Der Sommer macht einen großen Schritt in Richtung Deutschland - Sommerprognose vom 6. August 2021

Der Sommer macht sich auf den Weg nach Deutschland und kann nach einem turbulenten und zu Unwettern neigendem Wochenende im Verlauf der kommenden Woche über Deutschland Fuß fassen. Kommt jetzt der Hochsommer?
Schauer und Gewitter werden in den kommenden Tagen zu steten Begleitern. Am Samstag und in der Nacht auf Sonntag können südlich der Linie vom Saarland und Mecklenburg-Vorpommern unwetterartige Wetterereignisse in Form von Blitz- und Hagelschlag, stürmischen Windböen und Platzregen auftreten (Gewitterradar || (Gewitterprognose).
Langsam in Richtung Sommer
Die Temperaturen können am Samstag kurzzeitig die sommerliche +25 Grad-Marke übersteigen. Der Grund ist die schwül-warme Vorderseitenanströmung der Unwetterfront. Nachfolgend werden die Temperaturen wieder auf ein Jahreszeit-typisches Niveau zurechtgestutzt und können sich zum Beginn der neuen Woche mit +19 bis +24 Grad und örtlich bis +26 Grad langsam in den sommerlich warmen Bereich vorwagen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August 2021.

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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: sommerlich warme Luftmassen gelangen nach Deutschland
Man erkennt es schon auf der obenstehenden Wetterkarte. Das Tief zwischen Island und England versucht nach Osten voranzukommen und so zur Erhaltungsneigung beizutragen. Anders formuliert: sollte dieses Vorhaben gelingen, so wäre vom Sommer 2021 im August nicht mehr viel zu erwarten.
Ein Hochdrucksystem blockiert
Doch was man auch auf der Wetterkarte erkennen kann, ist der Aufbau eines Hochdrucksystems im Bereich Skandinavien und der Barentssee. Dieses Hoch hat auf die atlantische Frontalzone eine blockierende Wirkung. Und zwischen diesen beiden Wetterfronten befinden sich Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Sommerwetter: warme Südwestwetterlage
Die Grundströmung dreht vom 11. bis 16. August auf südwestliche Richtungen und führt mit +22 bis +26 Grad und über dem Süden bis +28 Grad schwül-warme und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen bewegen sich zwar im sommerlichen Bereich, doch bleibt die Neigung zu Schauern und Gewittern erhalten. Stabiles Sommerwetter ist so nicht möglich - dazu müsste sich das Hoch weiter nach Norden aufwölben und die schwül-warme Zufuhr der Luftmassen unterbinden.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Kein stabiles Hochsommerwetter
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist ähnlich im Aufbau, wie die europäische Simulation. Die Hochdruckzone blockiert die atlantische Frontalzone zunächst und rückt bis zum 16. August nach Süden ab. Was folgt ist eine schwül-warme Südwestwetterlage, was die Temperaturen auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad ansteigen lassen kann.
Viel Sonnenschein und trockenes Wetter
Trotz der südwestlichen Anströmung reicht es nicht aus, um für weitere Schauer und Gewitter zu sorgen. Zwar können vom 12. bis 16. August immer wieder Wolkenfelder und auch Quellwolken vorüberziehen, doch sind Schauer und Gewitter nach der aktuellen Wetterprognose nur punktuell möglich. Verbreitet ist mit sonnigem und trockenem Sommerwetter zu rechnen.
Unwetter beenden den sommerlichen Charakter
Die atlantische Frontalzone lässt nicht locker und möchte um jeden Preis eine Stabilisierung des Hochdrucksystems verhindern. Das gelingt auch in der Form, als das sich ein Tief bis zum 17. August in den Bereich zwischen Island, England und Skandinavien verlagert. Weiter nach Osten befindet sich das Hoch, was weiterhin eine blockierende Wirkung ausübt und so verweilt das Tief an Ort und Stelle und trogt allmählich nach Süden - und damit nach Deutschland, Österreich und der Schweiz - aus.
Der Trog erreicht am 20. August seinen Höhepunkt und sorgt im Zeitraum vom 17. bis 19. August für unwetterartige Wetterereignisse - meist in Form von Starkregen und ergiebigem Platzregen. In der Übergangsphase von warm/heiß auf mäßig/kühl können Blitz- und Hagelschlag, sowie stürmische Windböen eine Rolle spielen.
Markanter Temperatursturz
Die Temperaturen erreichen am 18. August noch Werte von +24 bis +28 Grad und über dem Osten und Südosten bis +32 Grad. Für den 20. August werden Höchstwerte von +17 bis +23 Grad berechnet.
Sommerwetter
Dem Trog aber fehlt letztlich die Dynamik, um für einen ausgewachsenen Trog zu sorgen und driftet im Zeitraum vom 20. bis 22. August in Richtung des europäischen Nordmeeres nach Norden ab und macht den Weg für einen Keil des Azorenhochs frei. Der Sommer der zweiten Augustdekade erfährt einen Dämpfer und setzt sich in der letzten Augustdekade wieder durch - zumindest wenn es nach der Wettervorhersage der Amerikaner geht. Fraglich ist zudem, ob der Trog überhaupt eine Rolle spiel kann. Dazu aber später mehr.

