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Wetterprognose Sommer 2021 - Nach sommerlichem Intermezzo die nächste Unwetterlage?

| M. Hoffmann
Vorerst kein stabiles Sommerwetter

Ein Hoch verlagert sich zum Wochenende über Deutschland und lässt den Sommer bis zur Monatsmitte Einzug halten. Doch braut sich auf dem Atlantik was zusammen, das in der zweiten Junihälfte die Neigung zu unwetterartigen Wetterereignissen wieder aufleben lassen kann.

Südlich der Linie vom Saarland und Sachsen ist heute erneut mit kräftigen und örtlich unwetterartigen Schauern und Gewittern zu rechnen (Gewitterradar). Weiter nach Norden lässt die Schauertätigkeit nach und ein trockener Tag ist zu erwarten. Im weiteren Verlauf der Woche werden die schwülen Luftmassen nach Osten weggedrückt. Die Intensität und die Anzahl der Schauer lässt bis zum Samstag nach und Unwetter sind nicht mehr zu erwarten.

Sommerwetter

Die sonnigen Momente werden zahlreicher und am Sonntag und Montag ist verbreitet mit Sonnenschein von einem nahezu wolkenlosen Himmel zu rechnen. Die Temperaturen steigen von +20 bis +25 Grad bis über das Wochenende auf +24 bis +28 Grad an und können örtlich bis +30 Grad erreichen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni.

Ab dem Wochenende macht sich der Sommer mit viel Sonnenschein über Deutschland bemerkbar
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ab dem Wochenende macht sich der Sommer mit viel Sonnenschein über Deutschland bemerkbar
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Die Hitzeoptionen bleiben erhalten

Das Hoch vom Wochenende stabilisiert sich nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells im Verlauf der kommenden Woche und lässt ein Tief vom Atlantik kommend regelrecht auflaufen.

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Sommerliche Wetterlage

Dem Hoch gelingt es, seinen Kern bis zum 16. Juni exakt über Deutschland zu positionieren, während ein Tiefdrucksystem bei Island versucht, weiter in Richtung Skandinavien vorzurücken. Dieses Vorhaben scheitert am Widerstand des Hochs und zwischen den beiden Wettersystemen werden aus südlichen Richtungen warme Luftmassen nach Deutschland geführt. Die Temperaturen erreichen am 15. Juni Werte zwischen +19 bis +24 Grad und örtlich bis +27 Grad.

Zwischen Hitze und Schafskälte

Durch den Umstand, dass das Islandtief nach Osten in Richtung Skandinavien weiter vorankommen möchte, vom Hoch aber blockiert wird, bleibt dem Tief nichts anders übrig, als nach Süden abzutropfen. Entscheidend für die Temperaturentwicklung ist nun die Position des Tiefdrucksystems. Ein Tick zu weit westlich und hochsommerlich heiße Luftmassen werden aus südlichen Richtungen nach Deutschland geführt. Positioniert sich das Tief etwas östlicher, bekommt mit einer Nordwest- bis Nordströmung die Schafskälte ihre Chance.

Zwischen den Fronten

Doch - wie so oft - liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz zwischen den Fronten. Das Tief trogt westlich von Europa nach Süden aus und führt feucht-warme und gewitterträchtige Luftmassen nach Deutschland. Anders formuliert ist ab dem 17. Juni mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung mit örtlich erhöhtem Potential unwetterartiger Wetterereignisse zu rechnen. Die Temperaturen pendeln sich auf +18 bis +24 Grad ein, können in der Übergangsphase vom 16. auf den 17. Juni örtlich die hochsommerliche +30 Grad-Marke überschreiten.

Deutschland zwischen den Fronten
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Deutschland zwischen den Fronten
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: zwischen Schafskälte und Hitzewelle

Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells hatte in den letzten Tagen immer wieder einen Trog über Mitteleuropa berechnet, der die Schafskälte hätte nach Deutschland bringen können. An dem Trog hat sich heute nichts geändert - nur dessen Position hat sich verschoben.

Deutschland liegt zwischen den Fronten

Das Sommerhoch vom Wochenende bekommt im Verlauf der nächsten Woche einen Dämpfer verpasst. Die Schauer- und Gewittertätigkeit steigt bis zum 15. Juni an und die Temperaturen gehen auf Jahreszeit-typische +20 bis +25 Grad und örtlich auf bis +17 Grad zurück.

