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Wetter Frühling und Sommer 2021 Wetterprognose vom 15.03.2021 - Der Frühling streckt seine Fühler aus

| M. Hoffmann
Ob der Spätwinter im April noch eine Rolle spielt?

Das Wetter zeigt sich im Verlauf der Woche von seiner nasskalten Seite mit winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen. Zum Wochenende wird es nochmals spürbar kälter und rückt den Wettercharakter mehr in Richtung Spätwinter. Berechtigt die Frage, wie es um den Frühling bestellt ist.

Spätwinterliche Ambitionen. Mit einer nördlichen Grundströmung werden kalte Luftmassen nach Deutschland geführt. Mehr wie +2 bis +6 Grad und örtlich bis +8 Grad sind nicht zu erwarten. Oberhalb etwa 500 bis 700 Meter kann es auch frostig werden. Zahlreiche Schauer komplettieren die nasskalte Witterung, wobei die Schauer bis auf tiefere Lagen herab als Schneeregen oder Graupelschauer niedergehen können. Ab den mittleren Lagen kann sich auch eine Schneedecke ausbilden (Schneeprognose | Aktuelle Schneehöhen).

Anstatt Frühling: zum Wochenende noch kälter

Der Grund für den Kaltluftzustrom ist ein Hoch über England, dass sich im Bereich von Island und den Azoren ausdehnen und damit die atlantische Frontalzone vollständig blockieren kann. Am östlichen Gradienten werden mit einem kräftigen Nordwind kalte Luftmassen nach Süden geführt und dieser Zustrom intensiviert sich zum Wochenende nochmals. Schneefall ist bei Tageswerten von -1 bis +4 Grad bis auf tiefere Lagen herab möglich und zu winterlichen Bedingungen kann es oberhalb etwa 400 bis 600 Meter kommen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2021.

Mehr Spätwinter, weniger Frühling
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: mehr Spätwinter, weniger Frühling
© www.meteociel.fr

Und dann kommt der Frühling?

Bereits in der Wetterprognose Ostern 2021 zeichnete sich eine Variante ab, die Ende März und Anfang April den Frühling nach Deutschland bringen kann.

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Der Trog wird abgeschnürt

Schaut man sich die oben stehende Wetterkarte genauer an, so erkennt man den Zustrom arktischer Kaltluftmassen über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland, was die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik deutlich erhöht. Zwischen Skandinavien, dem westlichen Russland erkennt man den nach Süden austrogenden Tiefdruckkomplex. Doch bevor dieser sich stabilisieren kann, verändert sich die Konstellation.

Die atlantische Frontalzone drückt das Hoch rasch nach Osten ab und damit auch den kompletten Trogansatz. Anders formuliert berechnen die Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle den Tiefpunkt der Temperaturen zum kommenden Wochenende. Nachfolgend verlagert sich das Hoch in Richtung Mitteleuropa und es mit einer nachlassenden Niederschlagsaktivität und zunehmenden Sonnenscheindauer wird spürbar wärmer.

Frühlingshaft

Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells berechnet zum 25. März Tageshöchstwerte von +10 bis +15 Grad und die Europäer sind mit Werten von +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad noch einen Tick milder. Details sind derzeit noch weniger gewichtig, viel bedeutender ist, dass sich der Wettertrend der letzten Tage mit einem Hoch über Mitteleuropa festigt, von beiden Vorhersage-Modellen gestützt wird und damit eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung geworden ist.

Ein Hoch baut sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz und der Schweiz auf
Wetterprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Ein Hoch baut sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz und der Schweiz auf
© windy.com

Nachlassende Niederschlagstätigkeit

Dass das Hoch über Mitteleuropa eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung ist, zeigt sich auch in der Niederschlagsprognose beider Vorhersage-Modelle. Bis einschließlich dem 25. März werden Niederschlagssummen zwischen 5 und 10 l/m² und örtlich bis 15 l/m² simuliert. Über den Staulagen der Alpen, des Schwarzwaldes und des Bayerischen Waldes können bis 30 l/m² zusammenkommen.

Das Hoch kommt und die Niederschlagsaktivität lässt nach
Wetterprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Das Hoch kommt und die Niederschlagsaktivität lässt nach
© windy.com

Frühlingsdurchbruch zu Ostern?

Hinter dieser Frage gehören eigentlich mehrere Fragezeichen. Die Hochdruckzone über Mitteleuropa ist labil und nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells formiert sich zwischen Grönland und Skandinavien ein kräftiger Tiefdruckwirbel, der nur allzu gern seinen Einfluss nach Süden ausweiten möchte.

Keine nachhaltig stabile, aber warme Wetterentwicklung

Die Tiefdruckaktivität setzt sich zwischen dem 23. und 27. März durch. Nachfolgend rückt das nächste Hochdrucksystem nach und sorgt für einen stabilen Wettercharakter, doch nachhaltig ist das nicht und die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells bestätigt eine April-typische Wetterentwicklung. Abwechslungsreich und für Überraschungen gut. Die Temperaturen pendeln sich auf frühlingshaft warme +15 bis +20 Grad ein.

Zum 25. März setzen sich Tiefdrucksysteme durch, bevor im April die Hochdruckdominanz überwiegt
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Zum 25. März setzen sich Tiefdrucksysteme (li.) durch, bevor im April die Hochdruckdominanz (re.) überwiegt
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: spürbar wärmer

In den letzten 24 Stunden hat sich der Wettertrend einer nach dem 20. März steigen Milderung bestätigt. Zum 23. März werden Jahreszeit-typische Werte und zum April eine um +1 bis +3 Grad zu warme Temperaturentwicklung. Der Mittelwert der Kontrollläufe schwankt ab dem 25. März zwischen +10 bis +15 Grad, was einem deutlichen Schritt in Richtung Frühling gleichkommt.

Wenig Niederschlag

Auch der schwache Niederschlagstrend wird bestätigt und zugleich zeigt sich in den Kontrollläufen, dass die Tiefdruckphase nach dem amerikanischen Wettermodell ein Ausreißer darstellt. Die Kontrollläufe berechnen eine vom 19. bis 28. März verbreitet trockene Wetterphase, die zum April in den leicht erhöhten Bereich ansteigen kann. Anders formuliert wird eine Hochdruckdominanz nach dem 19. März sehr wahrscheinlich.

Ist damit die frühlingshafte Wetterentwicklung gesichert?

Sieht so aus, doch eine Unsicherheit gibt es noch, die sich in den Druckanomalien deutlicher zeigt. Was stutzig macht, ist der Tiefdruckkomplex zwischen der Barents- und Karasee. Nicht selten trogen diese Tiefdrucksysteme nach Süden aus, so wie das aktuell der Fall ist. Bedingung ist allerdings, dass sich das Hoch auf dem Atlantik nach Norden aufstellt. Danach sieht es aber nicht aus und vergleicht man das mit dem Mittelwert aller Kontrollläufe, so sieht das nach einer warmen Südanströmung aus. Anders formuliert ist die frühlingshaft milde Hochdruckwetterlage sehr wahrscheinlich, aber noch nicht gesichert.

Frühlinghaft milde Wetteraussichten mit Fragezeichen
Mittelwert der Kontrollläufe (li.) und der Druckanomalien (re.): Frühlingshaft milde Wetteraussichten mit Fragezeichen
© www.climatereanalyzer.org | www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
21. März -1 bis
+15 Grad
+4 Grad bis
+8 Grad
25. März +3 bis
+18 Grad
+9 bis
+11 Grad
30. März +2 bis
+20 Grad
+10 bis
+13 Grad
Diagramm Temperaturen April 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe April 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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