Wetter Deutschland: Ein sommerlicher Wettertrend mit Einschränkungen
In den kommenden Tagen stehen der Großwetterlage strukturelle Veränderungen bevor, die über Deutschland sowohl für Regenwetter, als auch für einen sommerlichen Wettertrend sorgen kann.
Zunächst noch unbeständiges Maiwetter. Über dem Norden ist in der Nacht auf Samstag etwas Regen möglich, der sich am Tage bis zu den Mittelgebirgen ausdehnen kann. Viel an Regen ist nicht zu erwarten (Niederschlagsprognose). Anders die Situation über dem Süden. Dort können sich lokale Schauer quasistationär verhalten und so für ergiebige Regensumme sorgen, wie das bspw. gestern mit 51 l/m² über Vilgertshofen-Pflugdorf (Bayern) der Fall war (Regen Deutschland 24 Stunden). Ab Sonntag schwächt sich die Schauerneigung ab und zieht sich über die Alpen zurück.
Sommerliche Temperaturen
Ab Sonntag erfährt die Großwetterlage eine strukturelle Veränderung. Der Wind dreht von Nord nach Südwest und führt aus warme Luftmassen nach Deutschland. Sprunghaft steigen die Temperaturen im Verlauf der kommenden Woche in den sommerlichen Bereich an. Am Sonntag werden +17 bis +22 Grad und bis Mittwoch +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad möglich sein. Mit Regen ist nicht mehr zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai.
Reaktivierung der Westwetterlage?
Interessant ist die oben dargestellte Großwetterlage. Über Grönland strömen kalte Luftmassen auf den Atlantik und reaktivieren die atlantische Frontalzone, was im Bereich von Island, England und Skandinavien eine erhöhte Tiefdruckdynamik zur Folge hat.
Warum das interessant ist? Das Tief hat eine steuernde Wirkung und da es auf die ungewöhnlich warmen Luftmassen über dem Süden trifft, können aus dieser Dynamik heraus weitere Tiefdrucksysteme entstehen und auf diese Art und Weise die Westwetterlage reaktivieren.
Die atlantische Frontalzone
Entscheidend für eine Regenerierung der atlantische Frontalzone ist, was das Hoch macht und das ist der zweite Punkt, warum die Tiefdruckposition so interessant macht. Dem Hoch bleibt nur wenig Spielraum, um sich nach Norden aufzuwölben und so die Tiefdrucksysteme zu blockieren.
Regenwetter zu den Eisheiligen?
Dahinter gehören noch mehrere Fragezeichen gesetzt. Es handelt sich hierbei um einen Ansatz, der sich in den letzten Tagen immer wieder einmal zeigte und die sommerlichen Berechnungen der Vorhersage-Modelle infrage stellen ließ.
Tatsächlich ist es heute so, dass beide Vorhersage-Modelle eine vom 12. bis 15. Mai erhöhte Tiefdruckdynamik von Neufundland bis nach Skandinavien berechnen. Damit steht - in groben Zügen - die Tiefdruckrinne auf dem Atlantik. Es ist somit realistisch, dass dem Hoch der Spielraum genommen wird, um sich nach Norden aufzuwölben.
Und das sind die guten Nachrichten, für alle, die auf den Regen warten. Denn mit der Tiefdruckdynamik gehen die Temperaturen bis zum 13. Mai auf +14 bis +18 Grad zurück, was exakt dem entspricht, was Mitte Mai von den Temperaturen zu erwarten ist. Zudem kommt es zu zeitweiligen Niederschlägen, der von einem stark böigen Westwind begleitet werden kann. Stürmische Windböen sind über Küsten von Nord- und Ostsee nicht auszuschließen.
Wie viel Regen kann erwartet werden?
Ob das tatsächlich so kommen wird, bleibt abzuwarten. Es ist ein erster Ansatz, wie das mit einer Zonalisierung klappen könnte. Aber einmal angenommen, es kommt so, wie viel Regen wäre bis Mitte Mai möglich?
Sagen wir einmal so - die Regensummen halten sich noch immer in Grenzen, doch berechnen die Vorhersagemodelle mit 5 bis 10 l/m² immerhin etwas Regen. Nach Norden, Westen und Osten zeigen sich trockene Abschnitte. Und vor dem Hintergrund, dass der gesamte Ansatz einer Zonalisierung infrage gestellt werden kann, lassen wir das an dieser Stelle einmal so stehen.
