Störimpuls oder Sommerwetter - Wetterprognose Sommer vom 5. August 2021
Heiße und kühle Phasen hat es in diese Sommer schon gegeben. Auch Schauer und Gewitter gab es mit regional unwetterartiger Ausprägung zu bestaunen. Was fehlt, ist bislang ein stabiles Sommerhoch - wie stehen die Chancen hierfür, kommt es überhaupt noch?
Wechselhaftes Sommerwetter. In den kommenden Tagen ist mit wiederholten Schauern und örtlich auftretenden Gewittern zu rechnen, die am Samstag und in der Nacht auf Sonntag etwa südlich der Linie vom Saarland und Mecklenburg-Vorpommern mit unwetterartigen Wetterereignissen auf sich aufmerksam machen können (Gewitterprognose).
Der nur zögerliche Sommer
Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen spürbar an und pendeln sich mit +18 bis +24 Grad in einem Bereich ein, der für den August - verglichen mit dem Mittelwert von 1961 und 1990 - typisch ist. Am Freitag und Samstag können die Temperaturen über dem Osten und über Teile Süddeutschlands auf bis +30 Grad ansteigen, bevor die Unwetter für den nächsten Dämpfer sorgen können. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: sommerlich warmes aber wenig stabiles Wetter
Ein Hochdruckkeil baut sich bis zum Beginn der zweiten Augustdekade in Richtung Mitteleuropa auf und lässt die Temperaturen spürbar ansteigen.
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Hochdruckdominanz
Bis zum 12. August dehnt sich das Hoch weiter aus und erstreckt sich von der Mittelmeerregion bis über die Barentssee. Gleichzeitig bleibt die atlantische Frontalzone zwischen Island und England präsent und versucht mit allen Mittel, die Hochdruckzone zu verhindern.
Warmes Sommerwetter
Im Verbund der beiden Wettersysteme werden warme, aber auch feuchte und labil geschichtete Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland geführt. Die Temperaturen erreichen +22 bis +26 Grad und über dem Süden und Osten können bis zum 15. August die +30 Grad angepeilt werden. Dazu gibt es immer wieder Schauer und Gewitter unterschiedlichster Intensität. Allgemein aber steigt die Neigung zu unwetterartigen Wetterereignissen zur Monatsmitte an.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: die Steilvorlage für den Sommer
Der Sommer kommt in der zweiten Augustdekade schlagartig - ein langsamer Übergang ist nicht zu erwarten. Der Grund ist ein Hochdruckkeil, der sich zum 10. August von den Azoren aus in Richtung Europa ausdehnen und das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen kann. Doch ganz ohne Störeinflüsse kommt auch dieser sommerliche Vorstoß nicht aus.
Gewaltige Hochdruckzone
Bis zum 12. August berechnet die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine Hochdruckzone, die sich von der Mittelmeerregion bis über die Karasee erstrecken kann. Zeitgleich setzt ein Tiefdruckgebiet über Island alles daran, diesen Vorstoß des Hochdrucksystems zu unterbinden. Das gelingt aber nur in Teilen, bzw. wird wohl auf einen Störimpuls hinauslaufen.
Sommerwetter
Bis es aber soweit ist, liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz vom 10. bis 14. August im Zustrom einer warmen Südwestströmung. Die Temperaturen erreichen +24 bis +28 Grad und können - im Schwerpunkt über dem Süden und Osten - die +30 Grad-Marke anpeilen oder auch überschreiten. Dazu kann es immer wieder einmal zu Schauern und Gewittern kommen, die über den Mittelgebirgen und entlang der Alpen zahlreicher in Erscheinung treten können. Verbreitet aber ist mit trockenem Sommerwetter zu rechnen.
Der Störimpuls mit Unwetter und markantem Temperaturrückgang
Das Tief bei Island versucht nun alles in Bewegung zu setzen, um nach Osten voranzukommen. Durch diesen Prozess zentralisiert sich das Hoch über Skandinavien und wird bietet an seinen südlichen Gradienten eine Angriffsfläche, die das Tief ausnutzt und vom 15. bis 17. August einen Ausläufer über Deutschland absetzen kann. Unwetterartige Wetterereignisse sind in diesem Zeitraum zu erwarten. Zudem reißt die südliche Anströmung der Luftmassen ab und vom Atlantik werden frischere Luftmassen nach Deutschland geführt. Aus +25 bis +30 Grad werden bspw. am 16. August +18 bis +24 Grad.