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Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?
Schauer und Gewitter werden bis zum 11. August im Schwerpunkt über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee, sowie südlich der Linie vom Saarland und Sachsen zu erwarten sein. Ein Großteil davon geht bis Sonntag nieder. Darüber hinaus sind es punktuelle Schauer und Gewitter, die bis zum 15. August für Abwechslung sorgen können. Tendenziell trocken zeigt sich ein breiter Streifen zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bis Brandenburg.

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Auf den Punkt gebracht: Kein stabiles Sommerwetter
Der ansteigende Temperaturtrend der letzten Tage bestätigt sich heute und so sind im Zeitraum vom 11. bis 16. August Temperaturen zu erwarten, die im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 über dem Süden und Osten um +1 bis +3 Grad zu warm ausfallen können. Phasenweise ist eine Abweichung von bis +5 Grad möglich. Über dem Norden und dem Westen schwankt die Abweichung zwischen +1 bis +2 Grad.
Zu warmes Wetter
Die Kontrollläufe stützen diesen Temperaturtrend und zeigen zugleich, dass es sich bei der Trogvariante der Amerikaner um einen (zu kalten) Ausreißer handelt, der von der Mehrheit der Kontrollläufe nicht gestützt wird. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Zeitraum vom 16. bis 23. August weiterhin sommerlich warm verlaufen kann. Die Abweichung liegt über dem Süden und Osten zwischen +1 bis +2 Grad und über dem Norden und Westen zwischen +0 bis +2 Grad. Das Wetter der ersten Augusttage war im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um -0,6 Grad leicht zu kühl, sollte sich aber der Wettertrend bestätigen, so wird auch der letzte Sommermonat zu warm bis deutlich zu warm ausfallen können.
Über dem Süden und Osten ein trockener Wettertrend
Das Tiefdrucksystem zwischen Island, England und Skandinavien hat ein höheres Potential, den (Nord)Westen und den Norden, als den Süden und Osten von Deutschland zu beeinflussen. Die Niederschlagsleistung lässt ab dem 10. August über dem Osten und Süden nach und bewegt sich in einem leicht erhöhten Bereich. Schauer und Gewitter sind somit nicht auszuschließen. Über dem Norden und Nordwesten können die Schauer zahlreicher auftreten und nennenswert ausfallen. Sommerlich warm ja, ein stabiles Sommerhoch nein.

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Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
12. August | +20 bis +32 Grad |
+24 bis +26 Grad |
16. August | +17 bis +30 Grad |
+21 bis +23 Grad |
21. August | +16 bis +31 Grad |
+21 bis +23 Grad |
