Wettervorhersage Sommer: Der Siebenschläfer naht - Schwüle, Hitze und Unwetter

Eine schwül-warme Wetterlage setzt sich mit einer ganzen Reihe von Schauern und Gewittern über Deutschland durch, die auch unwetterartig ausfallen können. Ferner zeigt sich eine ungewöhnliche Wetterentwicklung, die neben Hitze auch zu weiteren Wüstentagen führen kann.
Abwechslungsreich bleibt das Wetter in den kommenden Tagen. Von Süden dehnen sich schwül-warme Luftmassen nach Norden aus und lassen ab Mittwoch die Schauer- und Gewitterneigung ansteigen, die am Donnerstag, Freitag und Sonntag kräftiger ausfallen und so für ein regional erhöhtes Potential unwetterartiger Wetterereignisse sorgen.
Für die Jahreszeit zu warm
Zwar können im Verlauf der Woche nur ganz vereinzelt die +30 Grad-Marke erreicht werden, doch eine Hitze wie vom vergangenen Wochenende ist vorerst nicht zu erwarten. Vielmehr pendeln sich die Temperaturen mit +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad in einen sommerlichen Bereich ein. Da es sich um feuchtwarme Luftmassen handelt, können diese Werte als unangenehm empfunden werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.

Wettervorhersage des europäischen Wettermodells: Hitze und Unwetter sind eine Option
Das Tief westlich von Europa wird nach der Wetterprognose der Europäer westlicher als nach den Amerikanern simuliert. Zudem liegt das Tief etwas südlicher und ist somit prädestiniert für die Zufuhr schwül-warmer Luftmassen, die bis in den Juli hinein für kräftige Schauer und Gewitter sorgen und zu einem erhöhten Unwetterpotential führen können.
Hitze?
Damit bleiben die Europäer ihrem Wettertrend der letzten Tage treu, doch noch etwas fällt auf. Sollte ein Hoch über dem östlichen Europa nur etwas kräftiger werden und sich nach Westen ausdehnen - was im Sommer absolut typisch ist - verstärkt sich die Zufuhr warmer Luftmassen aus südlichen Richtungen.
Simuliert werden in der aktuellen Wettervorhersage Temperaturen von +27 bis +32 Grad und örtlich bis +34 Grad, was eine Hitze-Phase Ende Juni und Anfang Juli nicht nur optional, sondern wahrscheinlich macht. Sollte sich das Hoch dann doch noch Westen ausdehnen können, lässt die Schaueraktivität nach und die Temperaturen können in Richtung der +40 Grad-Marke streben. Das ist für den Moment aber mehr eine These!

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Erst schwül, dann heiß
Nach der Wetterprognose der Amerikaner stellt sich bis Ende Juni ein schwül-warmer und zu Schauern und Gewittern neigender Wettercharakter ein. Der Grund hierfür ist ein Tief bei England, dass nicht sonderlich weit nach Osten vorankommt und bis zum 30. Juni sich quasistationär verhält. Weiter nach Osten positioniert sich ein Hoch und im Verbund beider Wettersysteme werden aus südwestlichen Richtungen feuchtwarme und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland geführt. Die Temperaturen pendeln sich auf +22 bis +26 Grad ein und können mancherorts +28 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer bis +30 Grad erreichen.
Die optionale Hitze
Das Tief westlich von Europa schwächt sich Anfang Juli ab und geht in einen isländischen Tiefdruckkomplex über. Das ermöglicht dem Azorenhoch einen Keil in Richtung Europa zu entsenden und da das Wetter dort schon von einem Hochdruckgebiet dominiert wird, entsteht Anfang Juli eine imposante Hochdruckzone, die sich von Neufundland bis über das westliche Russland erstreckt. Infolge daraus lässt über Deutschland, Österreich und der Schweiz die Schauer- und Gewitteraktivität nach und die Temperaturen erreichen mit +25 bis +30 Grad und örtlich bis +34 Grad. Hochsommerliche Hitze wird somit wieder zu einer Option.
Doch ob die Hochdruckzone Bestand haben und zu einer stabilen Wetterlage führen wird, bleibt für den Moment noch abzuwarten. Da der Zeitraum des Siebenschläfers näher rückt, kann die Hochdruckzone von herausragender Bedeutung für den weiteren Verlauf des Sommers werden. Abwarten!

Auf den Punkt gebracht: Zu warmes Sommerwetter
Auch die zweite Juni-Dekade war deutlich zu warm. Zum aktuellen Stand beträgt die Temperaturabweichung im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 und 1990 +2,1 Grad (91/20: +1,1 Grad) und das Niederschlagssoll konnte erst zu 33 Prozent erfüllt werden. So braucht man kein Experte
oder Prophet
zu sein, um zu erahnen, dass der Juni deutlich zu warm ausfallen wird.
Ob das Niederschlagssoll erreicht wird, bleibt ebenfalls abzuwarten. Es werden zwar kräftige Schauer und Gewitter möglich sein, doch treten diese regional in Erscheinung und erfahrungsgemäß ist die Niederschlagsausbeute am Ende geringer, als ursprünglich einmal berechnet.
Dass es zu Niederschlägen kommen wird, steht außer Zweifel. Beide Vorhersage-Modelle stützen die Schauer und Gewitter und auch die Kontrollläufe bestätigen die abwechslungsreiche Niederschlagsentwicklung mehrheitlich bis zum 27. Juni. Nachfolgend lassen die Niederschlagssignale nach und ein zunehmend trockener Wettercharakter zeichnet sich ab. Da es sich um Schauer und Gewitter handelt, ist die nachfolgende Niederschlagsprognose ist mit einem gesunden Maß an Skepsis zu bewerten, sie zeigt aber den zu erwartenden Schwerpunkt, der über dem Süden und dem Nordwesten liegen kann.

Auch die letzte Juni-Dekade zu warm
Nicht nur die Hitze-Optionen der Vorhersage-Modelle, auch die Kontrollläufe berechnen einen überdurchschnittlichen Temperaturverlauf in der letzten Juni-Dekade, der auch noch die erste Juli-Dekade beeinflussen kann. Der Mittelwert aller Kontrollläufe liegt um +2 bis +4 Grad und phasenweise um bis +6 Grad über dem, was für die Jahreszeit typisch ist.
Kalendarischer Sommeranfang: Die Tage werden kürzer
Heute wird der höchste Sonnenstand erreicht und so ist der längste Tag des Jahres zu erwarten. Ab morgen werden die Tage wieder kürzer.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
27. Juni | +12 bis +34 Grad |
+19 bis +21 Grad |
1. Juli | +16 bis +35 Grad |
+23 bis +25 Grad |
6. Juli | +14 bis +33 Grad |
+22 bis +24 Grad |
