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Wetter Sommer 2021 - Wetterprognose vom 17. Juli - Fällt der Hochsommer ins Wasser?

| M. Hoffmann
Fällt der Hochsommer ins Wasser?

Die Zeit von Mitte Juli bis zum Ende der zweiten August-Dekade ist die Zeit, in der üblicherweise der Hochsommer über Deutschland Einzug hält. Einige Prognose-Modelle stützen diese Varianten, doch gibt es auch Vorhersagen, die den Hochsommer regelrecht ins Wasser fallen lassen.

Nieselregen und zum Nachmittag örtliche Schauer und Gewitter, die über den östlichen Mittelgebirgen und über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern kräftiger ausfallen können (Gewitterradar), sorgen heute für etwas Abwechslung. Von Norden aber beginnt sich der Sommer durchzusetzen.

Ein Sommerhoch

Die Wolken lockern in den kommenden Tagen weiter auf und verbreitet ist mit einem sommerlichen Wettercharakter zu rechnen. Der Wind kommt anfangs noch aus nördlichen Richtungen und dämpft das Temperaturniveau auf +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad ab. Bis zur Wochenmitte streben die Werte zunehmend die hochsommerliche +30 Grad-Marke an. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juli 2021.

Ein Hoch dehnt sich über Mitteleuropa aus und bringt den Sommer zurück nach Deutschland
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Hoch dehnt sich über Mitteleuropa aus und bringt den Sommer zurück nach Deutschland
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: der Ansatz einer Omegawetterlage

Das Hoch zum Wochenende wird im weiteren Verlauf der neuen Woche links und rechts von zwei Tiefdrucksystemen gestützt und auf der obenstehenden Wetterkarte erkennt man eine Omegastruktur (Ω), wie sie vor ein paar Tagen einmal von der Wetterprognose des europäischen Wettermodells berechnet wurde.

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Das Omegahoch nur im Ansatz

Warum ist ein Omegahoch von so großer Bedeutung? Ganz einfach, es sorgt - gerade zu den bevorstehenden Hundstagen (22. Juli bis 22. August) - für eine stabile Wetterlage, die es in diesem Sommer so noch nicht über Deutschland gegeben hat.

Die Europäer verfolgen heute einen Ansatz, der im Verlauf der letzten Juli-Dekade tatsächlich zu einem Omegawetterlage - und damit zum Hochsommer - führen kann. Die Betonung liegt auf kann, da diese Vorhersage auf noch sehr wackeligen Beinen steht. Es ist zum aktuellen Stand eine Option, die in den kommenden Tagen genauer verifiziert werden muss.

Das Hoch rückt nach Osten ab

In der aktuellen Prognose bleibt das Hoch bis zum 25. Juli das dominierende Wetterelement über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit viel Sonnenschein ist zu rechnen und die Temperaturen pendeln sich mit +24 bis +28 Grad in einem sommerlichen Bereich ein. Örtlich kann die +30 Grad-Marke erreicht und überschritten werden, was dann einen hochsommerlichen Charakter zur Folge hat.

Unwetterartige Schauer und Gewitter

Das Tief östlich vom Hoch schwächt sich ab und so fehlt dem Hoch die Stütze. Gleichzeitig intensiviert sich das Tief westlich des Hochs und drückt den gesamten Komplex weiter nach Osten. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen vermehrt in den Einflussbereich des Tiefdrucksystems, doch gelingt es diesem nicht, auf Mitteleuropa überzugreifen und läuft auf das Hoch auf.

Bis zum 27. Juli entsteht so eine Pattsituation. Die Grundströmung kommt aus südlichen Richtungen und führt warme, feuchte und labile Luftmassen nach Mitteleuropa, was über Deutschland immer wieder zu Schauern und Gewittern führen kann - örtlich unwetterartig ausfallend. Die Temperaturen erreichen schwül-warme +24 bis +28 Grad und können in Schauernähe unter die +20 Grad-Marke absinken.

