Wettervorhersage - Der Hochsommer macht Pause
Ein Tief westlich von Europa dehnt sich in Richtung Deutschland aus und lässt ab Sonntag das Unwetterpotential ansteigen. Nachfolgend wird es spürbar kühler, doch bleiben Schauer und Gewitter erhalten. Kann sich das Wetter bis in den Juli hinein stabilisieren, oder bleibt das Wetter auf Krawall
gebürstet?
Heiß war es auch gestern wieder. Um 13:40 Uhr wurde mit +36,2 Grad über Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg) die höchste Temperatur erreicht, aber auch sonst wurde vielerorts die +30 Grad- bzw. +35 Grad-Marke überschritten und so gab es nicht nur einen hochsommerlichen Junitag, sondern auch einen weiteren Wüstentag.
Temperatursturz und kräftige Schauer Gewitter
Einem Tief gelingt es im Wochenverlauf nicht sich in dominierender Art und Weise über Deutschland zu positionieren und so entsteht eine südwestliche Anströmung der Luftmassen, die nicht nur eine hohe Feuchtigkeit haben, sondern zudem labil geschichtet sind. So kommt es bis zur Wochenmitte immer wieder zu kräftigen Schauern, die regional von Gewittern (Gewitterradar) begleitet werden können. Die Schauer können kräftiger und länger andauernd ausfallen, was zwischen Dienstag und Donnerstag das Unwetterpotential ansteigen lässt. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni 2021.
Der Dämpfer für den Hochsommer
Die Luftmassen können sich mithilfe der vielen Wolken und Regen ordentlich abkühlen. Bis Donnerstag sinken die Tageshöchstwerte auf +17 bis +23 Grad ab und können mit entsprechender Niederschlagstätigkeit auf bis +14 Grad zurückgehen. In den Nächten kann bei Werten von +12 bis +16 Grad gut durchgelüftet werden. Der Hochsommer erhält einen ordentlichen Dämpfer und macht vorerst einmal Pause.
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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Unwetterpotential
Dem Tief bliebt der Zutritt über Mitteleuropa bis Juli verweht und kann nur mit seinem östlichen Gradienten das Wetter über Deutschland, Österreich beeinflussen. In Kombination mit einem Hoch über der Mittelmeerregion werden weiterhin feucht-warme und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland geführt.
Unwetterlage
Infolge daraus kann es bis in den Juli hinein immer wieder zu kräftigen Schauern und Gewittern kommen, die im Schwerpunkt westlich einer Linie von Hamburg und Stuttgart sowie südlich einer Linie vom Schwarzwald und Dresden niedergehen und das regionale Unwetterpotential ansteigen lassen können. Weniger Niederschlag ist hingegen über Teile von Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und über Thüringen und Sachsen zu erwarten.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: kein sommerlich stabiler Wettercharakter
Sommerwetter ist nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells nicht zu erwarten - zumindest nicht im klassischen Sinn. Dafür verantwortlich ist ein Tiefdrucksystem zwischen Island, Skandinavien und England und wird dadurch zu einem richtigen Unruhestifter
.
Komplexe Wetterlage
Ende Juni zeigt sich die Großwetterlage in Form eines Hochs auf dem Atlantik, eines Störimpulses zwischen England und Spanien – was unentwegt feucht-warme Luftmassen nach Deutschland führt – einem Hoch über der Mittelmeerregion und einem weiteren Tief im Bereich zwischen Island und Skandinavien. Das sind die Zutaten für die Wetterentwicklung im Juli. Anders formuliert ist nicht so schnell mit einer stabilen Sommerwetterlage zu rechnen.
Warm, kühl, Schauer, Gewitter, Unwetter und Regen
Die Wettersysteme wechseln sich ab. Zunächst dominieren schwül-warme Luftmassen mit kräftigen Schauern und Gewittern das Wettergeschehen (26. bis 30. Juni), bevor Anfang Juli das Tief zwischen Island und Skandinavien beginnt, nach Süden auszutrogen.
