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Wettertrend: Hochdruckblase Skandinavien - Wann kommt der Frühling?

| M. Hoffmann
Gelingt dem Frühling der Durchbruch?

Über Skandinavien baut sich in der Kar- und Osterwoche ein stabiles Hochdruckkonstrukt auf und dominiert das Wetter mit einer gestörten Zirkulation auch über Deutschland. Ob es aber auch für den Durchbruch des Frühlings reicht, hängt nach wie vor von der Hochdruckposition ab.

Hoher Luftdruck dehnt sich von Skandinavien in Richtung Deutschland aus, bleibt in der Karwoche jedoch anfällig für einen Kaltlufttropfen, sodass vereinzelte Niederschläge nicht ausgeschlossen werden können.

Über die Osterfeiertage: Hochdruckwetter mit Einschränkungen

Der Kaltlufttropfen verschwindet nicht einfach so, sondern bleibt nach den aktuellen Prognosen über der Mittelmeerregion präsent und kann mithilfe des Hochdrucksystems immer wieder Wolkenfelder nach Deutschland entsenden. Gelegentlicher Niederschlag ist somit auch von Karsamstag bis einschließlich Ostermontag nicht auszuschließen, doch verbreitet wird ein trockener und regional auch sonniger Wettercharakter vorherrschend sein. Die Temperaturen pendeln sich am Ostersonntag auf +10 bis +15 Grad ein und können am Ostermontag über dem Westen und Südwesten örtlich bis +18 Grad ermöglichen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Ostern.

Der Frühling setzt sich über Ostern durch
Wetterprognose nach dem deutschen (li.) und europäischen (re.) Vorhersage-Modell: Der Frühling setzt sich über Ostern durch
© www.meteociel.fr

Der Frühling über Ostern?

Der Kaltlufttropfen bleibt auch heute ein Unsicherheitsfaktor. Warum das so ist, zeigt sich in der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells.

Vollständig gestörte Zirkulation

Der Hochdruckkeil dehnt sich bis zum 12. April bis weit über die Barentssee nach Nordosten aus. Damit dominiert das Hoch weiter Teile von Europa. Doch am östlichen Gradienten werden kalte Luftmassen polaren Ursprungs über die Karasee und Russland nach Süden geführt und gelangen mithilfe des Kaltlufttropfens nach Osteuropa.

Kalte Luft aus Ost

Zwischen den Wettersystemen wird eine östliche Grundströmung initialisiert, was die kalten Luftmassen aus Osteuropa nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen und dem Frühling mit Tageswerten von +8 bis +14 Grad und örtlich bis +6 Grad einen ordentlichen Dämpfer verpassen kann.

Ein Dämpfer für den Frühling
Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Ein Dämpfer für den Frühling
© www.meteociel.fr

Der Wettertrend: Frühling

Doch bleibt an dieser Stelle zu erwähnen, dass die Prognose des amerikanischen Wettermodells eine Sonderstellung im Vergleich zu anderen Vorhersage-Modellen einnimmt.

Vergleicht man die Wetterprognose der Amerikaner mit der des europäischen Wettermodells und den Druckanomalien, so fällt sofort das dominante Skandinavienhoch auf. Der Einflussbereich des Hochdrucksystems erstreckt sich weit nach Süden. Über Deutschland hat das eine überwiegend östliche Strömungskomponente zur Folge, was neben Sonne und Wolken auch Hochnebelfelder vorüberziehen lassen kann.

Vom Frühling in den Frühsommer?

Mit einer zunehmenden Sonneneinstrahlung aber können sich die Temperaturen bis zum 13. April auf +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad in den frühlingshaften Bereich einpendeln.

Schaut man etwas weiter in die Zukunft, so sind es die Amerikaner, welche das Skandinavienhoch eine Achse nach Süden aufbauen lässt. Infolge daraus gelangen warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland, was die Temperaturen bspw. am 15. April auf +14 bis +18 Grad und örtlich auf bis +20 Grad und am 18. April auf +16 bis +20 Grad und örtlich mit bis +23 Grad in den frühsommerlichen Bereich ansteigen lassen kann. Aus Sicht der Freunde des Frühlings ist es also nur eine Frage der Zeit.

Hochdruckdominiertes Wetter bis zum Ende der zweiten April-Dekade
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell (li.) und den Druckanomalien (mi.) bis zum 13. April und rechts daneben die Prognose der Amerikaner bis zum 18. April: Hochdruckdominiertes Wetter bis zum Ende der zweiten April-Dekade
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Dem Frühling auf der Spur

An diesem Fazit hat sich in den letzten vier Tagen nichts geändert. Das Hoch kommt und dominiert das Wetter über Deutschland mit einer höheren Wahrscheinlichkeit bis zum Ende der zweiten April-Dekade. Zu erwähnen ist, dass die Wetterprognose der Amerikaner im Vergleich zum Mittelwert aller Kontrollläufe im Zeitraum vom 9. bis 13. April erneut zu den - mit Abstand - kältesten Varianten zählt.

Was wahrscheinlich ist

Die für die Jahreszeit zu kalte Entwicklung endet nach der Wetterprognose der Kontrollläufe zum 7. April und pendelt sich bis zum 12. April auf ein Niveau ein, das für die Jahreszeit mit einem Mittelwert von rund +13 Grad typisch ist.

Darüber hinaus steigt das Temperaturniveau weiter an und erreicht einen Mittelwert, welcher im Vergleich zum vieljährigen Klimamittelwert um +1 bis +3 Grad zu warm ausfallen kann (91/20: -0,6 bis +1,4 Grad). Die Niederschlagssignale sind vom 3. bis 18. April als schwach zu bewerten, doch können wiederholt - leichte - Schauer nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Also ja, ein insgesamt frühlingshafter Wettertrend, ⁣ mit gelegentlichen Einschränkungen.

Eine gradientenschwache Wetterentwicklung dominiert auch die zweite April-Dekade
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Eine gradientenschwache Wetterentwicklung dominiert auch die zweite April-Dekade
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
9. April - Ostersonntag +5 bis
+14 Grad
+10 bis
+12 Grad
13. April +5 bis
+18 Grad
+11 bis
+13 Grad
18. April +4 bis
+20 Grad
+13 bis
+15 Grad
Diagramm Temperaturen April 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe April 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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