Wetter Sommer 2021 Wetterprognose vom 29.04.2021 - Sehr schnell, sehr warm
Der Mai startet kühl und hat auch einiges an Niederschlag zu bieten, doch die nachfolgende Umstrukturierung der Großwetterlage kann unter bestimmten Voraussetzungen für einen sommerlich warmen Verlauf der Eisheiligen sorgen.
Schleifende Wetterfront. Ein Trog zieht am Wochenende über Deutschland hinweg und sorgt im Schwerpunkt südlich einer Linie von Baden-Württemberg und Brandenburg in der Nacht auf Sonntag für länger andauernden und ergiebigen Niederschlag. Nachfolgend gehen die Niederschläge in eine Schauerform über bevor zum 4. Mai die nächste Regenfront auch über dem Norden von Deutschland für nennenswerten Niederschlag sorgen kann.
Markanter Temperaturrückgang
Der Trog führt auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen über Baden-Württemberg und Bayern am Samstag auf +15 bis +20 Grad ansteigen lassen kann. Zieht die Front durch, gehen die Werte auf +8 bis +14 Grad zurück. Mit Dauerregen kann die +5 Grad-Marke nur knapp überschritten werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2021.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: erst West, dann warm Südwest
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells bleibt seiner Linie der letzten Tage treu und offeriert in der ersten Maidekade eine unbeständige aber zunehmend wärmer werdende Wetterentwicklung.
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Hochdruckimpuls auf dem Atlantik
Das Blockadehoch auf dem Atlantik macht bis zum 5. Mai einen Rückzieher nach Norden in Richtung Grönland und ermöglicht der atlantische Frontalzone einen größeren Entwicklungsspielraum, der auch genutzt wird.
Kräftige Tiefdrucksysteme
Bis zum 5. Mai entstehen kräftige Tiefdruckgebiete, die nach und nach in Richtung Europa ziehen und mit einem Sturmtief zwischen dem 5. und 6. Mai über Deutschland, Österreich und der Schweiz für eine turbulente Wetterentwicklung sorgen können.
Das Blockadehoch plant sein Comeback
Bedingt durch die Wucht mit der sich die atlantische Frontalzone versucht durchzusetzen, wird der Atlantik vernachlässigt und diese Chance nutzt wiederum das Hoch über Grönland, um seine Achse nach Süden auszudehnen und damit die Blockadehaltung auf dem Atlantik zu erneuern.
Durch die Drehbewegungen der Wettersysteme (Hoch im, Tief gegen Uhrzeigersinn) wird das Tief über Europa auf den Atlantik gezogen. Bevor die Westwetterlage im Ansatz überhaupt in Schwung kommt, wird sie auch schon wieder gestört und trogt über England nach Süden in Richtung Spanien und Portugal aus.
Sehr schnell, sehr warm
Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen im Zeitraum vom 6. bis 9. Mai auf die warme Vorderseitenanströmung aus südwestlichen Richtungen. Die Temperaturen liegen am 6. Mai zwischen +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad und am 8. Mai können mit +15 bis +20 Grad und über dem Süden bis +24 Grad frühsommerlich warme Werte erreicht werden.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Sommer steht vor der Tür
Die Ausgangssituation ist klar definiert. Das Hoch auf dem Atlantik zieht sich nach Norden zurück und löst die Blockadewirkung auf. Bis zum 4. Mai beginnt die atlantische Frontalzone das Hoch zu unterwandern und führt ein Tiefdrucksystem nach dem anderen in Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz. Würde sich das System nun stabilisieren, könnte man von einer Westwetterlage sprechen, die weite Teile vom Mai beeinflussen kann.
Erhaltungsneigung
Die Westwetterlage bleibt zwar eine Option, doch kristallisiert sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine andere Variation heraus, die der des europäischen Wettermodells ähnlich ist. Die atlantische Frontalzone stabilisiert sich bis zum 7. Mai über Skandinavien, doch anstatt nach Süden auszutrogen - und damit für kühles Wetter zu den Eisheiligen zu sorgen - wird ein Ableger in Richtung der Azoren aufgebaut.
Dieser Ableger zieht den Trog nach Westen raus auf den Atlantik. Dieser Prozess triggert das Hoch über Grönland und Kanada seine Achse wieder auf den Atlantik zu verlagern. Das Blockadehoch macht eine nur kurze Pause und im Grunde genommen handelt es sich hierbei um eine Erhaltungsneigung des meridionalen Strömungsverlaufs.
