Wetterprognose Sommer vom 9.8.2020 - Wann endet die Hitzewelle und wann kommt Regen?
Der Höhepunkt der Hitzewelle ist noch nicht erreicht. Doch wann endet die Hitze und wann ist mit Regen zu rechnen?
Die gestrige Durchschnittstemperatur (Tag- und Nachtwerte) betrug +25,2 Grad und der höchste Wert wurde mit +38,2 Grad um 14:30 Uhr über Trier-Petrisberg in Rheinland-Pfalz registriert. Deutschland schwitzt momentan recht ordentlich, doch der höchste Temperaturwert vom Juli konnte noch nicht erreicht werden.
Das könnte sich entweder am heutigen Sonntag, oder am Dienstag/Mittwoch ändern, denn an diesen Tagen wird die Hitzewelle die höchsten Werte erzielen können. Am ehesten ist das Erreichen der +40 Grad-Marke über den westlich gelegenen Ballungsgebieten möglich. Verbreitet aber pendeln sich die Werte im Bereich von +30 bis +35 Grad ein. Die Tiefstwerte sinken verbreitet nicht unter die +20 Grad ab, was für weitere tropische Nächte sorgen wird. Die Neigung zu kräftigen und örtlich unwetterartigen Hitzegewittern nimmt bereits mit dem Sonntag zu (Gewitterradar). Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August 2020.
Wann kommt Regen und wie lange dauert die Hitze noch an?
Ungewöhnlich bleibt die Fragestellung in den zahlreichen E-Mails, die wir in den letzten 24 Stunden erhalten haben. Es ist Sommer und in einigen Bundesländern sind noch Sommerferien und trotzdem wird die Frage nach Regen und kühleren Temperaturen laut. Der Klimawandel sorgt auch hier für einen Wandel. Supertoll schönes Spaß-Wetter
ist eben auch eine subjektive Angelegenheit und die Hitze scheint nicht jedermanns Sache zu sein.
Das Ende der Hitze?
Wie lange hält sich die Omega-Formation, kommt es zum Umbruch, oder setzt sich die Erhaltungsneigung durch? Rein aus der Beobachtung der letzten Jahre würden wir auf eine Erhaltungsneigung tippen - warm gewinnt in Zeiten des Klimawandels zunehmend häufiger
.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Erhaltungstendenzen sind erkennbar
Die Omegawetterlage hat einen Schwachpunkt. Der liegt am Flaschenhals
, bei der das Hoch nördlich von Mitteleuropa sich zu wie nach Norden entfernt und am südlichen Gradienten von den Tiefdrucksystemen unterwandert werden kann (Ω). Aus einer hochsommerlich heißen Wetterlage kann sich nachfolgend - relativ zügig - eine spätsommerliche bis frühherbstliche Wetterlage einstellen. Das zu erkennen ist für die Meteorologen derzeit eine große Herausforderung und wird es in den kommenden Tagen auch bleiben. Warum? Weil die Vorhersage-Modelle hin und her schwanken. Mal bleibt das Omegahoch in Position, mal wird es unterwandert, mal rückt es nach Osten ab. Doch so klein die Unterschiede sind, so gravierend können die Auswirkungen sein.
In der aktuellen Wetterprognose des europäischen Wettermodells bleibt die Omegalage erhalten. Sie schwächelt zwar von Zeit zu Zeit, aber die Grundstruktur bleibt stabil und bricht nicht - wie gestern noch simuliert - in sich zusammen.
Es wird kühler
Nichtsdestotrotz verlagert sich nach der Wettervorhersage des europäischen Prognosemodell das Gesamtsystem etwas weiter nach Osten und liegt mit seinem Kerndruck über der Barentssee. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen zunehmend in den Einflussbereichs eines Tiefdrucksystems über England, dass aus südwestlichen Richtungen feuchte und etwas kühlere Luftmassen nach Deutschland führt.
