Wetterprognose: Ostwetterlage mit Kaltlufttropfen und wann kommt der Frühling?

Ein Kaltlufttropfen entsteht in den kommenden Tagen über Osteuropa, doch ob der Kaltlufttropfen das Wetter über Deutschland mit eisigen Nächten und kühlen Tagen dominieren kann, hängt vom Zustand eines Hochdrucksystems über Skandinavien ab.

Kühle Luftmassen werden über das Wochenende hinweg aus östlichen Richtungen nach Deutschland geführt und da trockene und kühle Luftmassen vom Festland weniger Feuchtigkeit aufnehmen können, wird sich - bevorzugt über der Osthälfte - zäher Nebel und Hochnebel ausbilden können. Etwa westlich der Linie von Hamburg und Ulm spielt der Nebel weniger eine Rolle, was zu einer ansteigenden Anzahl an Sonnenstunden führen wird.

Kalte Nächte

Da die Nächte meist klar ausfallen, sinken die Temperaturen ohne die schützende Wolkendecke auf -5 bis +0 Grad ab. Über dem Osten können örtlich bis -10 Grad möglich sein, während es ganz über dem Westen und Nordwesten mit +2 Grad milder bleiben kann. Am Tage sorgt der Sonnenschein für eine Erwärmung auf +4 bis +8 Grad und über dem Westen und Südwesten auf bis +10 Grad. Über den Nebelregionen pendeln sich die Werte auf +0 bis +5 Grad ein. Mit Niederschlag ist nicht zu rechnen, dafür mit einem unangenehm böigen Ostwind. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2022.

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Spätwinter oder Frühlingswetter?

Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells hatte in den letzten 96 Stunden einen Kaltlufttropfen, der sich aus dem Vorstoß kalter Luftmassen über dem östlichen Europa ablöste und in Richtung Deutschland zog, simuliert. Fraglich aber war das Konstrukt und die Eintreffwahrscheinlichkeit. Plausibel und möglich ist ein Kaltlufttropfen noch immer, doch zeigt sich eine weitere Möglichkeit.

Kaltlufttropfen wird blockiert

Das aktuell wetterbestimmende Hoch dehnt sich bis zum 11. März weiter über Skandinavien aus und bestätigt sich in einer autarken Formation. Je besser das gelingt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kaltlufttropfen zustande kommt und nach Westen gezogen wird. Anders formuliert kommt es auf die Position und den Zustand des Hochdrucksystems an.

Strenger Nachtfrost

Im Gegensatz zu den letzten Tagen berechnen die Europäer heute den Erhalt eines schwachen Hochdruckkeils, der sich zum 11. März in Richtung Spanien aufbaut. Mithilfe des Hochdruckkeils wird der Kaltlufttropfen über dem östlichen Europa blockiert und streift Deutschland lediglich. Die Temperaturen pendeln sich bis zum 12. März auf +4 bis +8 Grad und örtlich bis +2 Grad ein. In den Nächten sinken die Werte auf -6 bis -2 Grad ab und können über dem Osten und Süden in Talsenken auf bis -12 Grad zurückgehen.

Patt-Situation

Im Zeitraum vom 12. bis 14. März bewegt sich weder das Hoch noch die kalten Luftmassen von der Stelle. Der Ostwind bleibt erhalten, doch schwinden die Kaltluftmassen und erwärmen sich mit der Sonnenscheindauer. Die Temperaturen erreichen am 13. März +5 bis +10 Grad und können am 14. März auf +7 bis +12 Grad ansteigen. Die Nächte bleiben frostig.

Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: ein blockierter Kaltlufttropfen

Die Wetterprognose der Amerikaner hatten bereits vor 24 Stunden den Kaltlufttropfen in einer deutlich abgeschwächten Form berechnet, sodass dessen Einfluss auf Deutschland, der Schweiz und Österreich nur im geringen Maße zur Geltung kam.