Die Temperaturen steigen bis Ende Juni auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad an und sinken bis zum 2. Juli auf +17 bis +23 Grad ab. Zudem kommt es immer wieder zu Schauern und Gewittern, die einen stabilen Wettercharakter verhindern und zum Monatswechsel das Potential unwetterartiger Wetterereignisse ansteigen lassen können. Anders formuliert, kann die Natur den Niederschlag dringend gebrauchen, ist der Juni zum aktuellen Stand erheblich zu trocken und über den östlichen Landesteilen geht die Trockenheit allmählich in eine Dürre über. Jeder Regentropfen ist willkommen.
Auf den Punkt gebracht: Sommerwetter mit Schauer und Gewitter
Die Gemeinsamkeiten beider Vorhersage-Modelle liegen in gemäßigten Temperaturen, die nach den Europäern meist zwischen +20 bis +25 Grad und nach dem amerikanischen Wettermodell bis an die +30 Grad-Marke ansteigen können. Ein nachhaltige deutlich zu kühle Witterung ist nicht zu erkennen und da der Juni im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 aktuell um +3,54 Grad zu warm ist, wird der Juni 2021 am Ende seiner Tage deutlich zu warm ausfallen können. Den Rekord aus dem Jahre 2019 - mit einer Abweichung von +4,38 Grad - wird er nicht knacken
können (Hitze, Unwetter und Starkregen - Der Juni der Superlative oder der Rekorde?).
Vorerst kein Hochsommer mehr
Die Vorhersage-Modelle und auch die Kontrollläufe stimmen darüber überein, dass eine hochsommerlich warme bis heiße Temperaturentwicklung - wie sie aktuell vorherrschend ist - bis zum 4. Juli eine untergeordnete Rolle spielen wird. Die sommerlichen Temperaturprognosen des amerikanischen Wettermodells gehören im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den wärmsten Varianten. Möglich ja, doch wahrscheinlicher ist ein Temperaturspektrum, dass sich im Verlauf der kommenden Woche auf Jahreszeit-typische +20 bis +25 Grad einpendeln kann. Das werden alle Hitzegeplagten
sicherlich gerne hören.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
25. Juni | +13 bis +27 Grad |
+18 bis +21 Grad |
29. Juni | +14 bis +32 Grad |
+20 bis +23 Grad |
4. Juli | +15 bis +32 Grad |
+22 bis +24 Grad |
Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?
Die Problematik vom Übergang einer ausgeprägten Trockenheit zu einer Dürre über einige Landesteile haben wir weiter oben besprochen. Doch wie sieht die Niederschlagsentwicklung aus - kommt der große Regen
?
Ja und nein. Die Niederschlagsprognosen aller gängigen Vorhersage-Modell und auch die der Kontrollläufe berechnen punktuelle Niederschlagssignale, die über dem Westen und Süden zahlreicher und kräftiger berechnet werden, als das über dem Norden und Osten der Fall ist. Zwar sind auch dort - teils kräftige - Schauer und Gewitter möglich, doch gehen diese regional und nicht flächendeckend nieder.
Generell ist die Niederschlagsprognose bis zum 24. Juni als leicht bis mäßig erhöht zu bewerten und senkt sich darüber hinaus nach den Kontrollläufen in den nur leicht erhöhten Bereich ab. Niederschlag ja, doch sollte nicht allzu viel erwartet werden. Noch deutlicher werden die Unterschiede im Vergleich der Niederschlagsprognosen. Während die Europäer eine halbwegs vernünftige und plausible Niederschlagsprognose abgeben, fallen die Amerikaner mit ihrem Hauptlauf sowohl in der Temperatur-, als auch in ihrer Regenprognose völlig aus dem Rahmen. Mit Veränderungen ist in den kommenden Stunden zu rechnen.