Wettertrend Sommer: Markanter Temperatursturz oder eine Verlängerung der hochsommerlichen Hitze?

In der Entwicklung der Großwetterlage lässt sich seit ein paar Tagen ein sog. Kippmuster feststellen. Als Lostag gilt der 5. August - bis dahin bleibt es hochsommerlich warm bis heiß - doch nachfolgend könnte ein markanter Trogvorstoß dem hochsommerlichen Treiben ein Ende bereiten.

Gradientenschwaches Wetter herrscht im Moment über Deutschland vor und neben vorüberziehenden Wolken können am Freitag und Samstag auch ein paar Regentropfen bei Niedergang beobachtet werden. Die Temperaturen pendeln sich bis zum Sonntag über dem Norden auf +22 bis +26 Grad und über dem Süden örtlich bis +30 Grad ein.

Hitze im August

Sowohl die Amerikaner, als auch die Wetterprognose des europäischen Wettermodells berechnen im Zeitraum vom 1. bis 3. August hochsommerliche Temperaturen von +28 bis +34 Grad und über dem Südwesten bis +38 Grad. Dazu gibt es viel Sonnenschein, gelegentlich vorüberziehende Wolken und ein paar regionale Schauer. Doch folgen dieser Prognose noch nicht alle Modelle. Insbesondere die Wettervorhersage des deutschen Vorhersage-Modells sieht einen über dem Norden erhöht maritimen Einfluss. Neben dichten Wolken ziehen nach dieser Prognose Regengebiete über die Nordhälfte hinweg und senken das Temperaturniveau auf +18 bis +24 Grad ab, während über der Südhälfte bei trockenem Wetter die +30 Grad-Marke anvisiert werden kann. Auf andere Art formuliert ist mit einem heißen Start in den August zu rechnen, doch ein Fragezeichen bleibt noch bestehen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August.

Wie viel Regen ist zu erwarten?

Da die Entwicklung der Großwetterlage noch auf einem wackeligen Fundament steht, fällt die Regenprognose entsprechend differenziert aus. Was aber klar ersichtlich wird, sind bis zum 3. August die Niederschlagsschwerpunkte über dem Süden von Bayern, sowie entlang eines breiten Streifens entlang einer Linie von Köln und Dresden. Verbreitet aber bleibt es trocken, bzw. ist nicht mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Zwischen Hitzehoch und Trogausbruch

Diese Überschrift stammt von gestern und hat sich heute auf beeindruckende Art und Weise bestätigt.

Hitze

Bis zum 3. August übersteigen die Temperaturen auf breiter Front die +30 Grad-Marke und so sind weitere Hitze- und Wüstentage möglich. Verantwortlich für die Zufuhr hochsommerlich heißer Luftmassen ist ein Tiefdrucksystem zwischen Island und dem europäischen Nordmeer, das sich langsam in Richtung England ausdehnt. Auf der Vorderseite des Tiefdrucksystems werden im Verbund mit einem Hoch über Mittel- und Osteuropa warme bis heiße Luftmassen nach Norden geführt.

Abkühlender Effekt - Tief Skandinavien

Bis zum 5. August verlagert sich das Tief weiter in Richtung Skandinavien und beginnt damit, den Norden von Deutschland mit maritimen Luftmassen zu beeinflussen. Die Wolken nehmen zu und auch mit nennenswerten Niederschlägen kann gerechnet werden. Die Temperaturen orientieren sich mehr an der +20 Grad-Marke. Südlich der Mittelgebirge bleibt das Hoch dominierend und bei einem überwiegend trockenen Charakter pendeln sich die Temperaturen im Bereich von +25 bis +30 Grad ein.

Schlag auf Schlag - Ende des Hochsommers?

Nach dem 5. August geht alles zügig. Ein Hochdruckkeil eilt nach und setzt sich zum 6. August über Deutschland durch, was die über Deutschland, der Schweiz und Österreich zu sommerlichen Temperaturen führen kann. Doch gelingt es dem Hoch nicht, sich zu stabilisieren und macht bereits 24 Stunden später einen Rückzieher, sodass das Tief über Skandinavien den Spielraum bekommt, um nach Süden auszutrogen. Sollte das gelingen, dann wäre in diesem Fall der Hochsommer erst einmal als beendet zu erklären. Setzt sich das Hoch jedoch durch, so bleibt der hochsommerliche Wettercharakter erhalten. Spannende Zeiten stehen dem Wetter bevor.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine hochsommerliche Wetterlage mit Schwachstellen

Auch diese Überschrift stammt von gestern und lassen wir geradewegs so stehen. Die Amerikaner zeigen in ihrem Wettertrend, ⁣ was passiert, wenn sich das Hochdrucksystem durchsetzen kann.

