Wetteraussichten: Aprilwetter - Der Absturz des Frühlings Ende März?
In den kommenden Stunden vollzieht sich über Deutschland ein weiterer markanter Temperatursprung, bei dem frühsommerliche Temperaturen nicht ausgeschlossen werden können. Doch ist dem Frühling zu trauen, oder folgt das typisch turbulente Aprilwetter nach?
Ein Hochdruckkeil dehnt sich in den kommenden Stunden über Mitteleuropa aus und führt in Kombination mit der atlantische Frontalzone ungewöhnlich warme Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland.
Zwischen Frühling und Frühsommer
Das Temperaturspektrum erstreckt sich am Freitag und Samstag zwischen +14 bis +18 Grad und über dem Süden und Westen können örtlich +20 Grad und mehr möglich sein, was ein Frühsommertag zur Folge hat. In der Nacht auf Sonntag und auch am Tage schwächelt
der Hochdruckkeil und lässt ein paar - durchaus kräftige - Schauer und örtliche Gewitter über Deutschland hinwegziehen, bevor sich zum Start in die neue Woche der Hochdruckkeil wieder stabilisieren kann. Die Temperaturen gehen am Sonntag auf +10 bis +16 Grad und am Montag auf +10 bis +14 Grad und nach Norden örtlich auf bis +8 Grad zurück, bevor sich zum Dienstag mit +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad erneut die frühlingshaft warmen Luftmassen durchsetzen können. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.
Die Regenprognose
Mit Ausnahme von ein paar gelegentlichen Schauern, die insbesondere über dem Norden und am Sonntag über der Mitte und dem Osten für etwas Abwechslung sorgen können, ist bis einschließlich Dienstag mit einem weitgehend trockenen Wettercharakter zu rechnen.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Frühling und seine Probleme
Die warmen Luftmassen sind einer klassischen Vorderseitenanströmung der atlantische Frontalzone zu verdanken, die sich nach der Wetterprognose der Europäer noch bis Mitte der kommenden Woche behaupten und so für einen frühlingshaften Wettercharakter sorgen kann.
Atlantische Frontalzone drückt in Richtung Deutschland
Doch geht dem Hochdruckkeil über Mitteleuropa nach der jüngsten Wettervorhersage der Europäer in der zweiten Wochenhälfte die Puste
aus und zieht sich nach Osten zurück.
Dieser Rückzug des Hochdrucksystems ermöglicht es der atlantische Frontalzone, sich weiter nach Osten auszudehnen und bei dieser Gelegenheit das Wetter über Deutschland zu beeinflussen.
Der Frühling bekommt einen Dämpfer verpasst
Der Wettercharakter wird vom 24. bis 26. März zunehmend unbeständiger, da sich die atlantische Frontalzone bis zum 26. März über Skandinavien positioniert und eine Verbindung zum Polarwirbel über der Karasee eingeht. Das hat über Deutschland eine zunehmende Wind- und Niederschlagsaktivität zur Folge. Der Wind kommt aus westlichen Richtungen und lässt die Temperaturen vom 24. März mit +14 bis +18 Grad bis zum 25. März auf +5 bis +10 Grad zurückgehen.
Wettervorhersage der Amerikaner: Die Schwächen des Frühlings
Wir haben in der Wetterprognose April einmal näher beschrieben, welche Wetterlagen bis April möglich sein können und im Fazit festgehalten, dass der nachhaltige Durchbruch des Frühlings mit einigen Fragezeichen zu versehen ist. Der Grund ist der Polarwirbel über der Kara- und Barentssee und welche Probleme der Polarwirbel dem Frühling bereiten kann, zeigt sich heute auch in der Wettervorhersage der Amerikaner.
Frühling
Die Konstellation aus einem Hochdruckkeil über Europa und einer auf das Hoch auflaufenden Frontalzone berechnen die Amerikaner bis zum 25. März - bis dahin ist mit Temperaturen zu rechnen, die sich mit +14 bis +18 Grad und phasenweise bis +22 Grad im frühlingshaften bis frühsommerlichen Bereich bewegen können.
Meridional verlaufendes Strömungsmuster
Im Zeitraum vom 26. bis 30. März gelingt es der atlantische Frontalzone zunächst nicht, sich gegen das Hochdruckkonstrukt durchzusetzen und trogt zwischen England und den Azoren nach Süden aus. Bis zum 30. März verlagert sich der Trog weiter in Richtung der Mittelmeerregion und löst dort eine Tiefdruckdynamik aus, welche aus nördlichen Richtungen kalte Luftmassen advehiert.
Die Temperaturen erreichen am 26. März +8 bis +14 Grad und pendeln sich bis zum 30. März auf +4 bis +8 Grad ein. Da es sich um Höhenkälte handelt, ist Ende März und Anfang April mit klassischem Aprilwetter zu rechnen, bei der auch Nachtfrost eine Rolle spielen kann.
Auf den Punkt gebracht: Der Frühling und seine Schwächen
Die Vorhersage-Modelle berechnen eine bis zum 24. März ungewöhnlich warme Wetterentwicklung, die auch von der Temperaturprognose der Kontrollläufe gestützt wird.
Was wahrscheinlich ist
Die Temperaturen liegen in diesem Zeitraum im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +2 bis +4 Grad und phasenweise um bis +6 Grad im deutlich zu warmen Bereich. Ab dem 25. März senkt sich der Überschuss nach der Temperaturprognose der Kontrollläufe über dem Süden, Osten und Westen auf eine Differenz von +1 bis +3 Grad und über dem Norden auf +1 bis +2 Grad ab und bleibt damit für die Jahreszeit teils deutlich zu warm. Die Wetterprognose der Amerikaner bildet die mit Abstand kälteste Variante ab.
Die Regenprognose
Schaut man sich die Niederschlagsprognose an, so ist bis zum 25. März mit einer nur geringen Niederschlagsleistung zu rechnen, die darüber hinaus - bis in den April hinein - sich auf einem leicht bis mäßig hohen Niveau bewegt. Mit anderen Worten formuliert, ist ein Übergriff der atlantische Frontalzone Ende März und Anfang April durchaus in Betracht zu ziehen, ob aber das Temperaturniveau auf ein spätwinterliches absinkt, ist zum derzeitigen Stand zu bezweifeln. Ein Dämpfer des Temperaturniveaus auf +8 bis +14 Grad ist wahrscheinlicher.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
22. März | +10 bis +22 Grad |
+14 bis +16 Grad |
26. März | +5 bis +18 Grad |
+9 bis +12 Grad |
31. März | +2 bis +22 Grad |
+9 bis +12 Grad |