Wettertrend: Wie lange dominiert das Hoch das Wetter über Deutschland noch?
Der Polarwirbel und ein Hoch dominieren die Großwetterlage über den nördlichen Breitengraden. Das kommt nicht allzu oft vor und hat über Deutschland eine vollständig gestörte Zirkulation zur Folge.
Sonniges Frühlingswetter ist in den kommenden Stunden zu erwarten, bevor sich zum Wochenende der Ausläufer eines Tiefdrucksystems Deutschland nähert und über der Westhälfte ein paar Wolken am Himmel platzieren kann. Ganz über dem Westen sind am Sonntag vereinzelte Regentropfen nicht auszuschließen, sonst bleibt es trocken und nach Osten auch sonnig.
Frühling
Der Nachtfrost schwindet und der Wind lässt am Wochenende nach einem böigen Freitag spürbar nach. Die Temperaturen erreichen +10 bis +14 Grad und über dem Westen und Südwesten sind bis +16 Grad möglich. Zum Start in die neue Woche verdichtet sich die Bewölkung und trübt den Sonnenschein zum Dienstag weiter ein. Hier und da kann ein Regentropfen beim Niedergang beobachtet werden, nennenswerter Niederschlag ist nicht zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Betonhoch
Ein Hochdrucksystem erreicht den Status eines Betonhochs
, wenn es über mehrere Tage hinweg nicht weichen will und sich weiter verstärkt. Ganz wie es das aktuelle Hoch macht.
Hoher Luftdruck von den Azoren bis nach China
Die Hochdruckzone erreicht nach der Wetterprognose der Europäer zum 20. März ihren Höhepunkt. An diesem Tag erstreckt sich die Hochdruckzone von den Azoren über Europa bis nach China und sorgt über Deutschland, Österreich und der Schweiz für einen anhaltend sonnigen und trockenen Wettercharakter. Der Wind kommt aus östlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen zwischen +8 bis +12 Grad und über dem Westen bis +16 Grad.
Der Polarwirbel bewegt sich
Ein Grund für die Hochdruckdominanz, liegt im Polarwirbel, der über Kanada seine Runden dreht und so für eine Erhaltungsneigung sorgt. Solange der Polarwirbel seine Position über Kanada nicht verändert, wird sich auch in der Hochdruckposition wenig verändern.
Zum Beginn der letzten März-Dekade kommt Bewegung ins Spiel. Der Polarwirbel verlagert seine Aktivität mehr in Richtung der Barents- und Karasee, was das Hoch dazu zwingt, seine Hochdruckzone nach Osten abzuschwächen und über Europa einen autarken Hochdruckkern aufzubauen. Die theoretische Annahme: sollte sich die atlantische Frontalzone über der Barentssee tatsächlich etablieren können, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das Hoch auf den Atlantik zurückzieht und aus einer gestörten Zirkulation eine meridionale Grundströmung entsteht.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: vollständig gestörte Zirkulation
Das Hoch über Skandinavien, kann man neben einem Betonhoch
auch als gestörte Zirkulation bewerten, da die normale West-Ost-Strömung unterbunden und durch eine Ost-West-Strömung ersetzt wird. Hält sich das Hoch für einen längeren Zeitraum über Skandinavien und verstärkt sich weiter, spricht man von einer vollständig gestörten Zirkulation.
Trockenes, sonniges und mildes Wetter
Das Hochdrucksystem erreicht in der Wetterprognose der Amerikaner zum 20. März seinen Höhepunkt und erstreckt sich mit seiner Hochdruckzone von den Azoren über Europa bis nach China. Der Unterschied aber liegt im Hochdruckkern, der liegt zum 20. März nicht über Skandinavien, sondern über dem westlichen Russland.
Das aber spielt für das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zunächst eine untergeordnete Rolle. Mit viel Sonnenschein und einem stark böigen - unangenehmen - Ostwind, erreichen die Temperaturen +10 bis +15 Grad. Sollte über den östlichen Landesteilen Hochnebel eine Rolle spielen können, pendeln sich die Werte unter die +10 Grad-Marke ein.
Strukturelle Veränderung
Auch die Amerikaner berechnen die Verlagerung des Polarwirbels in Richtung der Barents- und Karasee, was den Aktivitätsradius der atlantische Frontalzone von Neufundland über Island, das europäische Nordmeer bis über die Barentssee vergrößert.
Infolge daraus wird sich die Grundströmung im Verlauf der letzten März-Dekade verändern können. Da sich der Hochdruckkern über dem östlichen Europa befindet, ist eine westliche bis südwestliche Strömungskomponente wahrscheinlicher. Die Niederschlagneigung nimmt mit einem auflebenden Wind zu und die Temperaturen orientieren sich bis zum 24. März in einem Bereich von +10 bis +15 Grad und über dem Westen bis +17 Grad. Mit großartigen Niederschlagsmengen ist nicht zu rechnen.
Auf den Punkt gebracht: Für die Jahreszeit zu warm und zu trocken
Der Wettertrend bleibt klar umrissen. Das Hoch dominiert die zweite März-Dekade nahezu allumfassend und - nennenswerte - Niederschlagsereignisse lassen auf sich warten.
Zum Beginn der letzten März-Dekade kommt Schwung in die Wetterküche, wohin die Verlagerung des Polarwirbels im Detail dann führen wird, bleibt zum aktuellen Stand abzuwarten. Geht es nach den Kontrollläufen, so ist bis zum 26. März ein Temperaturniveau zu erwarten, dass im Vergleich zum vieljährigen Klimamittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +3 Grad und phasenweise um bis +5 Grad im zu warmen Bereich liegen kann.
Niederschlagsprognose
Niederschlagssignale sind bis zum 20. März kaum vorhanden. Erst ist der letzten März-Dekade zeigt sich ein leicht erhöhtes Niveau, doch ist das zum aktuellen nicht nennenswert, sodass der März als extrem trockener Frühlingsmonat in die Wettergeschichte eingehen könnte.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
16. März | +6 bis +17 Grad |
+12 bis +14 Grad |
20. März | +6 bis +19 Grad |
+11 bis +13 Grad |
25. März | +2 bis +18 Grad |
+10 bis +12 Grad |
Kurzer Nachtrag von heute Nachmittag
Die Hochdruckdominanz wird nach der Wetterprognose der Amerikaner von heute Nachmittag bis auf Weiteres bestätigt. Da gibt es für eine grundlegende Veränderung der Großwetterlage einen nur sehr geringen Spielraum und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Hochdruckzone das Wetter über Deutschland auch in der letzten März-Dekade noch dominieren kann.