Störversuche

Gestern konnte man schon feststellen, dass der Zeitraum zwischen dem 5. und 6. August anfällig für Störungen ist. Und auch nach der Prognose der Amerikaner verlagert sich ein Tief von Island in Richtung Skandinavien, doch geschieht dieser Prozess im Vergleich zu den Europäern nördlicher, was lediglich die Küstenregionen von Nord- und Ostsee noch maritim beeinflussen kann.

Hochsommer

Gleichzeitig dehnt sich von den Azoren ein Hochdruckkeil nach Deutschland aus und schiebt sich von Südwesten nach Norden. Bis zum 7. August hat der Hochdruckkeil Skandinavien erreicht und stabilisiert sich bis zum 10. August. Sollte sich das Hoch in dieser Art und Weise durchsetzen können, so ist mit einer Verlängerung der hochsommerlichen Hitze bis Mitte August zu rechnen.

Die Schwachstellen

Die Schwachstelle des hochsommerlichen Konstruktes liegt in der Ausdehnung des Hochdrucksystems, das von West nach Ost erfolgt. Kommt das Hoch nur etwas ins Stocken, werden am östlichen Hochdruckgradienten kühlere Luftmassen nach Süden geführt und so ist auch ein Trogansatz über dem östlichen Europa zu berücksichtigen. Damit würde das Hoch blockiert und Deutschland, Österreich und die Schweiz in einer leicht unbeständigen und mäßig warmen Nordwestwetterlage liegen.

Auf den Punkt gebracht: Ein heißer August?

Um die gestrigen Überschriften zu komplettieren, bleibt auch diese heute einfach mal so stehen. Es wird für den weiteren Verlauf des Sommers von entscheidender Bedeutung sein, wie sich ein Tief zwischen Island und dem europäischen Nordmeer verhalten wird. Eine Zugrichtung nach Skandinavien gilt vom 5. bis 6. August als wahrscheinlich - unklar ist, in welchem Zustand sich das Tief dann befinden wird und ob die Energie überhaupt noch für einen Trogprozess ausreicht.

Der Wettertrend der Kontrollläufe stützt die Hitze Anfang August bis zum 5. August. Der Mittelwert der Temperaturen liegt über dem Norden im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert, mit einer Abweichung von bis +3 Grad im zu warmen Bereich und nach Süden und Osten liegt die Differenz mit +4 bis +8 Grad im erheblich zu warmen Bereich. Vom 5. bis 7. August bestätigen die Kontrollläufe einen Dämpfer für den Hochsommer. Die Temperaturdifferenz geht über dem Süden, Osten und Westen auf +1 bis +2 Grad zurück und über dem Norden zeigt sich mit einer Abweichung von -1 bis +1 Grad neben einer Normalisierung auch eine leicht zu kühle Entwicklung. Ob das so kommt, bleibt abzuwarten, doch zeigen diese Daten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Trogansatzes. Von einer stabilen Wetterentwicklung kann man im Moment jedenfalls nicht ausgehen.

Regenprognose: Schauer und Gewitter

Niederschlagssignale sind über dem Süden, Osten und Westen am 30. Juli, sowie im Zeitraum um den 5./6. August auszumachen. Nachfolgend zeigt sich eine zurückgehende Niederschlagstätigkeit, was für den nacheilenden Hochdruckkeil spricht. Über Norddeutschland zeigt sich eine latent erhöhte Niederschlagsbereitschaft, was auf ein Tief über Skandinavien schließen lässt, dass den Norden von Deutschland vermehrt maritim beeinflussen kann.

Anders formuliert deuten die Berechnungen einen Wetterumschwung ab dem 5. August an, der den Sommer von seinen extrem hohen auf ein etwas zu warmes Niveau zurechtstutzen kann. Doch wie so oft, setzt sich in Zeiten der Klimaerhitzung (nicht immer, aber zunehmend häufiger) die wärmere Variante durch. Vor diesem Hintergrund sollte man die hochsommerlichen Varianten in den kommenden Tagen im Hinterkopf behalten.

Wetterprognose August des Langfristmodells

Das Langfristmodell hat eine Korrektur vorgenommen. Das Wetter im August wird mit einer Abweichung gegenüber 1961 und 1990 um +1,5 bis +2,5 Grad zu warm simuliert (91/20: +0,1 bis +1,1 Grad). In der Niederschlagsprognose soll das Wetter über ganz Deutschland deutlich zu trocken ausfallen. Die ursprünglich über Norditalien deutlich zu nasse Niederschlagsprognose wurde in den letzten 72 Stunden in den mäßig erhöhten Bereich korrigiert und auf ganz Italien ausgeweitet.

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