Der Grund ist ein Tiefdrucksystem, dass von Island aus versucht über Skandinavien Fuß zu fassen. Das ist in den Berechnungen der letzten Tage gelungen, in der heutigen Wetterprognose wird das Tief jedoch blockiert und trogt über dem westlichen Europa nach Süden aus. Im gleichen Zeitraum zieht hoher Luftdruck über dem östlichen Europa nach Norden und etabliert über der Ostsee ein Hochdrucksystem.

Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen ab dem 15. Juni zwischen dem Tief über dem Westen und dem Hoch über dem Osten und gelangt damit in eine südwestliche bis südliche Grundströmung.

Turbulentes und zu Unwetter neigendes Sommerwetter

Durch die Position des Tiefdrucksystems westlich von Europa, werden teils warme und feuchte Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Intensität der Schauer und Gewitter ab der Monatsmitte weiter ansteigen lassen kann. Mit einer Zunahme unwetterartiger Wetterereignisse wäre zu rechnen.

Die Temperaturen schwanken zwischen +18 bis +24 Grad und können an manchen Tagen bis +28 Grad erreichen und mit kräftigen Schauern auf bis +14 Grad zurückgehen.

Alles ist möglich - kühl, heiß, warm - Die Position entschiedet - für den Moment liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz zwischen den Fronten
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Alles ist möglich - kühl, heiß, warm - Die Position entschiedet - für den Moment liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz zwischen den Fronten
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: gemäßigtes und in Teilen unwetterartiges Sommerwetter

Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells weicht von seinen kühlen Varianten der letzten Tage ab und neigt sich mehr dem Mittelwert zu. Gleiches gilt auch für die Wettervorhersage des europäischen Wettermodells. Und so bestätigt sich der gemäßigte, aber für die Jahreszeit etwas zu warme Wettertrend der letzten Tage.

Für die Jahreszeit zu warm

Die Kontrollläufe berechnen einen Mittelwert, der im Zeitraum vom 10. bis 24. Juni im Vergleich zum Durchschnittswert von 1961 und 1990 um +1 bis +3 Grad und phasenweise bis +6 Grad zu warm ausfallen kann. Doch Vorsicht - das ist nicht mit einem stabilen Sommerwetter zu verwechseln. Ab dem 15. Juni mehrt sich in den Kontrollläufen die Anzahl kühlerer und wärmerer Varianten gleichermaßen und so sind die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle mit einem Tief vor oder über Mitteleuropa plausibel. Anders formuliert ist bis zum 15. Juni mit einem sommerlichen Wettercharakter zu rechnen, der sich darüber hinaus nicht stabilisieren kann.

Die Wahrscheinlichkeiten für Sommerwetter

Deutlicher wird das, wenn man sich die Wahrscheinlichkeiten für sommerliche Temperaturen von mehr als +25 Grad anschaut. Zum 14. Juni liegt diese verbreitet zwischen 10 und 40 Prozent und kann über dem Westen bis zu 80 Prozent betragen, während es über den Küsten meist unter der +25 Grad-Marke bleibt. Bis zum 23. Juni sinkt die Wahrscheinlichkeit für sommerliche Temperaturen etwas ab und unterstreicht, dass nicht so schnell mit stabilen sommerlichen Wetterverhältnissen zu rechnen ist.

Die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen  Temperaturen am 14. und 24. Juni
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen Temperaturen am 14. und 24. Juni
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
15. Juni +11 bis
+29 Grad
+19 bis
+23 Grad
19. Juni +12 bis
+32 Grad
+20 bis
+23 Grad
24. Juni +15 bis
+33 Grad
+21 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?

Die Niederschlagstätigkeit lässt in den kommenden Tagen nach und über dem Norden und Osten ist mit einem weitgehend trockenen Wettercharakter zu rechnen. Erst ab dem 15. Juni mehren sich die Niederschlagssignale, bleiben aber zumeist im schwach erhöhten Bereich. Nennenswert hingegen die Niederschlagsausbeute über dem Süden von Deutschland, sowie über der Schweiz und auch Österreich. Das ist ein klares Indiz für die feucht-warme und unbeständige Südwestwetterlage, bei der die Regenwolken an die Alpen gedrückt werden und dort abregnen können.

Wenig Niederschlag über der Nordhälfte. Nach Süden steigt die Niederschlagstätigkeit an
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: wenig Niederschlag über der Nordhälfte. Nach Süden steigt die Niederschlagstätigkeit an
© windy.com

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