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Wetter Sommer - Wetterprognose vom 25.05.2021 - Sommerwetter, Hochsommer oder der nächste Dämpfer?

| M. Hoffmann
Dehnt sich ein Sommerhoch nach Deutschland aus?

Verhilft ein Sommerhoch dem Sommer zum Durchbruch? Möglich, doch es steht auch eine andere Variante zur Diskussion, was dem Sommerwetter im Juni einen Dämpfer verpassen könnte.

Windiges, nasses und in Teilen stürmisches Maiwetter. Nein, wenn der Mai in diesem Jahr eines nicht kann, dann ist es Frühling - aber auch in den Jahren 2019 und 2020 sah es nicht besser aus. Aktuell ist der Mai gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um -1,58 Grad zu kalt. An diesem wenig frühlingshaftem Wetter ändert sich bis zur Wochenmitte wenig. Viel Wind - der örtlich stürmisch in Erscheinung treten kann - dazu immer wieder Schauer und mit +12 bis +16 Grad gedämpfte Temperaturwerte (Windprognose). In Schauernähe sind kaum mehr als +10 Grad zu erwarten und in den Nächten ist es mit +1 bis +7 Grad frisch.

Es wird wärmer

Ab der zweiten Wochenhälfte zieht das für das unbeständige Wetter verantwortliche Sturmtief nach Osten ab und von Westen dehnt sich hoher Luftdruck nach Deutschland aus. Die sonnigen Momente werden zahlreicher und die Niederschlagstätigkeit nimmt ab. Die Temperaturen steigen zum Wochenende auf +17 bis +23 Grad an und können örtlich bis +25 Grad erreichen. Vom Sommer nicht mehr weit entfernt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai.

Ein Hoch dehnt sich zum Wochenende nach Deutschland aus und lässt die Temperaturen in den frühsommerlich warmen Bereich ansteigen
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodell: Ein Hoch dehnt sich zum Wochenende nach Deutschland aus und lässt die Temperaturen in den frühsommerlich warmen Bereich ansteigen
© www.meteociel.fr

Jetzt kommt der Sommer?

Auch wenn sich die Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle gleichen und somit die Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Deutschland berechnen, sollte man zum aktuellen Stand mit dem Sommerhoch skeptisch sein und die kommenden 24 Stunden abwarten. Warum? Der Trog östlich des Hochdrucksystems hat weiterhin das Potential vom Hoch untergezogen zu werden und sich Anfang Juni über der Mittelmeerregion zu positionieren. Dann wars das erst einmal mit dem Sommer - Mehr dazu in der Wetterborhersage Juni 2021.

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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Sommerhoch möglich

Betrachtet man die Wetterprognose des europäischen Wettermodells, so wird bis zum 4. Juni die Ausbildung eines Hochdrucksystems über Deutschland favorisiert, dass sich langsam nach Osten verlagert und zum 5. Juni zwischen der Ostsee und Russland positioniert.

Sommerwetter mit Schauer und Gewitter

Bedingt durch die Ostwärtsverlagerung des Hochdrucksystems, greifen atlantische Frontensysteme auf Deutschland über und führen aus südlichen Richtungen feuchte und warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, die zudem noch labil geschichtet sind. Anders formuliert steigt in den ersten Junitagen nach der Wettervorhersage der Europäer die Neigung zu Schauern und Gewittern an.

Die Temperaturen erreichen am 1. Juni +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad. Am 4. Juni können +22 bis +27 Grad und örtlich bis +30 Grad erwartet werden.

Der Durchbruch des Sommers mit einer gleichzeitig ansteigenden Schauer- und Gewitterneigung
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Durchbruch des Sommers mit einer gleichzeitig ansteigenden Schauer- und Gewitterneigung
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die kühle Variante

Gestern noch berechnete die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine erste sommerliche Hitzewelle über Deutschland, die einem Vergleich mit den Kontrollläufen nicht standhalten konnte - mit Veränderungen war zu rechnen und die gab es heute.