Unwetterpotential mit Hitze über Ostdeutschland
So ist die Hitze noch bis zum 13. August präsent, doch kräftige und örtlich unwetterartige Wetterereignisse nehmen zu und können die Temperaturen allmählich auf Jahreszeit-typische +22 bis +26 Grad absinken lassen. Anders die Situation über dem Osten. Das Hoch ist noch zu nah, sodass der hochsommerliche Wettercharakter über Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Berlin mit Werten von bis, bzw. über +30 Grad bis zum 18. August erhalten bleiben kann.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die südliche Unterwanderung des Hochs
Die Wetterprognose der Amerikaner zeigt genau die Variante, die zu einer spürbaren Abkühlung führen kann. Bereits zum 16. August beginnen die Tiefdrucksysteme das Hoch zu unterwandern und zum 18./19. August eine Tiefdruckrinne zu etablieren. Dieser Zeitraum ist zugleich der kritische Punkt der Wetterprognose. Warum? Gut möglich, dass das Hoch über Skandinavien einen neuerlichen Hochdruckkeil nach Süden aufbauen und damit zu einer Erhaltungsneigung der Omegalage führen kann.
Frühherbstliche Wetteraussichten
Doch in der aktuellen Wetterprognose gelingt es dem Hoch nicht sich erneut zu stabilisieren und driftet nach Westen ab und am südlichen Gradienten stoßen in regelmäßigen Abständen die Tiefdrucksysteme in Richtung Mitteleuropa vor. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz hätte das einen Wettercharakter zur Folge, der mit Wind, Regen zu Tageswerten von +17 bis +23 Grad führen kann. Mit längeren sonnigen Phasen wären bis +28 Grad und mit länger andauerndem Regen bis +15 Grad möglich.
Langsam aber stetig gehen die Temperaturen zurück
Ein plötzlicher Temperatursturz, wie er gestern noch zum Teil simuliert wurde, wird zunehmend weniger wahrscheinlich. Was wahrscheinlicher wird, dass der Hochsommer im Zeitraum vom 14. bis 24. August allmählich in eine sommerlich durchwachsene Großwetterlage kippt, die der Jahreszeit angemessen, im Temperaturcharakter aber weiterhin zu warm bleibt. Doch die ganz große Hitze ist dann erst einmal vom Tisch.
Die ganz große Hitze vom Tisch?
Nicht ganz, die Kontrollläufe lassen Extremvarianten weiterhin zu, die sowohl für Tageswerte von über +30 Grad sorgen können, aber auch Werte von unter +15 Grad sind möglich. Das aber sind die Extremvarianten. Vergleicht man den Mittelwert der Kontrollläufen mit dem Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells, so gehören die Amerikaner mit ihrer heutigen Wetterprognose zu den kälteren Varianten. Die Berechnung des amerikanischen Wettermodells ist zwar eine plausible Lösung, doch wird sich in den kommenden Stunden mit hoher Wahrscheinlichkeit noch etwas verändern.
Insgesamt sind die Kontrollläufe im Vergleich zu den letzten Tagen etwas wärmer geworden.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
15. August | +20 bis +32 Grad |
+24 Grad bis +27 Grad |
19. August | +15 bis +30 Grad |
+21 bis +24 Grad |
24. August | +15 bis +30 Grad |
+20 bis +23 Grad |
Die Niederschlagsprognose: Langsam ansteigende Signale
Was sich aber bereits aus den oben gezeigten Wetterkarten ableiten lässt, ist eine zunehmende Niederschlagsneigung, die sich bereits in den kommenden Stunden mit vermehrten Schauern und Gewittern bemerkbar machen kann. Ganz trocken bleiben wird es also nicht, auch wenn die Gewitter zunächst einmal nicht für flächendeckenden Niederschlag sorgen werden. Ein weiteres Problem wird sein, dass die Gewitter recht heftig und binnen kürzester Zeit für ordentliche Regensummen sorgen können. Doch auf den verbreitet trockenen Boden läuft das Wasser an der Oberfläche ab, anstatt zu versickern. Anders formuliert wird - trotz der Niederschläge - die Trockenheit in einigen Regionen weiterhin ein Problem sein.
Dass eine südliche Unterwanderung des Hochdrucksystem eine plausible Wetterentwicklung sein kann, lässt sich im Übrigen gut an der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ablesen. Baden-Württemberg und Bayern haben eine ab dem 14. August mäßig hohe Niederschlagsprognose vorzuweisen, während weiter nach Norden die Niederschlagssignale eher schwach ausfallen. Man darf gespannt sein!