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Wetterprognose Sommer 2021 vom 6. Juni - Kommt da ein Sommerhoch?

| M. Hoffmann
Ein Sommerhoch über Deutschland?

Weiterhin sind über Deutschland kräftige Schauer und Gewitter mit regional erhöhter Unwettergefahr möglich, doch zeichnet sich zu Beginn der zweiten Junidekade ein sommerlicher Wettertrend ab. Wie lange sich dieser halten kann, hängt von einem Hochdruckkeil ab und dann wäre da auch noch die Schafskälte zu erwähnen.

Kräftige Schauer und Gewitter sorgten in den letzten 24 Stunden für ordentliche Regensummen und regional unwetterartige Starkniederschläge. Am meisten Regen ging mit 78,8 l/m² über Meuselwitz (Thüringen), gefolgt von Kastl (Kreis Amberg-Sulzbach, Bayern) mit 72,1 l/m² nieder. Das ist insofern bemerkenswert, als das Niederschlagssoll im Juni 85 l/m² beträgt (Weitere Daten und Fakten Wetter Juni). Anders formuliert ist über diesen Regionen innerhalb 24 Stunden der gesamte Niederschlag eines Monats niedergegangen.

Weitere Schauer und Gewitter

In den kommenden Tagen ändert sich das Wetter nur wenig. Viele Wolken dominieren die erste Wochenhälfte und lockern in der Zweiten von Norden auf. Sonnige Momente mehren sich im Verlauf der Woche, doch was bleibt sind Schauer und örtliche Gewitter, die regional unwetterartig in Erscheinung treten können. Die Temperaturen pendeln sich bei schwachen Windbewegungen aus überwiegend nördlichen Richtungen auf +18 bis +24 Grad ein. Regnet es länger andauernd, so sind Werte von +12 Grad und mit Sonnenschein von bis +26 Grad möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni.

Mischwetterlage: zwischen einem Hoch über dem westlichen und einem Trog über dem östlichen Europa kommt es über Deutschland zu wiederholten Schauern und Gewittern
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Mischwetterlage: zwischen einem Hoch über dem westlichen und einem Trog über dem östlichen Europa kommt es über Deutschland zu wiederholten Schauern und Gewittern
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hochsommerlich heiß

Das Hoch - und das ist auf der obenstehenden Wetterkarte gut zu erkennen - dehnt einen Hochdruckkeil in Richtung Europa aus. Das ist ein klares Signal für sommerliche Temperaturen, doch hat diese Entwicklung auch Schwachstellen.

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Sommerwetter

Bereits zum 12. Juni (Samstag) etabliert das Hoch einen Hochdruckkern zwischen England und Skandinavien und füllt sich von oben herab mit warmen Luftmassen auf. Bis zum 14. Juni dehnt sich das Hoch weiter über Europa aus, wird aber nicht autark und ist lediglich der verlängerte Arm des Azorenhochs. Nichtsdestotrotz sorgt der Hochdruckkeil für eine nachlassende Schauer- und Gewitteraktivität und für eine Zunahme der Sonnenstunden.

Sommerlich warm mit optionaler Hitze

Die Temperaturen erreichen am 10. Juni +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad. Am 12. Juni sind es +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad und am 15. Juni können nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells +25 bis +30 Grad und örtlich bis +32 Grad erwartet werden.

Der Schwachpunkt des angedeuteten Sommerhochs liegt in dessen Kern und Position, was zu weit draußen auf dem Atlantik liegt und somit den Hochdruckkeil über Mitteleuropa schwächt. Ein Tiefdrucksystem bei Island wartet nur auf die Gelegenheit, sich in Richtung Skandinavien zu verlagern und im Verbund mit dem Hoch die Schafskälte über Deutschland einzuläuten. Das sei aber nur am Rande erwähnt.

Ein Hoch verlagert sich vom Atlantik in Richtung Europa und sorgt über Deutschland für einen sommerlichen bis hochsommerlichen Wettercharakter
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Hoch verlagert sich vom Atlantik in Richtung Europa und sorgt über Deutschland für einen sommerlichen bis hochsommerlichen Wettercharakter
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Sommer, Temperatursturz mit Unwetter, Sommer

Der Hochdruckkeil dehnt sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ebenfalls in Richtung Europa aus und so wird eine sommerliche Wetterentwicklung im Verlauf der zweiten Junidekade wahrscheinlicher.

Sommerlich warm

Die Sonnenscheindauer nimmt ab dem 10. Juni zu und die Schaueraktivität lässt bis zum 13. Juni nach. Die Temperaturen erreichen zunächst +17 bis +23 Grad und örtlich bis +25 Grad - was für die Jahreszeit absolut typisch ist - und steigen bis zum 15. Juni auf +24 bis +28 Grad in den sommerlich warmen Bereich an.

