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Wetter Sommer - Wettertrend vom 20.05.2021 - Ein sommerlicher Trend

| M. Hoffmann
Startet der Juni so turbulent, wie der Mai endet?

Langsam aber stetig ändert sich die Großwetterlage nach Pfingsten und kann unter bestimmten Voraussetzungen den Sommer nach Deutschland bringen. Grätscht aber ein Tief dazwischen, bleibt das Wetter im Juni kühl und unbeständig.

Luftmassengrenze. Ein Sturmtief zieht zum Ende der Woche auf und sorgt über Deutschland für ein windiges und über exponierten Lagen und den Küstenregionen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern für ein stürmisches Wetter. Der kräftige Wind treibt immer wieder Wolken und Schauer nach Deutschland, deren Intensität unterschiedlich ausfallen kann - örtliche Gewitter sind nicht auszuschließen (Gewitterradar).

Über dem Süden spürbar wärmer

Der Wind führt aus südwestlichen Richtungen milde Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen steigen über dem Süden bis Pfingstmontag auf +15 bis +20 Grad und örtlich bis +22 Grad an, zeigen sich nördlich von Baden-Württemberg und Bayern mit +12 bis +16 Grad und mit etwas Sonnenschein bis +18 Grad verhalten mild. Kommt Regen dazu, so können die Werte auf bis +10 Grad abkühlen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Pfingsten 2021.

Das Pfingstwetter ist über dem Süden spürbar wärmer, als über dem Norden
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodell: Das Pfingstwetter ist über dem Süden spürbar wärmer, als über dem Norden
© www.meteociel.fr

Die Wetterentwicklung bis Juni

Beide Vorhersage-Modelle stimmen mit ihrer Wetterprognose bis Juni weitgehend überein, doch gibt es im Detail ein paar Unterschiede - vor allem in der Temperaturentwicklung.

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Schwacher Trogvorstoß

Der in den letzten Tagen noch kräftig simulierte Trogvorstoß wird in den aktuellen Wettervorhersagen schwächer berechnet. Ein Hoch keilt im Zeitraum vom 25. bis 29. Mai auf dem Atlantik nach Norden auf, kippt bis Juni nach Osten ab und rückt damit in die Nähe von Deutschland.

Doch kann das Hoch es nicht verhindern, dass an seinem östlichen Gradienten ein Tief nach Süden gezogen wird. Das Tief verhindert zugleich einen markanten Temperatursprung in Richtung Sommer. Nichtsdestotrotz ist auch dieses Mal die Position entscheidend, was in der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells deutlicher hervorgehoben wird.

Über Spanien und Portugal kann sich das nach Süden verlagerte Tiefdrucksystem intensivieren und an seinem östlichen Gradienten warme Luftmassen nach Norden führen. Anders formuliert sind Deutschland, Österreich und die Schweiz nicht weit von einer sommerlichen Wetterlage entfernt.

Simuliert werden bspw. am 29. Mai Temperaturen von +22 bis +27 Grad. Liegt das Tief einen Tick westlicher, können bis +30 Grad möglich sein. Dazu gibt es im gesamten Zeitraum immer wieder kräftige Schauer und Gewitter. Nach dem europäischen Wettermodell liegt Deutschland mehr im Einflussbereich des Troges, was ebenfalls zu einem unbeständigen Wettercharakter führt, doch sind die Temperaturen mit +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad weit vom sommerlichen Bereich entfernt.

Geht der Trog etwas westlicher nieder, haben sommerliche Temperaturen eine Chance, wenn nicht, ändert sich bis Juni wenig
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodell: Geht der Trog etwas westlicher nieder, haben sommerliche Temperaturen eine Chance, wenn nicht, ändert sich bis Juni wenig
© www.meteociel.fr

Das Wetter im Juni - Der Sommer wackelt

Das Tief über Europa agiert, wie bereits in der gestrigen Wetterprognose Juni 2021 erläutert, als Störimpuls und verhindert am Ende ein Hoch über Mitteleuropa, was in der ersten Junidekade einen sommerlichen Wettercharakter zur Folge hätte.

Geht es nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells, so versucht das Hoch über Umwege - in diesem Fall über Skandinavien - eine Hochdruckzone quer über Mitteleuropa aufzubauen. In diesem Prozess wird das Tief jedoch eingekapselt und verhält sich zwischen Spanien, Frankreich und der Mittelmeerregion quasistationär. Anders formuliert ändert sich an dem unbeständigen und mäßig milden Wetter bis Juni wenig.

Simuliert werden Temperaturen von +15 bis +20 Grad, die zum 3. Juni auf +17 bis +23 Grad ansteigen können und damit einen Jahreszeit typischen Wert erreichen, aber vom Sommer noch ein Stück entfernt sind.

Ein Tief blockiert den Sommer über Deutschland
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Ein Tief blockiert den Sommer über Deutschland
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: nicht Sommer, aber sommerlich

Gravierende Einschnitte sind in den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle nicht erkennbar. Der Wechsel ist langsam, dafür aber stetig und die Temperaturen streben im Juni in Richtung der +20 Grad-Marke.

Die Kontrollläufe stützen den sich normalisierenden Temperaturtrend. Bis zum 28. Mai liegen die Werte im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 um -2 bis 0 Grad im zu kühlen Bereich, erreichen ab dem 30. Mai den für die Jahreszeit typischen Wert und können bis zum 3. Juni über dem Süden, Westen und Osten um +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen.

Betrachtet man die Wahrscheinlichkeiten für sommerliche Temperaturen von mindestens +25 Grad, so liegen diese am 30. Mai bei 0 bis 10 Prozent und am 3. Juni zwischen 10 und 20 Prozent. Für frühsommerlich warme Werte von über +20 Grad liegt die Wahrscheinlichkeit am 30. Mai bei 5 bis 30 Prozent und am 3. Juni zwischen 30 und 60 Prozent.

Mit dem Blick auf den Mittelwert aller Kontrollläufe wird klar, dass der Trog den Mai gemäßigt mild ausklingen lassen wird. Ein rascher Umschwung zum Sommer ist zwar möglich, doch zum aktuellen Stand wenig wahrscheinlicher. Erst im Juni dreht das Muster mehr auf West bis Südwest, was zugleich die Niederschlagsneigung auf einem schwachen bis gemäßigt hohen Niveau halten sollte. Wunder sollte man vom Sommer nicht so schnell erwarten.

Erst gemäßigt kühl, dann gemäßigt warm - Die Grundströmung ändert sich bis in den Juni
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Erst gemäßigt kühl, dann gemäßigt warm - Die Grundströmung ändert sich bis in den Juni
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
25. Mai +8 bis
+20 Grad
+12 bis
+14 Grad
29. Mai +8 bis
+25 Grad
+16 bis
+18 Grad
3. Juni +11 bis
+29 Grad
+18 bis
+20 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Wie viel Regen ist zu erwarten?

Schauer sind das Thema. Örtlich kräftiger ausfallend und mit Gewitter einhergehend, können bis zum 29. Mai Regensummen von 10 bis 20 l/m² erwartet werden. Über dem Nordwesten und Süden können örtlich bis 30 l/² und über den Staulagen bis 40 l/m² zusammenkommen. Die Kontrollläufe stützen das unbeständige Wetter bis in den Juni.

Bis in den Juni hinein bleibt die Schauerneigung auf einem hohen Niveau
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Bis in den Juni hinein bleibt die Schauerneigung auf einem hohen Niveau
© windy.com

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