Skandinavienhoch

Ein Hoch verlagert sich bis zum 1. Juni nach Skandinavien und bildet sich dort zu einem kräftigen und autark agierenden Hochdrucksystem aus. Wie bereits weiter oben erwähnt sollte man mit einem hochsommerlichen Wettertrend noch skeptisch umgehen. Warum das so ist, zeigen die aktuellen Berechnungen.

Mäßig warmes und nasses Wetter über Deutschland

Der Trog, der zunächst nach Osten abgedrängt wird, wird vom Hoch untergezogen und landet bis zum 2. Juni über der Mittelmeerregion. Dort gewinnt das Tief an Dynamik und wandelt sich von einem Trog zu einem Mittelmeertief um. Im Zusammenspiel mit dem Skandinavienhoch dreht die Grundströmung über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf östliche Richtungen und führt gemäßigt warme und feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa.

Frühsommer, kein Sommer

Dieses Konstrukt hält sich bis zum 6. Juni und sorgt für Temperaturen von +17 bis +23 Grad. Kommt die Sonne zum Vorschein, können bis +25 Grad erreicht werden. Regnet es länger andauernd, so können die Werte auf bis +15 Grad absinken. Apropos Regen. Der wird in Summe reichlich berechnet und kann regional schauerartig verstärkt ausfallen und mit Gewittern einhergehen.

Mehr durchwachsener Frühsommer als Sommer
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Hochsommer im Juni
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Sommer, Hochsommer oder doch der nächste Dämpfer?

Man sieht wie viel von der Hochdruckposition im Juni abhängig ist und sollte das Hoch über Skandinavien in der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine Hochdruckachse nach Süden ausbilden können, so geht das ganz schnell in Richtung Hochsommer. Aktuell aber ist die Hochdruckposition noch sehr fragil.

Mischwetter

Auch wenn die extremeren Varianten in den letzten 24 Stunden zugenommen haben, bleiben die Kontrollläufe ihrem Wettertrend einer Mischwetterlage der letzten Tage treu. Das Wetter wandelt sich im Juni in Richtung Sommer, doch der Übergang ist schleichend und da ist ja auch noch die Schafskälte zu berücksichtigen. Anders formuliert ist nicht so schnell mit einer stabilen Sommerwetterlage zu rechnen, wenngleich sommerlich warme Abschnitte möglich und auch wahrscheinlich sind.

Was die Kontrollläufe zudem bestätigen, ist eine vom 29. Mai bis 2. Juni nur geringe Niederschlagsneigung (Hochdruckaufbau), die ab dem 3. Juni in den leicht erhöhten Bereich ansteigen und so für eine rege Schauer- und Gewitterneigung sorgen können.

Betrachtet man die Wahrscheinlichkeiten für sommerliche Temperaturen von mindestens +25 Grad, so liegen diese am 5. und 9. Juni zwischen 0 und 25 Prozent. Für frühsommerlich warme Werte von über +20 Grad liegt die Wahrscheinlichkeit vom 5. bis 9. Juni über den Küsten von Nord- und Ostsee bei 0 bis 20 Prozent und steigt nach Süden auf 40 und 70 Prozent an. Das bestätigt heute erneut den Aufwärtstrend der Temperaturen in den gemäßigt warmen aber nicht sommerlichen oder gar hochsommerlichen Bereich.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
31. Mai +15 bis
+25 Grad
+19 bis
+21 Grad
4. Juni +14 bis
+32 Grad
+20 bis
+23 Grad
9. Juni +11 bis
+28 Grad
+18 bis
+20 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Wie viel Regen ist zu erwarten?

Schauer werden in den Tagen bis zum 5. Juni immer wieder zu erwarten sein. Doch fallen diese regional sehr unterschiedlich aus. In Summe können 2 bis 10 l/m² und örtlich bis 15 l/m² erwartet werden. Örtlich können bis 25 l/m² zusammenkommen und über Staulagen können bis 35 l/m² möglich sein.

Bis in den Juni hinein bleibt die Schauerneigung auf einem mäßig hohen Niveau
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Bis in den Juni hinein bleibt die Schauerneigung auf einem mäßig hohen Niveau
© windy.com

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