Wie wahrscheinlich ist eine Zonalisierung?
Im eigentlichen Sinne handelt es sich nicht um eine Westwetterlage. Im Grunde hat sich gegenüber den letzten 96 Stunden wenig verändert. Der Kaltluftzustrom wird über dem östlichen Kanada ab dem 8. Mai in Gang gesetzt und belebt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik.
Was sich jedoch geändert hat, ist ein Tief, das sich vom steuernden Zentrum über Island ablösen und über Skandinavien nach Osten rauschen kann.
Sommerwetter?
Bei dem Tief handelt es sich sozusagen um einen Störimpuls, der dem aufstrebenden Hoch einen Dämpfer
verpasst. Kommt das Tief nicht zustande, so wird sich das Hoch unweigerlich nach Norden aufwölben und zu den Eisheiligen den Sommer nach Deutschland, Österreich und der Schweiz bringen können.
Deutlicher zeigt sich das in der Wetterprognose beider Vorhersage-Modelle bis zum 16. Mai. Die Tiefdrucksysteme dehnen sich auf dem Atlantik weit nach Süden aus, was einer nachhaltigen Zonalisierung widerspricht. Jedoch dehnt sich das Hoch - nach Abzug des Störimpulses - nach Norden aus und es entsteht eine sommerlich warme Südwestströmung. Geht es nach den Europäern, so können die Temperaturen bis zum 16. Mai auf +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad erreichen. Die Amerikaner sind mit einer nordöstlichen Grundströmung und mit Werten von +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad mehr in dem Bereich, der für die Jahreszeit normal
ist.
Es zeigt sich in den beiden nachfolgenden Wetterkarten hervorragend, wie sehr die kommende Wetterentwicklung von einem Tief abhängig sein wird und dass ein aufstrebendes Hoch nach wie vor ein Favorit bleibt.
Auf den Punkt gebracht: Schwankungen nehmen zu
Dieses Resümee stammt von gestern und hat auch heute noch seine Gültigkeit, was aber bleibt, ist ein bis zum 13. Mai sommerlicher Temperaturtrend, bei dem sich die Werte auf +22 bis +26 Grad und mancherorts auf bis +28 Grad einpendeln können.
Der Wettertrend der Kontrollläufe stützt die sommerlich warme Wetterentwicklung bis zum 13. Mai, um nachfolgend abzusacken und somit einen mehr oder weniger markanten Temperatursturz favorisieren. Klar ersichtlich wird, dass die Wetterprognose der Amerikaner im Vergleich zu den Kontrollläufen - mit Abstand - zu den kältesten Varianten gehört. Möglich ja, wahrscheinlich nein.
Am 12. Mai liegen die Temperaturen mit einer Differenz von +2 bis +6 Grad über dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990. Am 18. Mai ist über dem Süden, Osten und Westen mit einer Differenz von +1 bis +3 Grad ein zu warmes Temperaturspektrum zu erwarten. Über dem Norden zeigt sich die Abweichung mit +0 bis +1 Grad gemäßigter. Der Hauptlauf der Amerikaner weicht um 4 bis 5 Grad vom Mittelwert ab.
Etwas Regen
Die Niederschlagsausbeute bleibt nach wie vor auf einem schwachen Niveau, zeigt jedoch im Zeitraum vom 12. bis 14. Mai deutlichere Ausschläge, was das oben besprochene Tiefdrucksystem relevant macht. Nachfolgend werden nur geringe Niederschlagssignale berechnet, was für das nacheilende Hoch spricht.
Hochdruckblase Mitte Mai
Deutlicher lässt sich die kommende Großwetterlage anhand des Mittelwertes der Kontrollläufe beschreiben. Die kurze Tiefdruckdynamik zu den Eisheiligen mit nachfolgend aufstrebenden Hoch.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. Mai | +14 bis +28 Grad |
+19 bis +23 Grad |
16. Mai | +12 bis +27 Grad |
+20 bis +22 Grad |
21. Mai | +10 bis +31 Grad |
+19 bis +21 Grad |