Wettertrend vom 11. Mai 2021 - Zu kühl und zu nass - Wetterwechsel an Pfingsten?
Nass und kühl, so verlaufen die Eisheiligen, bevor es zum Wochenende wieder wärmer werden kann. Doch auf dem Atlantik steht schon das nächste Tief bereit und verpasst dem Frühling den nächsten Tiefschlag
. Wie aber steht es um den Frühling und den Sommer über Pfingsten?
Schwachgradientige Wetterlage. Hört sich nicht nach einer besonders abwechslungsreichen Wetterlage an, doch das täuscht. Gradientenschwach bedeutet in diesem Fall wenig Wind, da diese Wetterlagen aber von einem Tiefdrucksystem dominiert wird, ist bis zum kommenden Wochenende nicht mit einem langweiligen Wetter zu rechnen.
An Schauern soll es nicht mangeln
Die Luftmassen sind mit reichlich Feuchtigkeit gefüllt und sorgen für zahlreiche Wolken, die an manchen Tagen sehr tief hängen und ein trübes Gesamtbild abgeben können (Wolkenradar). Zahlreiche Schauer gehen aus den Wolken hervor, deren Schwerpunkt zunächst über dem Süden und Osten liegen kann. Zum Wochenende mehren sich die Lücken in der Wolkendecke und die Sonne kommt häufiger zum Vorschein. Liegen die Temperaturen zur Wochenmitte mit +10 bis +15 Grad und örtlich bis +7 Grad im Bereich der Eisheiligen, so sind zum Wochenende mit +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad frühlingshaft milde Werte zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2021.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Tiefdruckdominanz
Man braucht sich die obenstehende Wetterkarte nur etwas genauer anschauen und auch ein Laie wird erkennen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich das Tief bei England weiter nach Osten in Richtung Deutschland bewegt.
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Das Hoch bremst
Über Grönland liegt weiterhin ein Hochdrucksystem und übt mit seiner Drehbewegung im Uhrzeigersinn auf das Tief eine negative Beschleunigung aus. Vereinfacht ausgedrückt verzögert das Hoch das Vorankommen des Tiefdrucksystems, kann aber die Ausdehnung des Tiefdruckgebietes nach Osten nicht verhindern.
Regenwetter
Im Zeitraum vom 16. bis 18. Mai verlagert sich das Tief über Deutschland und regnet regelrecht ab. Simuliert werden bis zum 19. Mai Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 40 l/m². Über Staulagen sind bis 60 l/m² möglich. Der Sommer ist nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells noch ein ganzes Stück von Deutschland entfernt.
Für die Jahreszeit zu kühl
Die Kombination aus Wolken und Regen lässt die Temperaturen auf +10 bis +15 Grad einpendeln, was für die Jahreszeit zu kühl ist. Erst mit Beginn der letzten Maidekade - und damit passend zu Pfingsten - kippt die Tiefdruckachse auf südwestliche Richtungen. Doch allzu große Hoffnungen auf den raschen Einzug des Sommers sollte man sich nach der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells nicht machen.
Warum? Das Tief befindet sich zu nah an Deutschland, was den Wettercharakter weiterhin unbeständig gestalten wird. Erst wenn das Tief mithilfe der Hochdruckblockade auf dem Atlantik weiter nach Süden gezogen wird, bekommen die Temperaturen einen sommerlichen Anstrich, was letztlich für das Wetter an Pfingsten von entscheidender Bedeutung sein wird.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Erst kühl, dann sommerlich
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist gegenüber der der Europäer bis zum 20. Mai nahezu identisch. Tiefdrucksysteme fühlen sich - auch in diesem Mai - über Deutschland wohl und regnen nach und nach ab.
Zu Kühl und zu nass
Viele Wolken und zeitweiliger Regen drücken das Temperaturniveau auf ein gewohntes Spektrum von +10 bis +15 Grad. Die Niederschlagsprognose berechnet bis zum 20. Mai Regensummen von 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 40 l/m². Über Staulagen können bis 60 l/m² zusammenkommen. Damit unterscheidet sich die Regenprognose kaum von der des europäischen Wettermodells. Anders formuliert sind die Niederschlagssummen noch variabel, doch wird es in der zweiten Maidekade einiges an Regen zusammenkommen können.
Sommerwetter
Kurz vor und über Pfingsten kippt die Tiefdruckachse nach Südwesten weg. Also exakt das, was die Europäer im Ansatz berechnen. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen zunehmend in den Einflussbereich einer warmen Südwest- bis Südanströmung.
Die Temperaturen erreichen zum 20. Mai Werte von +8 bis +12 Grad, am 23. Mai (Pfingstsonntag) +17 bis +23 Grad und örtlich bis +26 Grad und am 26. Mai sind +23 bis +28 Grad und örtlich über +30 Grad möglich. Das wäre dann der Sommer.
Teils kräftige Gewitter
Die Luftmassen aus südwestlichen Richtungen sind feucht und zudem labil geschichtet, was die Neigung zu Schauern und Gewittern an Pfingsten wird ansteigen lassen können. Örtlich unwetterartig ausfallend.
Auf den Punkt gebracht: viel Regen
Die Vorhersagemodelle sind heute - nach langer Zeit - mit den Kontrollläufen in Einklang gebracht worden, was die Wetterprognose für die zweite Maidekade wesentlich einfacher gestaltet.
Der Sommer muss vorerst warten - der Frühling aber auch
Aktuell ist der Mai im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um -2,52 Grad zu kalt und hat sein Niederschlagssoll zu 38 Prozent erfüllen können. Über dem Norden und Süden zu nass und über der Mitte deutlich zu trocken. In Summe nahezu ausgeglichen.
Das wird sich nun in der zweiten Maidekade ändern. Denn sowohl die Niederschlagsprognosen der beiden Vorhersage-Modelle, als auch die Kontrollläufe stützen das Wachstumswetter in den kommenden Tagen. Am Ende der zweiten Dekade könnte der Mai sein Niederschlagssoll bereits erfüllt haben.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
17. Mai | +7 bis +21 Grad |
+13 bis +16 Grad |
21. Mai | +8 bis +21 Grad |
+13 bis +16 Grad |
26. Mai | +9 bis +32 Grad |
+16 bis +19 Grad |
Kein Sommerwetter?
Ja, der Sommer macht sich in der letzten Maidekade in manchen Jahren schon bemerkbar, doch häufiger ist es der Vollfrühling, der mit Werten von bis +25 Grad auf sich aufmerksam macht. Wie stehen die Chancen auf den Vollfrühling mit Übergang zum Sommer im Juni - was muss passieren?
Was passieren muss, ist die Ausbildung eines Hochs über Mitteleuropa. Die Ansätze hierfür sind nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells gegeben und waren in den letzten Tagen auch in der Vorhersage des europäischen Wettermodells zu erkennen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist als mäßig zu bewerten und bezieht das Tief zwischen Skandinavien und Deutschland erst einmal Position, so wird es eine Weile dauern, bis sich das Muster wieder verändert. Da können 7 bis 14 Tage ins Land ziehen. Deutlicher wird das in den Druckanomalien und dem Mittelwert der Kontrollläufe bis zum 22. Mai hervorgehoben.
Zwar kann es sehr schnell zu einem Hoch über Mitteleuropa kommen, doch solange der Tiefdruckkern über Skandinavien liegt, wird das nichts. Wer also auf dem Sommer wartet, der muss das Tief über Skandinavien im Auge behalten.