Südwestwetterlage: über dem Süden frühsommerlich bis sommerlich warm
Vom 5. bis 8. Mai kippt im Verbund der Wettersysteme das Strömungsmuster über dem Süden von Deutschland, Österreich und der Schweiz auf südwestliche Richtungen und mithilfe des Tiefdrucksystems auf dem Atlantik werden warme Luftmassen nach Europa geführt. Gleichzeitig führt das Tief über Skandinavien kühle Luftmassen nach Süden und dominieren die Temperaturentwicklung über Norddeutschland.
Was folgt, ist eine vom 6. bis 12. Mai anhaltende Luftmassengrenze. Mehr wie +8 bis +14 Grad sind nördlich der Mittelgebirge nicht zu erwarten. Weiter nach Süden können die Temperaturen auf +15 bis +20 Grad und an manchen Tagen bis über die +25 Grad-Marke ansteigen.
Immer wieder - kräftige - Regenfälle
Bedingt durch die Tiefdruckdominanz - gepaart mit einer Luftmassengrenze - kommt es entlang derselbigen immer wieder zu kräftigen, länger andauernden und ergiebigen Niederschlägen. Im Detail aber gilt es abzuwarten, ob diese Grenzwetterlage eintritt und wie diese verlaufen wird. Wie bereits vor einigen Tagen einmal resümiert, liegen warme und kalte Wetterentwicklungen nahe beieinander.
Auf den Punkt gebracht: spannende Wetterentwicklung mit weitreichenden Folgen
Grundsätzlich hat sich an der Entwicklung der Großwetterlage gegenüber gestern nur wenig verändert, lediglich die Positionen der Systeme haben sich zueinander etwas verschoben. Insofern ändert sich am heutigen Resümee wenig und die Überschrift behält ihre Gültigkeit.
Vom Sommer bis zu den Eisheiligen
Spannend allein schon aus dem Grund der Verhältnisse der unterschiedliche temperierten Luftmassen. Das mögliche Entwicklungsspektrum reicht von Sommerwetter über eine Grenzwetterlage bis hin zu den Eisheiligen, die ihrem Namen auch gerecht werden können. Die Grenzwetterlage hätte am meisten Niederschlag zur Folge.
Was wahrscheinlich ist
Besonders gut zu erklären ist die kommende Wetterlage anhand der Druckanomalien bis zum 9. Mai. Man erkennt die Hochdruckzone zwischen den Aleuten und Grönland, die über dem Atlantik immer wieder in Richtung der Azoren züngelt. Gelingt das, stellt sich über Deutschland eine meridional und kühl verlaufende Grundströmung ein. Gelingt der Vorstoß nicht, können Tiefdrucksysteme nach Sünden gezogen werden und auf ihrer Vorderseite warme Luftmassen nach Deutschland führen. Anders formuliert sind die Unsicherheiten hoch und wanken zwischen einer Erhaltungsneigung und einer kompletten Umstellung der Großwetterlage.
Die Kontrollläufe stützen einen deutlich wärmer werdenden Wettertrend und damit die südwestliche Strömungskomponente. Vom 30. April bis 5. Mai schwankt das Temperaturniveau über dem Süden und Osten in einem Bereich, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 leicht zu warm ist. Nach Westen und Norden aber leicht zu kühl ausfallen kann.
Im weiteren Verlauf setzt sich über ganz Deutschland ein wärmer werdender Trend durch, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +2 bis +4 deutlich zu warm ausfallen kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
5. Mai | +5 bis +17 Grad |
+10 bis +13 Grad |
9. Mai | +9 bis +26 Grad |
+15 bis +18 Grad |
14. Mai | +5 bis +29 Grad |
+16 bis +19 Grad |
Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?
Wie bereits weiter oben beschrieben hängt in der Niederschlagsprognose viel davon ab, wie sich die Wettersysteme in Detail positionieren können. Klar ist, dass in der ersten Maidekade sich das Niederschlagsverhalten im Vergleich zum April deutlich und auch spürbar verändern wird. Simuliert werden bis einschließlich dem 9. Mai Niederschlagssummen von 5 bis 15 l/m² und örtlich bis 25 l/m². Tendenziell mehr Niederschlag ist mit bis 40 l/m² über dem Nordwesten und Süden von Deutschland zu erwarten. Über Staulagen können mancherorts bis 60 l/m² zusammenkommen.
Gegen 15:00 Uhr schauen wir einmal, was die Langfristmodelle für ein Wetter im Sommer 2021 berechnen.