Wetteraussichten Sommer: Beenden Unwetter die Hitze?

Ein Hoch über Deutschland lässt die Temperaturen in den kommenden Tagen in den hochsommerlichen Bereich ansteigen und kann so für die ersten Wüstentage des Jahres sorgen. Ob das von Dauer ist, hängt u.a. von einem Tief auf dem Atlantik ab.
Wüstentage sind definiert, wenn die Temperaturen die +35 Grad-Marke übersteigen. Voraussichtlich kann das zum kommenden Wochenende der Fall sein.
Schwül-heiß
Die heiße Luft kommt durch ein Zusammenspiel aus einem Tief westlich und einem Hoch über Europa zustande. Mithilfe dieser Konstellation werden die heißen Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was die Temperaturen auf bis +37 Grad ansteigen lassen kann. Da die Grundströmung aus südwestlichen Richtungen erfolgt, ist mit einer zunehmenden Schwüle und einer zum Wochenenden regional ansteigenden Gefahr von Hitzegewittern zu rechnen (Gewitterprognose). Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.

Wettervorhersage des europäischen Wettermodells: Ein Wetterumschwung zeichnet sich ab
Die letzten Details fehlen noch, doch nach einer extremen Hitze lässt die Wetterprognose der Europäer zum Beginn der letzten Juni-Dekade den Rückschluss auf einen markanten Wetterwechsel zu - mit allen dazugehörigen Folgen.
Ein Tief westlich von Mitteleuropa
Ob der Wetterwechsel aber tatsächlich gelingen mag, hängt von einem Tief ab, das sich vom 19. bis 22. Juni westlich von Europa positioniert, aber so weitläufig ist, dass es das Hoch über Mitteleuropa verdrängen kann.
Und so folgt der Hitze eine Übergangsphase, die vom 20. bis 22. Juni über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu unwetterartigen Wetterereignissen führen kann. Nachfolgend stabilisiert sich das Tief zwischen Island, England und Skandinavien und führt auf seiner Vorderseite warme und feuchte Luftmassen nach Deutschland, was bei einem schwülen Wettercharakter die Neigung zu Schauern und Gewittern auf einem hohen Niveau hält.
Wie warm? Simuliert werden für den 19. Juni bis +36 Grad, am 20. Juni zwischen +17 bis +23 Grad und am 22. Juni zwischen +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad. Die Abkühlung ist nach der Wettervorhersage der Europäer nur von kurzer Dauer.

Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Markanter Wetterwechsel
Das Hoch kann sich nach der Wetterprognose der Amerikaner nicht über das Wochenende hinweg behaupten und wird einem Tief über Skandinavien weichen. Nicht viel, doch reicht der Rückzug des Hochdrucksystems aus, um die Hitze über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu beenden.
Krawallwetter
Dass Luftmassen von bis +37 Grad nicht nur für Juni, sondern auch im Sommer ungewöhnlich hoch sind, wird schnell klar, dass ein Austausch der Luftmassen mit organisierten Schauern und Gewittern einhergehen wird. Mit anderen Worten steigt die Neigung zu unwetterartigen Wetterereignissen in Form von Starkregen, Blitz- und Hagelschlag und stürmischen Windböen im Zeitraum vom 19. bis 21. Juni an.
Markanter Temperaturrückgang
Ist die Lücke erst einmal geschaffen, streben vom europäischen Nordmeer aus weitere Tiefdrucksysteme in Richtung Mitteleuropa und gestalten das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz unbeständig und so ist im Zeitraum vom 21. bis 26. Juni bei Temperaturen von +18 bis +24 Grad mit wiederholten Schauern und Gewittern zu rechnen. Im Gegensatz zur gestrigen Wetterprognose hat der Wetterwechsel in der letzten Juni-Dekade mehr Substanz und ist nicht mehr nur eine vorüberziehende Erscheinung.

Auf den Punkt gebracht: Ein Ende der Hitze
Der Wettertrend der letzten Tage bestätigt sich heute. Die Hitze mit Temperaturen jenseits der +30 Grad-Marke endet mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mit Beginn der letzten Juni-Dekade. Zwar gibt es noch ein paar Fragezeichen und so ein Hoch über Europa ist immer für Überraschungen gut, doch die Gesamtkonstellation der Wettersysteme zueinander erhöht die Wahrscheinlichkeit des Wetterwechsels.
Der Wettertrend der Kontrollläufe stützt den Wetterwechsel mehrheitlich zum 20. Juni. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 liegt das Temperaturspektrum bis zum 20. Juni um +4 bis +8 Grad und örtlich bis zu +10 Grad im erheblich zu warmen Bereich (91/20: +3 bis +9 Grad) und unterstreicht noch einmal, wie ungewöhnlich die Temperaturen für Deutschland sind. Nachfolgend aber sackt das Temperaturniveau in sich zusammen und pendelt sich im Zeitraum vom 20. bis 28. Juni in einem Bereich ein, der für die Jahreszeit nur noch/q> um +1 bis +2 Grad zu warm ist. Auf andere Art formuliert ist schon frühzeitig klar, dass das Wetter im Juni deutlich zu warm ausfallen wird. Der aktuelle Temperaturüberschuss beträgt bereits rund +1,3 Grad (91/20: +0,3 Grad).
Kommt Regen?
Die Frage stellt sich für den Südosten erst gar nicht, dort konnte bereits das Niederschlagssoll des ganzen Monats erreicht werden, doch handelte es sich um lokale Niederschlagsereignisse. Im Flächenmittel ist das Soll bislang zu rund 26 Prozent erfüllt worden und so ist der Juni zu trocken und über vielen Regionen verläuft der Juni erheblich zu trocken. Das verschärft die Dürre, die sich seit März über einigen Regionen von Deutschland entwickelt hat.
Doch sind die Niederschlagssignale in der Regenprognose der Kontrollläufe spärlich gesetzt und konzentrieren sich auf den Wetterwechsel zum Beginn der letzten Juni-Dekade. Nachfolgend zeichnet sich ein schwacher Niederschlagstrend ab, was einen leicht unbeständigen und zu Schauern und Gewittern neigenden Wettercharakter bestätigt.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
19. Juni | +15 bis +39 Grad |
+25 bis +27 Grad |
23. Juni | +13 bis +33 Grad |
+20 bis +22 Grad |
28. Juni | +14 bis +33 Grad |
+21 bis +23 Grad |