Der nächste Störimpuls für den Sommer
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: der nächste Störimpuls für den Sommer
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: viele und örtlich unwetterartige Schauer

Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells schlägt eine andere Richtung ein, auch wenn die Ansätze zunächst einmal ähnlich, der der Europäer sind.

Das unterwanderte Omegahoch

Wer bei uns schon eine Weile zu Gast ist, kennt die zweite Option, die ein Omegahoch als mögliche Wetterentwicklung liefern kann. Dehnt sich das Hoch zu weit nach Norden aus, so wird es am südlichen Gradienten von den Tiefdrucksystemen abgekoppelt und wabert fortan als autarkes Hoch über Skandinavien umher. Auch das ist eine stabile Wetterentwicklung, bei der es sich zweifelsohne um eine komplett gestörte Zirkulation handelt.

Die nächste Unwetterlage zeichnet sich ab

Bis zum 25. Juli kann sich der Sommer über Deutschland behaupten, bevor zum 25. Juli die Tiefdrucksysteme mit kräftigen und örtlich unwetterartigen Schauern und Gewittern das Land überziehen. Da diese sich in dem gradientenschwachen Wetterumfeld kaum von der Stelle bewegen und bis zum 1. August das Wetter über Deutschland beeinflussen können, können enorme Niederschlagsmengen niedergehen.

Simuliert werden bis zum 1. August Regenmengen von verbreitet 15 bis 30 l/m² und südlich der Linie von Köln und Dresden zwischen 20 und 40 l/m² und über Baden-Württemberg und Bayern sind zwischen 30 und 60 l/m² und über den Staulagen bis 100 l/m² möglich.

Die Temperaturen erreichen am 24. Juli noch +25 bis +30 Grad und örtlich bis +34 Grad und sinken bis zum 28. Juli auf +18 bis +24 Grad ab.

Das Skandinavienhoch wird am südlichen Gradienten von Tiefdruckgebieten unterwandert, was den ersten Teil des Hochsommers ins Wasser fallen lässt
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Das Skandinavienhoch wird am südlichen Gradienten von Tiefdruckgebieten unterwandert, was den ersten Teil des Hochsommers ins Wasser fallen lässt
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Fällt der Hochsommer ins Wasser?

Beide Vorhersage-Modelle berechnen bis zum 24. Juli über Deutschland klassisches Sommerwetter, bei der die Temperaturen auf bis +30 Grad ansteigen können. Nachfolgend wird diese - eigentlich stabile - Wetterentwicklung instabil. Entweder es fehlt ein Tief am östlichen Hochdruckgradienten, oder das Hoch dehnt sich zu weit nach Norden aus und wird am südlichen Gradienten unterwandert. Mit jeweils weitreichenden Folgen für das Wetter im August.

Die Kontrollläufe stützen das stabile Sommerwetter bis zum 24./25. Juli mit einem weitgehend trockenen und warmen Wettercharakter. Das Temperaturniveau liegt bis dahin in einem Bereich, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +5 Grad zu warm ausfallen kann.

Beständig unbeständig

Die Überschrift hat seit fünf Tagen Bestand und es ändert sich auch heute nichts daran. Das Hoch bleibt nicht an Ort und Stelle und die Niederschlagsaktivität nimmt ab dem 25. Juli wieder zu - örtlich unwetterartig, sodass der Sommer nicht zur Ruhe kommt und die eigentlich hochsommerliche Phase durchwachsen beginnt.

Das Temperaturniveau sinkt ab und liegt über dem Norden im normalen und über dem Westen, Osten und Süden im nur leicht zu warmen Bereich. Simuliert werden Temperaturen, die sich zwischen +20 und +24 Grad bewegen können.

Kein stabiles Sommerhoch, kein stabiles Sommerwetter
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: kein stabiles Sommerhoch, kein stabiles Sommerwetter
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
23. Juli +18 bis
+33 Grad
+24 bis
+27 Grad
27. Juli +16 bis
+29 Grad
+20 bis
+23 Grad
1. August +17 bis
+29 Grad
+21 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen Juli 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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