Ein Trog zieht durch

Die weiter oben angedeutete Schwachstelle des Hochdrucksystems wird in der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells konkreter. Der Hochdruckkeil bricht zur Monatsmitte in sich zusammen und Hochdrucksysteme konzentrieren sich im Kern über den Azoren und Russland. Dazwischen entsteht eine Lücke, in welche die Tiefdrucksysteme vordringen können.

Temperatursturz mit Unwetter

Was folgt, ist ein zum 16./17. Juni markanter Wetterwechsel mit unwetterartigen Wetterereignissen und einem Temperatursturz, welcher die Temperaturen bis zum 17. Juni auf +15 bis +20 Grad zurechtstutzen kann.

Sommertemperaturen mit Schauern und Gewittern

Doch ist dieser Trogdurchgang nicht beherzt genug, um für einen länger andauernden Wetterumschwung zu sorgen. Bereits zum 20. Juni kippt die Tiefdruckachse nach Südwesten ab und befördert aus südwestlichen Richtungen warme und feuchte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Neigung zu Schauern und Gewittern steigt an und die Temperaturen pendeln sich bis zum 21. Juni auf +24 bis +28 Grad in den sommerlich warmen Bereich ein.

Das Sommerwetter bliebt abwechslungsreich
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Das Sommerwetter bleibt abwechslungsreich
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: keine Hitze, doch für die Jahreszeit zu warm

Beide Vorhersage-Modelle berechnen einen hitzigen Wettertrend, der in Kürze seiner Zeit sicherlich auch so kommen kann, doch sieht das Konstrukt alles andere als stabil aus. Keine Frage - die Zeichen stehen auf Sommer - doch ein stabiles Sommerhoch ist derzeit (noch) nicht in Sicht und so bestätigt sich die Wetterprognose der letzten Tage.

Hochsommerlich heiße Varianten sind Ausreißer

Im Vergleich zu den Kontrollläufen bilden die Wettervorhersagen der beiden Vorhersage-Modelle die jeweils zu warmen Varianten ab. Die Kontrollläufe selbst folgen diesem Trend nur bedingt. Das Temperaturspektrum ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 im gesamten Zeitraum der zweiten Junidekade und +1 bis +3 Grad zu warm. Damit hat der Juni eine - deutlich - erhöhte Wahrscheinlichkeit zu warm auszufallen. Unterstützend dazu die ersten 5. Juni Tage, die im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +2,63 Grad bereits zu warm ausgefallen sind.

Die Wahrscheinlichkeiten für Sommerwetter

Kaum Veränderungen. Betrachtet man die Wahrscheinlichkeiten für sommerliche Temperaturen von mindestens +25 Grad, so liegen diese am 21. Juni zwischen 0 und 30 Prozent und über dem Osten bis 45 Prozent. Für frühsommerlich warme Werte von +20 bis +25 Grad liegt die Wahrscheinlichkeit über den Küsten von Nord- und Ostsee bei 10 bis 30 Prozent und steigt nach Süden auf 60 bis 90 Prozent an.

Die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen (li.) und frühsommerlichen (re.) Temperaturen
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen (li.) und frühsommerlichen (re.) Temperaturen
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
12. Juni +14 bis
+27 Grad
+20 bis
+23 Grad
16. Juni +15 bis
+32 Grad
+21 bis
+23 Grad
21. Juni +14 bis
+32 Grad
+20 bis
+22 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?

Dass das Wetter in der zweiten Junidekade weiterhin von Schauern und Gewittern geprägt werden kann, wird von den Kontrollläufen nur bedingt gestützt. Der Zeitraum vom 10. bis 16. Juni wird als weitgehend trockene Phase ausgewiesen und ist ein klares Indiz für die Nähe des Hochdrucksystems an Europa - Ein Sommerhoch hat durchaus Potential. Zuvor und auch nach dem 16. Juni befindet sich die Niederschlagsaktivität auf einem schwachen bis allenfalls mäßigem Niveau. Flächendeckender Landregen ist vorerst nicht zu erwarten, wie es auch in der Niederschlagsprognose der beidem Vorhersage-Modelle bis zum 16. Juni deutlich wird. Hervorsticht, dass der Nordhälfte eine bis zum 16. Juni überwiegend trockene Periode bevorstehen kann.

Schauer und Gewitter sorgen für eine ungleichmäßige Niederschlagsverteilung, deren Schwerpunkt über dem südlichen Landesteilen liegen kann
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Schauer und Gewitter sorgen für eine ungleichmäßige Niederschlagsverteilung, deren Schwerpunkt über den südlichen Landesteilen liegen kann
© windy.com

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