Hochdruckkeil zu stark

Die Variante eines blockierten Kaltlufttropfens wird heute bestätigt. Das Hoch dehnt sich bis zum 9. März weit nach Norden aus und festigt seine Position über Skandinavien. Am südlichen Gradienten werden aus östlichen Richtungen kalte Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Temperaturen bis zum 10. März auf +5 bis +10 Grad einpendeln lässt. In den Nächten ist mit Frost von -6 bis -2 Grad zu rechnen und über Talsenken im Osten und Süden können die Werte unter die -10 Grad-Marke absinken.

Frühling

Im Zeitraum vom 11. bis 14. März verstärkt das Hoch über Skandinavien einen Hochdruckkeil in Richtung Spanien und blockiert den Kaltlufttropfen. Aber nicht nur das, auch die atlantische Frontalzone wird blockiert und so verbleiben Deutschland, Österreich und der Schweiz im Einflussbereich des Hochdrucksystems. Anders formuliert wird sich bis zur Monatsmitte bei dem trockenen und vielfach sonnigen Wetter kaum etwas verändern. Die Temperaturen aber, die steigen weiter an und erreichen bis zum 15. März mit +10 bis +15 Grad und örtlich bis +17 Grad frühlingshaft milde Werte.

Omegawetterlage

Das Hoch dehnt sich nach dem Wettertrend der Amerikaner im Zeitraum bis zum 18. März weiter aus und erstreckt sich über ganz Europa. Flankiert wird das Hoch von zwei Tiefdrucksystemen westlich und östlich. Infolge daraus ergibt sich eine Omegastruktur (Ω), die - in dieser Form - das Wetter in der zweiten März-Hälfte dominieren kann.

Auf den Punkt gebracht: Erst ein Kaltlufttropfen, dann der Frühling?

Der Kaltlufttropfen spielt auch heute eine gewichtige Rolle, doch bestätigen die Prognosen der Vorhersage-Modelle heute die gestrige These, dass der Kaltlufttropfen - noch bevor er Deutschland erreicht, entweder verpufft oder blockiert wird.

Die These eines abgeschwächten Kaltlufttropfens wurde bereits in den letzten Tagen von den Kontrollläufen gestützt und heute erneut bestätigt. Deutlicher zeigt sich das im Verlauf der Temperaturen in 1.400 Meter Höhe, die sich im Zeitraum vom 5. bis 10. März im Bereich von -5 bis -7 Grad bewegen, was - mithilfe der Sonne - über tieferen Lagen zu Temperaturen von +4 bis +8 Grad führen kann. Das sind die für die erste März-Dekade so typischen Werte. Die Nächte aber, die können ohne eine schützende Wolkendecke kalt ausfallen. Simuliert wird ein Mittelwert, der über dem Westen und Norden um die Null-Grad-Marke herum schwankt und über dem Süden und Osten bei -4 Grad liegen kann.

Wettertrend ist auf Frühling eingestellt

Mit Beginn der zweiten März-Dekade steigt das Temperaturniveau rasant an und pendelt sich mit +10 bis +12 Grad auf einen Bereich ein, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +4 Grad zu warm ausfallen kann.

Niederschlagsprognose

Niederschlagssignale sind bis zum 11. März kaum zu erkennen und steigen vom 11. bis 20. März in den leicht erhöhten Bereich ein. Anders formuliert ist eine weitgehend hochdruckdominierte und damit trockene Wetterentwicklung zu erwarten.

Kurzer Nachtrag von heute Nachmittag

Die Prognose der Amerikaner von heute Nachmittag hat den Kaltlufttropfen wieder besser herausgearbeitet, was die Möglichkeit eines Kaltluftschwalls weiter im Rahmen des Möglichen bewegen lässt. Sollte der Kaltlufttropfen so kommen wie simuliert, dann würden die Temperaturen zum 12. März auf +1 bis +6 Grad in den nasskalten Bereich absinken können. In den Nächten wäre mit Werten von -6 bis -2 Grad und über dem Süden bis -12 Grad zu rechnen. Der Kaltlufttropfen aber hält sich nicht lang und kippt zur Monatsmitte in Richtung Frühling, was die Temperaturen auf +10 bis +15 Grad ansteigen lassen kann.