Wetterprognose: Eine zweite Hitzewelle bahnt sich an - wann kommt Regen?

Die Vorhersage-Modelle berechnen zwischenzeitlich den Aufbau einer zweiten Hitzewelle - was bedeutet das für den Hochsommer - Hitze und Trockenheit bis in den August hinein?
Temperaturrekorde. An zahlreichen Messtationen werden heute und am Mittwoch mit Temperaturen von +32 bis +36 Grad und örtlich bis +39 Grad neue sog. Allzeitrekorde aufgestellt werden können. Über den westlich gelegenen Ballungsgebieten kann heute und über dem Osten am Mittwoch die +40 Grad-Marke erreicht, oder überschritten werden. Die jemals in Deutschland höchste gemessene Temperatur stammt mit +41,2 Grad aus dem Jahre 2019.
Aus schwül-warm wird schwül-heiß
Am Mittwoch dehnen sich schwüle Luftmassen über Deutschland von West nach Ost aus und lassen die Hitze als sehr unangenehm auftreten. Zwar findet am Donnerstag und Freitag über den Regionen nördlich der Linie von Köln und Berlin mit Temperaturen von +18 bis +24 Grad ein Luftmassenaustausch statt, doch pendeln sich die Temperaturen weiter nach Süden mit +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad in den sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich ein. Am Wochenende intensiviert sich der Zustrom schwül-heißer Luftmassen und lassen die Temperaturen bis zum Sonntag auf +27 bis +32 Grad und örtlich bis +35 Grad ansteigen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli.

Wann kommt Regen?
Mit zunehmender Schwüle zieht eine Schauer- und Gewitterfront von Westen nach Deutschland rein und verlagert sich in der Nacht auf Donnerstag über den Nordwesten und sorgt im Tagesverlauf über dem Norden noch für etwas Regen. Nachfolgend trocknet es ab, bevor in der Nacht auf Samstag südlich einer Linie von Köln und Berlin eine weitere Gewitterfront für teils kräftige Schauer und Gewitter sorgen kann. Regional ist von einem erhöhten Unwetterpotential auszugehen. Wo exakt die Schauer und Gewitter niedergehen werden, bleibt abzuwarten. Ein Schwerpunkt aber wird wohl nördlich einer Linie vom Saarland und Hamburg und ein Zweiter südlich der Donau liegen können.

Wann endet die Hitzewelle?
Die Frage war in den letzten Tagen nicht so einfach zu beantworten und eine anfängliche These, dass die Hitze über Teile von Deutschland in die Verlängerung gehen kann, hat sich mittlerweile in den Prognose-Modellen gefestigt. Der Norden wird kurzzeitig von maritimen Einflüssen dominiert, was die Temperaturen - teils spürbar - zurückgehen lässt. Doch südlich der Linie von Köln und Berlin bleiben die Temperaturen auf einem Niveau, das im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +2 bis +4 Grad und örtlich um bis +6 Grad zu warm ausfallen kann.
Die zweite Hitzeblase
Schaut man sich die obenstehenden Wetterkarten noch einmal genauer an, so rückt zum Wochenende ein Hochdruckkeil relativ zügig nach und stabilisiert das Hoch über Mitteleuropa. Infolge daraus wird die atlantische Frontalzone blockiert und befördert im Zusammenspiel mit dem Hoch über Europa erneut schwül-warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der zweite Höhepunkt der Hitze wird für den Zeitraum vom 25. bis 28. Juli simuliert. Temperaturen von +28 bis +35 Grad und örtlich bis +38 Grad wären in diesem Zeitraum nicht auszuschließen. Ähnliches zeigte sich bereits in der Wetterprognose für den August.
Wie wahrscheinlich ist die zweite Hitzewelle?
Mit dem 23. Juli beginnt der klassische Hochsommer und aus Sicht der Statistik ist eine hochsommerliche Wetterlage nichts Außergewöhnliches. Das zeigt aber auch, dass die zweite Hitzewelle sehr wahrscheinlich geworden ist. Das unterstreichen beide Vorhersage-Modelle und die Kontrollläufe bestätigen diesen Wettertrend - zumindest für den Süden, Osten und Teile über dem Westen. Ob die Hitze auch über dem Norden durchgreifen kann, bleibt noch abzuwarten.

Ein Wetterwechsel bis August?
Vor dem Hintergrund, dass sich die These einer Verlängerung der Hitzewelle durchgesetzt hat, bleibt die zweite Hitzewelle in ihrem Gesamtkonstrukt erst einmal abzuwarten. Was man aus den obenstehenden Wetterkarten jedoch ableiten kann, ist die fehlende Stütze für das Hoch an seinem östlichen Gradienten.
Erhöhte Tiefdruckaktivität möglich
Da die Stütze fehlt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik das Hoch beginnen, auseinanderzunehmen. Gelingt das vollständig und kann sich zudem noch ein Tiefdruckzentrum über Skandinavien ausbilden, würde das Ende für den Hochsommer bedeuten und nennenswerte Niederschläge bei jahreszeittypischen Temperaturen wären anzunehmen.
Schwül-warme bis heiße Südwestwetterlage wahrscheinlich
Geht es aber um die Wahrscheinlichkeiten, so ist eine Verlagerung des Hochdruckrückens über das östliche Europa eine realistische Option. Gelingt das, so laufen die Tiefdrucksysteme auf das Hoch auf und driften nach Nordosten ab. Mit anderen Worten stellt sich bis in den August hinein eine südwestliche Anströmung der Luftmassen ein, die feuchtwarm und zudem instabil geschichtet sein können, was auf eine erhöhten Schauer- und Gewitteraktivität hinausläuft.
Wie warm kann es werden? Die Temperaturen schwanken vom 27. Juli bis 3. August zwischen +27 bis +34 Grad und können mancherorts bis +36 Grad erreichen. Über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bleibt es mit +24 bis +28 Grad tendenziell etwas kühler.

Auf den Punkt gebracht: Hitze ohne Ende und wann kommt Regen?
Das Schema scheint sich zu festigen und eine zweite Hitzewelle ist über weite Teile von Deutschland bis zum 27. Juli erwartbar.
Eine nur geringe Abkühlung
Nach dem 27. Juli zeigt sich eine langsame Abkühlung der Werte auf ein Niveau, das im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert noch immer um +1 bis +3 Grad und über dem Süden und Osten um bis +4 Grad zu warm ausfallen kann. Etwas anders sieht es über dem Norden aus, der mit einem maritimen Einfluss auf ein Temperaturüberschuss von +0 bis +2 Grad kommen kann.
Kommt Regen?
Das ist die schlechte Nachricht für alle, die auf Regen warten. In den letzten 24 Stunden hat es in der Regenprognose der Kontrollläufe eine Korrektur gegeben. Niederschlagssignale werden für den Zeitraum vom 21. bis 23. Juli und 27. bis 28. Juli simuliert. Zwischen den Zeiträumen und darüber hinaus sind die Niederschlagssignale schwach ausgeprägt und lassen allenfalls den Rückschluss auf ein paar Schauer und Gewitter zu, nicht jedoch auf den so dringend benötigten mehrtägigen Landregen.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
24. Juli | +18 bis +33 Grad |
+24 bis +28 Grad |
28. Juli | +16 bis +33 Grad |
+22 bis +25 Grad |
3. August | +18 bis +36 Grad |
+25 bis +27 Grad |

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