Wetter Sommer 2021 Wetterprognose vom 05.05.2021 - Launisches Wetter bis Pfingsten?
Der Mai tut sich mit dem Frühling und den Vollfrühling weiterhin schwer und da stehen ja auch noch die Eisheiligen zur Diskussion.
Unwetterpotential. Der Wind kommt über dem Norden und exponierten Lagen stürmisch aus westlichen Richtungen (Windprognose) und schwächt sich zum Donnerstag ab. Schauer, Gewitter und Graupelschauer sind bis Freitag möglich. Zum Wochenende sind über dem Nordwesten und Norden weitere Schauer zu erwarten, sonst trocknet es ab und die Sonnenscheindauer nimmt zu, bevor zum Start in die neue Woche von Westen erneut - teils kräftiger und mit Gewittern durchsetzter - Niederschlag einsetzt.
Vom Herbst in den Sommer mit nachfolgendem Frühling
Der Mai kann aber nicht nur launisch, er kann auch Jahreszeiten. Liegen die Werte heute bei frischen +6 bis +12 Grad so erreichen die Temperaturen bis zum Sonntag +20 bis +25 Grad und über dem Süden örtlich bis +28 Grad. Das Erreichen der +30 Grad-Marke ist nicht auszuschließen. Ab Montag erreicht das nächste Tief Deutschland und führt über dem Westen zu einem Temperatursturz auf +10 bis +15 Grad, während es über dem Osten mit +28 Grad noch sommerlich warm bleiben kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2021.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: vollständig gestörte Zirkulation
Wie schwer sich der Mai mit dem Vollfrühling, bzw. dem Sommer tut, zeigt sich in der Wetterprognose des europäischen Wettermodells. Das Tief westlich von Europa versucht nach Osten abzuziehen, wird aber von einem Hoch über dem östlichen Europa blockiert, dass seinerseits nach Norden aufstrebt.
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Hochdruckzone über Skandinavien
Wie bereits in der Wettervorhersage Pfingsten 2021 näher erläutert, dehnt sich das Hoch über dem östlichen Europa erst nach Norden aus und strebt vom 12. bis 14. Mai in Richtung Skandinavien. In diesem Prozess wird das Tief über Europa blockiert und verbleibt vorerst an Ort und Stelle - in diesem Fall über England.
Bis zum 15. Mai strebt ein zweites Hoch zwischen Grönland und Island in Richtung Skandinavien und bis zum 16. Mai schließen sich beide Hochdruckgebiete zu einem Hochdruckkomplex zusammen, der vom östlichen Kanada über Grönland, Island, dem europäischen Nordmeer und Skandinavien bis über die Barentssee reicht.
Südliche Unterwanderung
Damit ist auch klar, dass die Hochdruckachse von Ost nach West verlaufen wird und eine Achsausbildung über die Mittelmeerregion nicht so ohne weiteres möglich ist. Stattdessen wird das Tief über England eingeschlossen und unterwandert die Hochdruckzone. Auf dem Atlantik ist der Versuch zum Aufbau einer weit nach Süden verlagerten Tiefdruckrinne zu erkennen.
Regen und gemäßigt milde Temperaturwerte
Das Wetter über Deutschland, Österreich und die Schweiz wird in diesem - speziellen - Fall von den Tiefdrucksystemen dominiert. So sind vom 10. bis 16. Mai immer wieder Schauer unterschiedlichster Intensität und Dauer zu erwarten. Die Temperaturen erreichen mit +10 bis +15 Grad eher gemäßigte Werte, können mit Sonnenschein auf bis +18 Grad ansteigen und mit einer längeren Niederschlagsdauer unter die +10 Grad-Marke absinken.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Trog Mitteleuropa
Der sommerliche Exkurs zum Wochenende ist nur von kurzer Dauer. Das Tief zieht in der kommenden Woche weiter nach Osten und beeinflusst zunehmend das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Der Versuch zum Aufbau einer Hochdruckzone scheitert
Ähnlich wie die Europäer berechnen auch die Amerikaner in ihrer Wettervorhersage zum 13. Mai ein Hochdruckgebiet auf dem Atlantik und ein weiteres zwischen Russland, dem östlichen Europa und Skandinavien. Dazwischen tummelt sich das Tief und führt durch seine Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn kühle und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland.
