Wetter Frühling und Sommer 2021 Wetterprognose vom 26.04.2021 - Die Eisheiligen im Mai
Die Wettersingularität der Eisheiligen verpasst dem Vollfrühling im Zeitraum vom 8. bis 18. Mai oftmals einen ordentlich Dämpfer. In diesem Jahr scheint es so, als ob die Eisheiligen gleich zum Beginn des Monats zuschlagen können.
Kühles Maiwetter. Ein Trog geht im Verlauf der Woche westlich von Europa nieder und führt kühle Luftmassen über den Norden von Deutschland. Auf seiner Vorderseite pumpt der Trog milde Luftmassen über den Süden, sodass etwa südlich der Linie von Köln und Nürnberg die Woche im weitesten Sinne frühlingshaft mild verlaufen kann.
Mehr Niederschlag und Temperatursturz im Mai
Ab der Wochenmitte queren schwache Tiefdrucksysteme Deutschland von West nach Ost und sorgen zunächst für mehr Wolken und eine ansteigende Schaueraktivität, die sich im Zeitraum vom 1. bis 3. Mai weiter intensiviert. Der Trog zieht in diesem Prozess über Deutschland hinweg und führt mit +10 bis +15 Grad kühlere Luftmassen über das Land. Mit einer länger andauernden Niederschlagsaktivität sinken die Werte in Richtung der +5 Grad-Marke ab und in den Nächten ist Frost nicht auszuschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2021.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: der Ansatz der Westwetterlage
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells schwenkt heute auf eine Variante um, die vor ein paar Tagen einmal simuliert, aber wieder verworfen wurde - die Zonalisierung (Westwetterlage), die weitreichende Folgen für das Wetter im Mai haben kann.
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Keine Hochdruckblockade auf dem Atlantik
Eine Schlüsselszene wird sein, wie sich das aktuelle Blockadehoch auf dem Atlantik verhalten wird. Nach der aktuellen Vorhersage zieht sich das Hoch bis zum 4. Mai über das östliche Kanada zurück und dehnt sich bis zum 6. Mai weit in den Polarwirbel hinein aus.
Bedingt durch diesen Prozess wird die Hochdruckblockade auf dem Atlantik aufgelöst. Durch die Drehbewegung des Hochdrucksystems zwischen dem östlichen Kanada und der Polarregion wird der Trog weiter nach Westen - raus auf den Atlantik - gezogen. Infolge daraus entsteht auf dem Atlantik eine rege Tiefdruckaktivität, die sich bis zum 6. Mai weiter intensivieren kann. Im Ansatz entsteht so ein westlich orientiertes Strömungsmuster.
Kein Frühlingswetter
Bei überwiegend starker Bewölkung kommt es zwischen dem 1. und 6. Mai über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu wiederholten Niederschlagsereignissen, die mancherorts kräftiger und länger andauernd ausfallen können.
Viele Wolken bedeuten wenig Sonnenschein und der Niederschlag kühlt die Luftmassen auf +10 bis +15 Grad ab. Ist der Niederschlag länger andauernd, kann die +10 Grad-Marke nicht erreicht werden. Wenn man so will, handelt es sich um vorgezogene Eisheilige.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Unbeständiges Maiwetter
Die Zonalisierung kommt nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells nicht zustande. Stattdessen gelingt es dem Hoch auf dem Atlantik immer wieder Störimpulse zu setzen, was auf das Wetter über Deutschland ebenfalls weitreichende Folgen haben kann.
Meridionales Strömungsmuster
Der Impuls des Hochs auf dem Atlantik sorgt dafür, dass das Strömungsmuster meridional geprägt bleibt und für eine von Nord nach Süd, bzw. eine von Süd nach Nord geleitete Grundströmung sorgen kann.
Frühlingshaft mild
Im Grunde bestätigt sich heute die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells von gestern, nur dass der Trog etwas weiter östlich niedergehen und damit das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz nachhaltig prägen kann.
Nachhaltig bedeutet in diesem Fall, dass sich der Trog bis zum 12. Mai behaupten und aus nördlichen Richtungen immer wieder gemäßigt kühle und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland führen kann. Die Temperaturen schwanken zwischen +10 bis +15 Grad und können phasenweise auf bis +18 Grad ansteigen. Über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern, sowie über den östlichen Landesteilen können mit Föhnunterstützung bis +23 Grad erreicht werden.
Warm und kalt liegen eng beieinander
Nach dem Wettertrend des amerikanischen Wettermodells kommt es im Detail stark darauf an, wie der Trog ziehen, bzw. sich positionieren wird. Aus dieser Konstellation heraus sind sowohl frühsommerliche, sommerliche, als auch unterkühlte Wetterlagen möglich.
Immer wieder Regen
Was zudem bestätigt wird, ist eine zunehmende Niederschlagsaktivität, was das deutlich zu trockene Wetter aus dem April vorerst einmal beenden wird.
Auf den Punkt gebracht: Hop oder Top
Die Zonalisierung wird - wie gestern bereits erwähnt - allenfalls angedeutet. Interessant aber ist, dass der Ansatz zu einer Westwetterlage nicht gänzlich verworfen wurde. Anders formuliert, wird eine meridionale Grundströmung die erste Maidekade beeinflussen können und die Zonalisierung bleibt optional.
Normales Maiwetter
Die Kontrollläufe berechnen den Zeitraum vom 1. bis 11. Mai im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 über dem Süden und Osten mit einem normalen Temperaturniveau, der im Trend leicht zu warm ausfallen kann. Über dem Norden und Westen neigt sich der Trend eher zu einer zu kühlen Temperaturentwicklung.
Normal bedeutet in diesem Fall, dass sich der Mittelwert der Temperaturen in einem Bereich zwischen +12 bis +17 Grad bewegen kann. Zu kühl bedeuten Werte unterhalb der +12 Grad-Marke.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
2. Mai | +4 bis +16 Grad |
+10 bis +12 Grad |
6. Mai | +5 bis +23 Grad |
+11 bis +13 Grad |
11. Mai | +6 bis +24 Grad |
+12 bis +14 Grad |
Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?
Dass das Wetter in der ersten Maidekade unbeständiger als die letzten Apriltage ausfallen wird, wird von den Vorhersage-Modellen und den Kontrollläufen seit einigen Tagen gestützt. Im Detail wird noch einiges davon abhängen, wie sich der Trog entwickeln kann und ob letztlich nicht doch noch eine Zonalisierung daraus hervorgehen kann. In Summe werden bis zum 6. Mai von den Prognose-Modellen Regenmengen von 10 bis 20 l/m² und örtlich bis 40 l/m² in Aussicht gestellt. Zum Vergleich: im gesamten April gab es bis einschließlich dem 24. April eine Niederschlagssumme von 28 l/m² - der Sollwert wurde erst zu 51 Prozent erfüllt.