Wetterprognose: Der Frühling nähert sich Deutschland in großen Schritten
Das Hoch über Deutschland bleibt vorerst allumfassend und blockiert sowohl die atlantische Frontalzone, als auch einen Kaltlufttropfen über Osteuropa. Das Hoch aber verlagert seinen Schwerpunkt und das eröffnet dem Frühling den Weg nach Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ostwind. Der Wind kommt aktuell noch aus östlichen Richtungen und führt kühle Luftmassen nach Deutschland. Im Verlauf der neuen Woche dreht der Wind auf südliche bis südöstliche Richtungen und es wird spürbar milder.
Frost in der Nacht, Sonne am Tag
Zu verdanken ist die östliche Grundströmung einem Hochdrucksystem über Skandinavien. Ab der Wochenmitte gelingt es dem Hoch einen Keil nach Süden aufzubauen und so für eine Winddrehung zu sorgen. Die Nebelfelder über dem Osten lösen sich weitgehend auf und so setzt sich der sonnige und trockene Wettercharakter über ganz Deutschland fort. In den klaren Nächten sinken die Temperaturen auf -5 bis +0 Grad ab und können über dem äußersten Westen und Nordwesten mit +2 Grad milder ausfallen. Nach Osten und Südosten kann es mit -8 bis -4 Grad noch etwas kühler werden. Am Tage pendeln sich die Werte auf +4 bis +8 Grad und mit viel Sonnenschein über dem Westen auf bis +10 Grad ein. Zum Ende der Woche sind mancherorts bis +14 Grad möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2022.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Kein Kaltlufttropfen
Dass der Kaltlufttropfen über dem östlichen Europa nicht weiter nach Westen geführt werden kann, hat sich in den letzten 24 Stunden gezeigt und wird heute nochmals bestätigt. Der Hochdruckkeil über Europa blockiert sowohl die atlantische Frontalzone, als auch den Kaltlufttropfen über dem östlichen Europa.
Frühling
Und so bestätigt sich nach den Europäern auch der zweite Wettertrend der letzten Tage. Das Hoch kann seine Position bis Mitte März über Europa stabilisieren und füllt sich von oben herab mit warmen Luftmassen auf. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das einen weiterhin ruhigen, sonnigen und trockenen Wettercharakter zur Folge.
In den klaren Nächten sinken die Temperaturen auf -2 bis +4 Grad ab. Vor allem östlich der Linie von Hamburg und dem Schwarzwald ist mit leichtem Nachtfrost zu rechnen. Am Tage heizt die Sonne ordentlich ein und lässt die Temperaturen mit +10 bis +15 Grad und örtlich bis +17 Grad in den frühlingshaft milden Bereich ansteigen.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Die atlantische Frontalzone tobt, ein Hoch blockt
Der Kaltlufttropfen hat auch nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells keine Chance mehr, sich in Richtung Europa zu orientieren. Der Hochdruckkeil ist zu kräftig und blockiert zunächst einmal beide Seiten ab.
Das Hoch verlagert sich nach Osten
Die Unterschiede sind zwischen den beiden Prognose-Modellen nur minimal, doch in der Temperaturentwicklung von entscheidender Bedeutung. Die Amerikaner berechnen eine Zentralisierung des Polarwirbels über Kanada und Grönland. Kalte Luftmassen polaren Ursprungs werden nach Neufundland nach Süden geführt und treffen dort auf den warmen Atlantik
. Infolge daraus entsteht zum 14. März ein mächtiger Tiefdruckwirbel, der einen Kerndruck von bis 935 hPa erreichen und den Raum zwischen Neufundland und Island ausfüllen wird.
Dieses wuchtige Tiefdrucksystem drückt das Hoch von Skandinavien etwas weiter nach Osten, was Deutschland, die Schweiz und auch Österreich in eine südliche bis südwestliche Grundströmung bringt. Bis zum 15. März steigen bei einem sonnigen und trockenen Wettercharakter die Temperaturen auf +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad an. Damit befinden sich die Temperaturen voll im Bereich des Frühlings.
Der Versuch eine Zonalisierung herbeizuführen
Im Zeitraum vom 15. bis 20. März drückt die atlantische Frontalzone mit aller Macht in Richtung Europa. Das Hoch weicht weiter nach Osten aus und verlagert seinen Schwerpunkt nach Süden. Zwischen der atlantische Frontalzone und dem Hochdrucksystem entsteht so eine westliche bis südwestliche Anströmung der Luftmassen, was die atlantische Frontalzone auf Europa übergreifen lassen kann.
Die Wind- und Niederschlagstätigkeit steigt an und die Temperaturen gehen mit +12 bis +16 Grad etwas zurück, bevor sich zum 17. März eine Südwestwetterlage etablieren und die Temperaturen in Richtung der +20 Grad-Marke ansteigen lassen kann.
Auf den Punkt gebracht: Der Frühling bricht durch
Gestern konnte man den Durchbruch des Frühlings noch infrage stellen. Das ist heute nicht mehr möglich. Zu eindeutig sind die Signale. Der Kaltlufttropfen wird - wie erwartet - blockiert, das Hoch gewinnt an Kraft und füllt sich von oben herab mit warmen Luftmassen auf. Zeitgleich reaktiviert sich der Kaltluftzustrom auf dem Atlantik, was zum Beginn der letzten März-Dekade wieder etwas mehr Abwechslung ins Spiel bringen kann.
Die Wetterprognose der Kontrollläufe bestätigt diesen Trend vollumfänglich. Deutlich wird das, wenn man sich die Temperaturentwicklung in 1.400 Meter Höhe einmal anschaut. Aktuell herrschen Temperaturen von -8 Grad vor. Bis zum 10. März steigen die Höhenwerte auf +4 Grad an und verbleiben bis zum 22. März auf diesem hohen Niveau. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 sind diese Werte um +2 bis +4 Grad zu warm und damit bestätigt sich der zweite Trend der letzten Tage.
Niederschlagsprognose
Bis zur Monatsmitte berechnet die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe so gut wie keine Niederschlagssignale. Im Zeitraum vom 16. bis 22. März lassen sich zumindest ein paar Niederschläge ausmachen, doch sind diese allesamt auf einem niedrigen Niveau, was den vom amerikanischen Vorhersagemodell berechneten Durchbruch der atlantische Frontalzone infrage stellen lässt. Plausibler ist eine milde bis warme Südwestwetterlage.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. März | +5 bis +15 Grad |
+7 bis +9 Grad |
16. März | +6 bis +18 Grad |
+11 bis +13 Grad |
21. März | +4 bis +20 Grad |
+11 bis +13 Grad |
Kurzer Nachtrag von heute Nachmittag
Dieser Nachtrag fällt kurz und bündig aus. Die Amerikaner bestätigen die milde bis warme Südwestwetterlage. Bei dieser Variante sei noch erwähnt, dass die Temperaturen über die +20 Grad-Marke in den frühsommerlich warmen Bereich ansteigen können.