Wetterprognose Sommer vom 11.8.2020 - Wetterumschwung mit einem frühherbstlichen Wettercharakter?
Zur Hitze gesellen sich feuchte Luftmassen und lassen die Gewitterneigung weiter ansteigen - örtlich mit einem erhöhten Unwetterpotential einhergehend. Aber es gibt auch Signale, die das Ende der hochsommerlichen Hitze einläuten können.
Der Taupunkt steigt an und zur Hitze kommt die Schwüle hinzu. Das sind zwei Komponenten, die in den kommenden Stunden und Tagen die Schauer- und Gewitterneigung wird ansteigen lassen können. Zunehmend werden die Gewitter kräftiger und örtlich steigt das Unwetterpotential an (Gewitterradar).
Die Temperaturen erreichen meist Werte zwischen +29 bis +35 Grad und über den westlich gelegenen Ballungsregionen sind auch bis +39 Grad nicht auszuschließen. Etwas heftiger und kompakter können die Gewitter am Freitag über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern ausfallen. Dort können die Tageswerte kurzzeitig auf bis unter die +20 Grad-Marke absinken, bevor zum Wochenende das schwül-warme August-Wetter in die Verlängerung geht. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August.

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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Wetterumschwung
Die Wettertrend des europäischen Prognosemodells bleibt sich treu. Die Hitze wird voraussichtlich am 18. August ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen. Nachfolgend schwächt sich das Hoch ab und die atlantischen Tiefdrucksysteme können von Westen auf Deutschland, Österreich und die Schweiz übergreifen.
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Temperatursturz und heftige Unwetter
Der Übergriff der atlantische Frontalzone ist derart gut ausgeprägt, dass es im Zeitraum vom 17. bis zum 20. August zu einen regelrechten Temperatursturz kommt. Erreichen die Temperaturwerte am 17. August noch +24 bis +28 Grad und örtlich bis +34 Grad, so sind es am 20. August +15 bis +20 Grad und örtlich können noch bis +23 Grad erreicht werden. Bei Dauerregen werden kaum mehr die +15 Grad erreicht werden können. Mehr Frühherbst als Sommerwetter.
In der Übergangsphase wird vom 17. bis 19. August mit kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen sein - auch sog. Superzellen werden eine Rolle spielen können. Anders ausgedrückt ist in diesem Zeitraum nach der Wettervorhersage des europäischen Prognosemodells mit einem deutlich erhöhten Unwetterpotential zu rechnen.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Hochsommer neigt sich dem Frühherbst entgegen
Das die Wetterprognose der Europäer durchaus plausibel sein kann, zeigt die Vorhersage der Amerikaner. Das Hoch dominiert mit Hitze, Schwüle und Tageswerten von +27 bis +34 Grad das Wetter über Deutschland bis zum 19. August.
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Markanter Wetterwechsel
Im nachfolgenden Zeitraum greift das atlantische Tiefdruckgebiet auf Mitteleuropa über und sorgt vom 20. bis 23. August für reichlich Niederschlag, die in der Übergangsphase ebenfalls unwetterartig ausfallen können. Die Temperaturen gehen mit dieser Wetterumstellung auf +17 bis +23 Grad zurück und können bei einem kräftigen Westwind und mit länger andauerndem Niederschlag auch unter die +15 Grad-Marke absinken.
Vom 23. bis 25. August schwächt sich das Tief allmählich ab und erneut setzt sich hoher Luftdruck über Deutschland, Österreich und der Schweiz durch, was die Temperaturen bis zum 26. August auf +17 bis +23 Grad und örtlich bis +28 Grad anstiegen lassen kann.

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Auf den Punkt gebracht: Der Trend zum Ende der Hitzewelle setzt sich fort
Die hochsommerliche Hitze geht ab dem 15. August zunehmend in den Hochsommer über und kippt nach der Wetterprognose der Kontrollläufe zum 20. August in eine Sommerwetterlage um. Sowohl das europäische, wie auch amerikanische Vorhersage-Modell gehören zu den mit Abstand kältesten Varianten in den Kontrollläufen, sodass diese mit einem großen Fragezeichen zu versehen sind und in den kommenden Stunden noch mit Veränderungen zu rechnen ist.
Normalisierung wird zunehmend wahrscheinlicher
Schaut man sich den Mittelwert der Kontrollläufe an, so liegt dieser über dem Osten, Süden und Westen vom 20. bis 26. August in einem Bereich, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert etwa um +1 bis +2 Grad zu warm ist. Lediglich über dem Norden kann sich das Temperaturspektrum den Jahreszeit-typischen Werten anpassen. Nichtsdestotrotz strebt die hochsommerliche Hitze mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zum 15. August ihrem Ende entgegen.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
17. August | +22 bis +34 Grad | +26 Grad bis +28 Grad |
21. August | +15 bis +32 Grad | +23 bis +25 Grad |
26. August | +14 bis +30 Grad | +21 bis +23 Grad |

Die Niederschlagsprognose: Verhalten ansteigend
Die Niederschlagssignale steigen in den Kontrollläufen seit ein paar Tagen an, lassen aber nicht den Rückschluss auf flächendeckenden Niederschlag zu. Vielmehr werden es Schauer und Gewitter sein, die wiederholt für etwas Nass von oben sorgen können - mal mehr, mal weniger heftig ausfallend.

Zusammenfassend: Es tut sich so langsam etwas. Zwar sind die Signale der Hauptläufe recht heftig und damit weniger wahrscheinlich, doch der Wetterumschwung zur letzten August-Dekade zeichnet sich mit einer langsamen Normalisierung der extremen Temperaturen ab. Ob dabei der auch so dringend benötigte Regen dabei sein wird, bleibt noch abzuwarten.