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Wetter Frühling und Sommer 2021 Wetterprognose vom 12.04.2021 - Hochdruckaufbau über Skandinavien

| M. Hoffmann
Bringt ein Hoch über Skandinavien den Frühling nach Deutschland?

Ein Temperatursturz lässt es ab den mittleren Lagen über dem Süden schneien und im weiteren Verlauf der Woche ist vom Frühling nicht allzu viel zu erwarten. Doch verändert sich bis zum Wochenende die Großwetteralge mit einem Hochdruckaufbau über Skandinavien. Ob der Frühling dabei eine Rolle spielen wird?

Schneefall über dem Süden. Bis auf 400 Meter herab schneit es über dem Süden und oberhalb etwa 500 bis 600 Meter kann sich eine Schneedecke ausbilden (Schneeprognose). Verantwortlich für den Kaltluftvorstoß ist ein Trogsystem, dass in den kommenden Tagen nur langsam nach Osten abrückt, während sich von Westen ein Hochdrucksystem Deutschland nähert und sich nach der Wochenmitte nach Skandinavien ausdehnen kann.

Aprilwetter

Entsprechend unbeständig präsentiert sich das Wetter im Verlauf der Woche. Bei überwiegend starker bis wechselnder Bewölkung ist immer wieder Zeit für ein paar sonnige Lücken. Zwischendurch sorgen Schauer für etwas Abwechslung, die regional mit entsprechender Intensität als Graupelschauer - sonst als Regenschauer - niedergehen können. In den Nächten ist mit Frost zu rechnen und am Tage pendeln sich die Werte auf +5 bis +10 Grad ein. Der Wind kommt böig aus nordöstlichen Richtungen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2021.

Ein Hoch über Skandinavien sorgt für eine kühle Nordostströmung
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Hoch über Skandinavien sorgt für eine kühle Nordostströmung
© www.meteociel.fr

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Hochdruckzone Skandinavien

Die Hochdruckzone über Skandinavien ist und bleibt in der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells ein Thema und stellt im Verlauf der Woche eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung für Deutschland dar.

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Kühler Ostwind

So ein Hoch über Skandinavien hat zwei Seiten. Da ist zum einen die kalte Ostströmung zu benennen, wenn es dem Hoch nicht gelingt, eine Hochdruckachse in Richtung der Mittelmeerregion aufzubauen und sich stattdessen ein Mittelmeertief ausbildet. Beide Wettersysteme stabilisieren sich gegenseitig und durch die Drehbewegungen wird eine Ostströmung initialisiert.

In der anderen Variante schwächt sich entweder das Mittelmeertief ab, oder weicht nach Westen aus. So gelingt es dem Hoch, eine Hochdruckachse nach Süden aufzubauen. Das wiederum blockiert die atlantische Frontalzone und läuft voll auf das Hoch auf. Aus südlichen Richtungen gelangen warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Kein Frühlingswetter

In der aktuellen Wettervorhersage des europäischen Wettermodells wird mit der Ostwetterlage die vollständig gestörte Zirkulation gestützt. Die Temperaturen erreichen bis zum 21. April kaum mehr als +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad. Der Frühling beginnt erst mit Werten jenseits der +14 Grad-Marke. Zudem führt das Mittelmeertief immer wieder Feuchtpakete nach Deutschland, was die aktive Schauerneigung aufrechterhält. In den Nächten ist weiterhin mit Frost zu rechnen.

Über Skandinavien dehnt sich eine Hochdruckzone aus, doch fehlt die Achse nach Süden und so stellt sich eine kühle Ostwetterlage ein
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Über Skandinavien dehnt sich eine Hochdruckzone aus, doch fehlt die Achse nach Süden und so stellt sich eine kühle und unbeständige Ostwetterlage ein
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Frühling

Der Wettertrend des amerikanischen Wettermodells stützt die Hochdruckentwicklung über Skandinavien. Hochdruckgebiete über Nordeuropa haben nicht selten die Eigenschaft, das Wetter über Deutschland für einen längeren Zeitraum zu beeinflussen. Klar aber ist auch, dass eine Zonalisierung (Westwetterlage) im April so keine Chance mehr hat.

