deutschland zeigt sich auch in den nächsten Tagen von seiner unbeständigen Seite. So sind am Freitag die nächsten kräftigen Schauer und Gewitter zu erwarten, welche ihren Schwerpunkt über dem Süden von Deutschland haben können. Am Samstag und Sonntag setzt sich über Deutschland hoher Luftdruck durch und lässt die Anzahl der Sonnenstunden zunehmen, bevor zum Sonntagnachmittag sich die Bewölkung von Südwesten verdichtet und den Sonnenschein südlich einer Linie von Köln und München einschränkt. Die Temperaturen pendeln sich auf +14 bis +18 Grad ein und können mit einer längeren Sonnenscheindauer örtlich bis +20 Grad ermöglichen. Über den Regionen mit Regen sind hingegen kaum mehr als +10 bis +14 Grad zu erwarten.
Kräftige Schauer und Gewitter über dem Süden
Zum Start in den Mai zeigt sich über Deutschland eine komplexe Wetterentwicklung, welche durch ein Hoch zwischen England und Frankreich dominiert wird. Am östlichen Hochdruckgradienten gelangen in der Höhe aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Süden und können über der Mittelmeerregion ein sogenanntes Vb-Tief initialisieren. Fraglich ist im Moment noch, wie weit dieses Mittelmeertief nach Norden übergreifen und so das Wetter über Deutschland beeinflussen kann. Zum aktuellen Stand sind am 1. und 2. Mai im Schwerpunkt südlich einer Linie von Baden-Württemberg und Sachsen immer wieder Schauer und Gewitter möglich. Weiter nach Norden klingen die Schauer ab und häufiger kommt die Sonne zum Vorschein, bevor sich am Mittwoch voraussichtlich über ganz Deutschland das Hochdrucksystem mit einer vermehrten Sonnenscheindauer durchsetzen kann. Die Temperaturen erreichen bei einem schwachen Wind aus unterschiedlichen Richtungen +14 bis +18 Grad und können bei Regen in Richtung der +10 Grad-Marke streben. Am Mittwoch kann mit einer längeren Sonnenscheindauer örtlich bis +20 Grad ermöglicht werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2023.
Die Regenprognose
In der Nacht auf Freitag setzt von Westen Niederschlag ein, der sich im Tagesverlauf nach Osten ausdehnt und im Schwerpunkt mit 5 bis 10 l/m² und örtlich bis 20 l/m² südlich einer Linie vom Saarland und Regensburg niedergehen kann.
Das Wochenende verläuft verbreitet trocken, bevor zum Montag ein Regengebiet über dem Süden für nennenswerten Niederschlag sorgen kann. Am Dienstag sorgt noch ein schwacher Tiefdruckausläufer für etwas Abwechslung. Kumuliert man die Regensummen, so lässt sich der Schwerpunkt mit 10 bis 20 l/m² und in Richtung der Alpen bis 60 l/m² über dem Süden von Deutschland ausmachen. Sonst sind Regenmengen von 0 bis 5 l/m² und örtlich bis 15 l/m² möglich.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Auf dem Sprung zum Vollfrühling - oder?
Die Hochdruckzone schwächelt und zögert. Der Grund ist der Polarwirbel, dessen Einflussbereich immer wieder in Richtung Skandinavien und der Barentssee reicht. Typischerweise sind das die idealen Voraussetzungen für Trogausbrüche, welche über Deutschland zu den eher zufällig auftretenden Eisheiligen führen können.
Instabile Hochdruckzone
Während sich die Tiefdrucksysteme über Skandinavien positionieren, versucht das Hoch seinerseits einen Platz über Europa zu ergattern und so prallen beide Wettersysteme zwangsläufig aufeinander. Nach der aktuellen Wetterprognose der Europäer gelingt es dem Hoch, das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu dominieren.
Bei einem Mix aus Sonne, Wolken und gelegentlichen Schauern, pendeln sich die Temperaturen bis zum 7. Mai auf +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad ein. Dieses Temperaturniveau ist typisch für den Mai.