Die Temperaturen sinken bis zum 13. Mai bei einer zunehmenden Schaueraktivität auf +10 bis +15 Grad ab.
Trog Mitteleuropa - oder die umgekehrte Omegawetterlage
Im Zeitraum vom 14. bis 16. Mai kommt es zu einer sog. Schlüsselszene, bei der sich zum einen die beiden Hochdruckzentren versuchen zusammenzuschließen und zum anderen das Tief nicht von Mitteleuropa weichen will.
Nach der aktuellen Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells etabliert sich das Tief über Mitteleuropa und die zwei Hochdruckzentren finden nicht recht zueinander. Das eine Hoch liegt über dem östlichen Europa, das Zweite keilt zwischen den Azoren England und dem europäischen Nordmeer weit nach Norden - in den bald nicht mehr existierenden Polarwirbel hinein - auf.
Kühles und unbeständiges Wetter
Das Hoch blockiert die atlantische Frontalzone vollständig und zusammen mit dem Tief über Europa meridionalisiert das Strömungsmuster. Deutschland, Österreich und die Schweiz kommen in den Genuss
kühler Luftmassen aus nördlichen Richtungen. Sollte sich diese Wetterlage so einstellen, wäre bis Pfingsten weder mit einem Durchbruch des Frühlings, noch mit dem Sommer zu rechnen.
Auf den Punkt gebracht: Die Vorhersage-Modelle sind zu kalt
Es mag für den Frühling nach den Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle aussichtslos sein, sich bis Pfingsten über Deutschland nachhaltig durchsetzen zu können. Doch vergleicht man die jeweiligen Hauptläufe mit den Kontrollläufen, so bilden diese jeweils die kalten Ausreißer ab. Möglich ja, aber weniger wahrscheinlich.
Auf das Tief kommt es an
Tatsächlich ist es so, dass für die weitere Wetterentwicklung von enormer Wichtigkeit ist, wie weit das Tief nach dem kommenden Wochenende nach Osten vorankommen wird. Es gibt auch eine ganze Reihe an Prognosen, die eine Blockade des Tiefdrucksystems durch das Hoch über dem östlichen Europa berechnen. In diesem Fall wäre über Deutschland mit schwül-warmen und zu Gewittern neigendem Wetter zu rechnen.
Mehr Frühling als kaltes Maiwetter
Der Mittelwert der Kontrollläufe simuliert einen Temperaturbereich, der im Zeitraum vom 12. bis 21. Mai gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1 bis +2 Grad zu warm ist. Zum Vergleich: der Hauptlauf ist um -2 bis -4 Grad und phasenweise um bis zu -6 Grad zu kalt.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
11. Mai | +6 bis +28 Grad |
+14 bis +18 Grad |
15. Mai | +8 bis +26 Grad |
+14 bis +17 Grad |
20. Mai | +9 bis +27 Grad |
+16 bis +18 Grad |
Die Regenprognose ist differenziert
Die Niederschlagsprognose hängt ebenfalls stark davon ab, wie weit das Tief in der kommenden Woche nach Osten vorankommen wird. Beide Vorhersage-Modelle berechnen mit 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 40 l/m² reichlich Niederschlag, doch die Kontrollläufe stützen diesen Niederschlagsverlauf bis zum 15. Mai nur bedingt. Auch hier bestätigt sich, dass die Vorhersage-Modelle deutlich mehr Niederschlags berechnen. Im Zeitraum vom 16. bis 21. Mai simulieren die Kontrollläufe eine tendenziell abnehmende Niederschlagsneigung, eine längere Trockenphase ist nicht zu erkennen. Die Natur wird es freuen.