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Sommerwetter 2021 - Wetterprognose vom 5. Juni: Sommerhoch, Hitzewelle und ein Temperatursturz?

| M. Hoffmann
Durchwachsenes Sommerwetter

Kräftige Schauer und Gewitter überziehen Deutschland und sorgen auch in der kommenden Woche für regional unwetterartige Wetterereignisse. In der zweiten Junidekade wird die Position eines Hochdrucksystems darüber entscheiden, ob Deutschland eine erste Hitzewelle bevorsteht, oder ob mit einem Temperatursturz doch noch die Schafskälte Einzug halten kann.

Schwül-warm verlaufen die Tage der kommenden Woche und immer wieder ist mit lokalen Schauern und Gewittern zu rechnen, die regional kräftiger und örtlich unwetterartig ausfallen können. Insbesondere am Samstag sind unwetterartige Wetterereignisse südlich einer Linie vom Hamburg und Berlin zu erwarten (Gewitterradar).

Für Juni etwas zu warm

Die Vielzahl an Wolken, Schauern und Gewittern trüben den Sonnenschein ein und so sind Hitzetemperaturen jenseits der +30 Grad-Marke nicht zu erreichen. Verbreitet pendeln sich die Werte auf +20 bis +25 Grad ein und können über dem Osten auf bis +28 Grad ansteigen, während es in Schauernähe mit +15 bis +20 Grad kühler bleiben kann. Hält sich der Niederschlag für längere Zeit an Ort und Stelle, kann es auf bis +12 Grad abkühlen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni 2021.

Örtlich unwetterartige Schauer und Gewitter über Deutschland
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Mischwetterlage - Örtlich unwetterartige Schauer und Gewitter über Deutschland
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Mischwetterlage mit nachfolgendem Sommerhoch

Die feucht-warmen Luftmassen werden nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum Ende der kommenden Woche dominieren können. Doch von Westen nähert sich ein Hochdrucksystem, was unter bestimmten Voraussetzungen den Hochsommer nach Deutschland bringen kann.

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Autarkes Hochdrucksystem

Der östliche Hochdruckgradient dehnt sich bis zum 13. Juni vom Atlantik kommend nach Deutschland aus und verlagert seinen Schwerpunkt bis zum 15. Juni zwischen England, Skandinavien und Deutschland.

Sommerhoch

Das Hoch drückt die Schwül-warmen Luftmassen nach Osten weg und zum Beginn der zweiten Junidekade lassen die Schauer und Gewitter. Das Wetter stabilisiert sich über Deutschland allmählich. Die Sonne kommt häufiger zum Vorschein und die Temperaturen erreichen am 13. Juni +17 bis +23 Grad und zum 14. Juni +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad.

Ein Hoch verlagert sich vom Atlantik in Richtung Europa und mutiert für Deutschland zu einem Sommerhoch
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Hoch verlagert sich vom Atlantik in Richtung Europa und mutiert für Deutschland zu einem Sommerhoch
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: erst die Hitze, dann die Kaltluftdusche

Ein Hoch verlagert sich zum Beginn der zweiten Junidekade direkt über Deutschland. Die Schauer- und Gewitteraktivität lässt nach und der Sonnenschein dominiert das Wetter. Im weitesten Sinne stimmen die Wetterprognosen der beiden Vorhersage-Modelle bis zum 13. Juni überein.

Sommerliche Hochdruckzone

Doch im Unterschied zu den Europäern liegt das Hoch nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells südlicher, was zu höheren Temperaturen führen kann. Simuliert werden am 12. Juni Tageswerte von +25 bis +30 Grad und örtlich bis +34 Grad, was im sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich liegt. Hitze ist demnach nicht auszuschließen.

Hitzewelle

Das Hoch über Europa bewegt sich nur sehr langsam nach Osten und befördert vom 13. bis 15. Juni mithilfe eines Tiefdrucksystems zwischen Island und Skandinavien feucht-warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen erreichen bis zum 18. Juni Tageswerte von +25 bis +30 Grad und örtlich bis +34 Grad. Die erste Hitzewelle des Jahres wäre demnach nicht auszuschließen.