Wettertrend des amerikanischen Wettermodells: Hochdruckzone mit Sollbruchstellen
Die Wetterprognose der Amerikaner tendiert in eine fast identische Richtung, bei der sich eine Hochdruckzone über Mitteleuropa im Verlauf der ersten Mai-Dekade aufbauen kann.
Südwestwetterlage?
Den Trend zu einer Südwestwetterlage lässt sich in den vergangenen Tagen häufiger beobachten und ist für den Moment eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung. Die Vorhersage der Amerikaner berechnet zwischen dem 5. und 7. Mai zwar den Aufbau einer Hochdruckzone, welche sich von den Azoren bis über das westliche Russland erstrecken kann, doch ob daraus eine Südwestwetterlage hervorgehen kann, ist für den Moment noch infrage zu stellen.
Über Deutschland, Österreich und der Schweiz ist dieser Hochdruckrücken anfällig für sog. Höhentiefs, was den Aufbau einer Südwestwetterlage verhindert.
Keine stabile Wetterentwicklung - schwül-warmes Wetter
Das Höhentief kann sich im Zeitraum vom 7. bis 13. Mai über Mitteleuropa behaupten und wird von zwei Hochdruckzentren eingeschlossen. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das einen weiterhin zu Schauern und Gewittern neigenden Wettercharakter zur Folge. Bei schwachen Windbewegungen erreichen die Temperaturen von +14 bis +18 Grad und können mit einer längeren Sonnenscheindauer bis +24 Grad ermöglichen. In Schauernähe können die Werte auf bis +12 Grad absinken.
Auf den Punkt gebracht: Der Frühling und seine Schwachstellen
Noch einmal ein kurzer Blick auf die Wetterprognose der Amerikaner. Was man auch erkennen kann ist, dass der Rest des Polarwirbels sich anders positioniert und kalte Luftmassen über den Atlantik ableitet. So spielt ein Teilwirbel über Skandinavien - oder der Barentssee - im Verlauf der ersten Mai-Dekade kaum mehr eine Rolle und neben einem Höhentief lässt sich noch eine andere Wetterentwicklung daraus ableiten.
Was wahrscheinlich ist
Nimmt man einmal an, dass sich die Hochdruckzone schließt, so ist in Kombination mit der Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik eine über Deutschland dominierende Südwestströmung zu erwarten, was bis Mitte Mai zwangsläufig den Vollfrühling mit den ersten Sommertagen zur Folge haben kann. Schaut man sich die Kontrollläufe an, so kann im Zeitraum vom 2. bis 5. Mai der Norden von Deutschland mit einer Mitteltemperatur von +12 bis +14 Grad noch von kalten Luftmassen aus Skandinavien beeinflusst werden.
Weiter nach Süden schwächt sich der Einfluss der kalten Luftmassen ab und das Spektrum pendelt sich auf +13 bis +15 Grad ein. Im Zeitraum darüber hinaus bestätigt sich ein Anstieg des Mittelwertes auf +14 bis +16 Grad, was im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert leicht zu warm ist.
Die Niederschlagsprognose
Im Zeitraum vom 1. bis 8. Mai ist über dem Norden und Westen mit einer nur sehr geringen Niederschlagsaktivität zu rechnen. Verbreitet bleibt es trocken. Über dem Osten und Süden sind hingegen immer wieder regional auftretende Schauer und Gewittern möglich. Zunehmend frühlingshaft, aber noch keine stabile Entwicklung der Großwetterlage. Schaut man sich den Mittelwert der Kontrollläufe aber einmal genauer an, so wird der Aufbau einer Südwestwetterlage weiterhin gestützt und gilt als eine wahrscheinliche Wetterentwicklung.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
3. Mai | +8 bis +20 Grad |
+12 bis +14 Grad |
7. Mai | +9 bis +23 Grad |
+15 bis +17 Grad |
12. Mai | +10 bis +27 Grad |
+16 bis +18 Grad |