Stabiles Sommerhoch
Ob dieser Störimpuls aber überhaupt zustande kommen wird, bleibt abzuwarten. Warum? Auffällig ist in der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells, dass das eigentliche Zentraltief bei Island an Ort und Stelle verbleibt und sich eben nicht nach Osten verlagern kann. Gleichzeitig wird die Hochdruckzone nach dem 16. August kräftiger und geht eine Querverbindung zum Azorenhoch ein. Anders formuliert handelt es sich um eine Stabilisierung des Sommerhochs. Das Tief bei Island gibt sich ab dem 17. August geschlagen
und löst sich auf.
Warmes - nicht heißes - Sommerwetter
Wer nun denkt, dass sich mit dem Sommerhoch gleichzeitig der Hochsommer Einzug halten wird, der irrt. Zumindest, wenn es nach dem Wettertrend des amerikanischen Wettermodells geht. Warum? Deutschland liegt am östlichen Gradienten des Hochdrucksystems und so kommt die Grundströmung nicht aus südlichen, sondern aus nordöstlichen Richtungen, was die Temperaturen nach dem 17. August mit +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad in einem gemäßigten, aber für die Jahreszeit zu warmen Bereich einpendeln lässt. Eine Hitzewelle wäre erst dann zu diskutieren, wenn das Hochdruckzentrum weiter östlich gelagert ist.
Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?
Der meiste Niederschlag wird bis zum 10. August zu erwarten sein. Darüber hinaus werden die Niederschlagssignale schwächer, doch können bis zum 15. August weitere - meist regionale - Schauer nicht ausgeschlossen werden. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt mit einer zu erwartenden Regensumme von 20 bis 40 l/m² und am Alpenrand bis 60 l/m² über den Gebieten südlich der Donau. Sonst sind 5 bis 10 l/m² und örtlich bis 20 l/m² möglich. Über Teile von Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt kann es auch trockene Regionen geben.
Auf den Punkt gebracht: Der Sommer scheint es ernst zu meinen
Die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle sieht in Sachen Sommerwetter vielversprechend aus, doch fehlt weiterhin der letzte Impuls, der zu einer stabilen Sommerwetterlage führen kann. Anders formuliert ist mit einem sommerlichen Temperaturcharakter zu rechnen, doch für stabiles und trockenes Sommerwetter fehlt noch ein ganzes Stück.
Etwas zu warm
Die Kontrollläufe stützen den wärmer werdenden Temperaturtrend ab dem 10. August, der bis zum 14. August einen Höhepunkt erreichen kann. In diesem Zeitraum sind die Temperaturen im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +4 Grad und über dem Süden und Osten um bis +6 Grad zu warm.
Im nachfolgenden Zeitraum bleibt es offen, wie sich das Wetter entwickeln kann. Die Varianten mit einer stabilen Hochdruckwetterlage sind im gleichen Maße vorhanden, wie jene, die den Störimpuls berechnen. Das Temperaturniveau aber bleibt in einem Bereich, der für den August um +1 bis +2 Grad und über dem Süden und Osten im Trend um bis +3 Grad zu warm ausfallen kann.
Abnehmende Niederschlagstätigkeit
Wirklich trockenes Wetter berechnet die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe nicht. Die Niederschlagstätigkeit findet bis zum 10. August ihren Höhepunkt, klingt danach ab und schwingt sich in einen leicht erhöhten Bereich ein. Mit Schauern und Gewittern darf also auch in der zweiten Augustdekade gerechnet werden. Deutlicher zeigen sich die zwei Entwicklungsvarianten im Mittelwert aller Kontrollläufe.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
11. August | +20 bis +28 Grad |
+22 bis +24 Grad |
15. August | +15 bis +30 Grad |
+20 bis +22 Grad |
20. August | +16 bis +30 Grad |
+21 bis +23 Grad |