Frühlingshaft mildes Wetter

Das Hoch etabliert sich ab dem 15. April über Skandinavien und verlagert sich bis zum 19. April etwas weiter nach Osten. Das Tief über der Mittelmeerregion transportiert im Verbund mit dem Hoch zunächst kühle Luftmassen aus östlichen Richtungen nach Deutschland, doch mit der Verlagerung des Hochdrucksystems dreht das Strömungsmuster auf südöstliche Richtungen.

Bis zum 20. April verlagert sich das Hoch wieder mehr in Richtung Skandinavien und baut in diesem Prozess eine Hochdruckachse nach Süden aus. Das Mittelmeertief weicht derweil nach Westen in Richtung Portugal und den Azoren aus. Was folgt, ist eine südliche Anströmung der Luftmassen.

Die Temperaturen erreichen am 18. April +8 bis +14 Grad, am 20. April +14 bis +18 Grad und am 24. April +17 bis +23 Grad. Verbreitet scheint bei wechselnder Bewölkung die Sonne und Niederschläge sind nur ganz vereinzelt zu erwarten.

Der Frühling bekommt mit der Achsausbildung nach Süden seine Chance
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Frühling bekommt mit der Achsausbildung nach Süden seine Chance
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Auf den Punkt gebracht: das Skandinavienhoch

Betrachtet man die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe, so ist diese vom 13. bis 28. April nur schwach ausgeprägt. Das spricht im Wesentlichen für das Hochdrucksystem über Skandinavien. Die leichte Erhöhung aber spricht auch dafür, dass mit einer östlichen Grundströmung immer wieder Schauer nach Deutschland geführt werden können.

Jahreszeit-typisch

Diese Überschrift hat seit drei Tagen Bestand. Der Temperaturmittelwert der Kontrollläufe steigt nach dem 16. April deutlich an und erreicht über dem Norden Werte, die im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +0,5 bis +1,5 Grad im leicht zu milden Bereich liegen können. Über dem Süden, Westen und Osten beträgt die Abweichung +1 bis +3 Grad. Anders formuliert hat der Frühling ab dem 18. April gute Chancen über Deutschland Fuß zu fassen. Kältere Varianten haben sind in den letzten 24 Stunden zurückgenommen worden.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
18. April +4 bis
+17 Grad
+9 bis
+13 Grad
22. April +8 bis
+20 Grad
+13 bis
+16 Grad
27. April +6 bis
+22 Grad
+12 bis
+14 Grad
Diagramm Temperaturen April 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe April 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Der nachhaltige Frühling?

Das wäre zu weit gegriffen. Bleibt die gestörte Zirkulation mit meridionalen Ansätzen doch erhalten und das birgt das Potential von Kaltluftausbrüchen aus nördlichen Richtungen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das aber auch zu sehr warmen Wetterlagen führen. Betrachtet man den Mittelwert aller Kontrollläufe, so erkannt man den Willen des Hochdrucksystems zwischen England, Skandinavien und Island nach Norden aufzustreben und eine Hochdruckbrücke bis nach Kanada aufzubauen. Gelingt das, wäre das als ein erneuter Dämpfer für den Frühling zu bewerten. Warum? Deutschland, Österreich und die Schweiz hätten ein höheres Potential in die meridionale Nord-Süd-Strömung zu gelangen.

Das Hoch wird in der zweiten und auch letzten Aprildekade als Störimpuls agieren können. Ob Frühling oder nicht, hängt von der Position ab - eine Westwetterlage ist so schnell nicht zu erwarten
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Das Hoch wird in der Zweiten und auch letzten Aprildekade als Störimpuls agieren können. Ob Frühling oder nicht, hängt von der Position ab - eine Westwetterlage ist so schnell nicht zu erwarten
© www.meteociel.fr

Wie viel Regen ist zu erwarten?

Der Niederschlagstrend der letzten Tage setzt sich fort und ist als schwach und über dem Norden und Westen als schwach zu bewerten. Nennenswerter Niederschlag ist heute noch über den Alpen und im Stau des Bayerischen Waldes zu erwarten, sonst gibt es bis zum 22. April mit 0 bis 5 l/m² und örtlich bis 15 l/m² nur wenig Regen.

Die Niederschlagsneigung bleibt bis zum 22. April schwach bewertet
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Die Niederschlagsneigung bleibt bis zum 22. April schwach bewertet
© windy.com

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