Temperatursturz mit Unwetter

Vom 17. bis 19. Juni verlagert sich das Tief von Island weiter in Richtung Skandinavien und drückt das Hoch nach Westen weg. Das Hoch stellt sich auf dem Atlantik zwischen Island und den Azoren als Blockadehoch auf und das Strömungsmuster beginnt zu meridionalisieren. Durch den Umstand, dass der hohe Luftdruck über Europa fehlt, wird der Weg für das Skandinavientief frei um nach Süden auszutrogen und somit die Zufuhr kühlerer Luftmassen nach Deutschland einleiteten kann.

In der Übergangsphase sind heftige Schauer und Gewitter zu erwarten, die - verbreitet - unwetterartig ausfallen können. Die kühlen Luftmassen setzen sich bis zum 19. Juni bis über Süddeutschland durch und können mit Werten von +15 bis +20 Grad für einen regelrechten Temperatursturz sorgen.

Erst das Hitzehoch (li.), dann der mitteleuropäische Sommermonsun (re.)
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: erst das Hitzehoch (li.), dann der mitteleuropäische Sommermonsun (re.)
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Sommerhoch mit Hitzewelle?

Die Berechnungen einer Hitzewelle tauchen in den Prognose-Modellen immer wieder auf, fast genauso häufig wie die Schafskälte. Es sind die extremen Varianten und die Eintreffwahrscheinlichkeit hängt maßgeblich davon ab, welche Position das Hoch in der zweiten Junidekade beziehen wird. Insofern bleibt die Hop oder Top Entwicklung vorerst erhalten.

Die Wetterprognose der Amerikaner ist viel zu warm

Um die Wahrscheinlichkeit einer Hitzewelle besser einschätzen zu können, genügt der Blick auf die Kontrollläufe. Hier sieht man rasch und eindeutig, dass die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells - mit Abstand - zu den wärmsten Varianten zählt. Gut möglich - nein wahrscheinlich - dass diese Prognose in den kommenden Stunden bereits zur Makulatur wird. Dennoch zeigen diese Berechnungen das Potential, welches der Sommer in der zweiten Junidekade hat und unter entsprechenden Voraussetzungen kann das mit dem Hochsommer recht schnell gehen.

Der Temperaturtrend

Kommen wir aber zu dem zurück, was wahrscheinlich ist und auch hier ist der Wettertrend der Kontrollläufe klar strukturiert. Der Mittelwert liegt mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad über dem, was für die Jahreszeit normal wäre im zu warmen Bereich. Zu kalte Varianten sind zwar vertreten, doch zum aktuellen Stand in der Minderheit.

Die Wahrscheinlichkeiten für Sommerwetter

Betrachtet man die Wahrscheinlichkeiten für sommerliche Temperaturen von mindestens +25 Grad, so liegen diese am 20. Juni zwischen 0 und 30 Prozent. Für frühsommerlich warme Werte von +20 bis +25 Grad liegt die Wahrscheinlichkeit über den Küsten von Nord- und Ostsee bei 10 bis 20 Prozent und steigt nach Süden auf 50 bis 90 Prozent an.

Die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen (li.) und frühsommerlichen (re.) Temperaturen
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen (li.) und frühsommerlichen (re.) Temperaturen
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
11. Juni +16 bis
+27 Grad
+21 bis
+23 Grad
15. Juni +15 bis
+30 Grad
+21 bis
+23 Grad
20. Juni +14 bis
+32 Grad
+20 bis
+22 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Wie viel Regen ist zu erwarten?

In den letzten 24 Stunden hat es über dem Westen und Südwesten ordentlich geschüttet, während es über dem Norden und Osten weitgehend trocken blieb (Regensummen Deutschland). Diese ungleichmäßige Verteilung der Niederschläge wird bis zum 15. Juni anhalten und die Niederschlagsprognosen der Vorhersage-Modelle sind als - sehr - grober Anhaltspunkt zu bewerten. Der Kern der Aussage aber liegt darin, dass es vorerst nicht trocken bleibt und es regional zu erheblichen Regensummen kommen kann.

Schauer und Gewitter sorgen für eine ungleichmäßige Niederschlagsverteilung
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Schauer und Gewitter sorgen für eine ungleichmäßige Niederschlagsverteilung
© windy.com

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