Wetterprognose Sommer 2020 - Eine frühherbstliche Wetterentwicklung ist noch nicht vom Tisch

Mit dem August geht der Sommer in sein meteorologisches Finale über. Reicht es noch für einen beständig stabilen Hochsommer, oder macht der Sommer im August mit einem Auf und Ab der Temperaturen und einem unbeständigen Wettercharakter geradewegs so weiter?
Der Wettercharakter im Juli bleibt sich auch in seiner letzten Woche treu. Zwar wird es über Norddeutschland wärmer, doch bleibt das Temperaturgefälle zum Süden erhalten.
Bis zum Dienstag können die Tageswerte über dem Süden und Osten örtlich auf hochsommerlich heiße +33 Grad ansteigen, bevor zur Wochenmitte ein Luftmassenaustausch für gemäßigte Temperaturwerte sorgt. Doch Ende Juli und Anfang August streben die Temperaturen bei einem leicht unbeständigen Wettercharakter bereits wieder in den hochsommerlich heißen Bereich. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August.

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Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Markanter Temperatursturz
Die oben dargestellte Wetterkarte zeigt die Großwetterlage für den 1. August. Mit einer kräftigen Südströmung werden heiße Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. Doch das gesamte Konstrukt ist wenig stabil und das Hoch kippt nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells zum 2. August nach Osten ab und die Verbindung zum Hoch über der Barents- und Karasee wird gekappt.
Die atlantische Frontalzone überrumpelt Deutschland
Bis zum 3. August wird das Hochdruckkomplex vollständig von der atlantische Frontalzone untergraben
und bis zum 4. August können sich die Tiefdruckgebiete über Skandinavien positionieren und über Deutschland, Österreich und der Schweiz langsam nach Süden austrogen. Mit Sommerwetter hat diese Wetterentwicklung wenig gemeinsam.
Krawallwetter: Vom Hochsommer in den Frühherbst
Können am 2. August noch örtlich bis +30 Grad erreicht werden, so sind es am 4. August kaum mehr als +14 bis +18 Grad und die +20 Grad-Marke wird nur örtlich erreicht werden können.
In Zeitraum des Luftmassenaustausches (2./3. August), kann es mit Blitz- und Hagelschlag, sowie stürmischen Böen und Starkregen zu unwetterartigen Wettererscheinungen kommen.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Weitgehend sommerliches Wetter
Die Hochdruckverbindung schwächt sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells zum 3./4. August lediglich ab bleibt aber mit einer östlichen Verschiebung weitgehend existent. Das blockiert die atlantische Frontalzone zwischen Island, England und Skandinavien und der Hochdruckzone über der Mittelmeerregion bleibt somit mehr Spielraum, den Tiefdruckgebieten etwas entgegenzusetzen.
Die Südwestwetterlage
Damit bestätigt sich die Wetterprognose des amerikanischen Prognosemodell der letzten Tage. Im Verbund der beiden Wettersysteme setzt sich eine überwiegend südwestlich dominierte Großwetterlage durch, die sowohl warme, als auch feuchte Luftmassen nach Deutschland führen kann.
Schwül-warm mit Schauern und Gewittern
Und so können sich im Zeitraum vom 3. bis 10. August die Tageswerte auf +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad einpendeln und an manchen Tagen auch in Richtung der +30 Grad-Marke streben. In einer gradientenschwachen und labilen Luftschichtung kommt es im Tagesverlauf immer wieder zur Ausbildung von Quellwolken, die mal für mehr oder minder kräftige Schauer und Gewitter verantwortlich gemacht werden können.

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Überraschungen bleiben möglich
Im Grunde zeigen die Wetterprognosen der beiden Vorhersage-Modelle genau das auf, in welchem Spektrum sich die Wetterentwicklung Anfang August abspielen kann. Entscheidend ist die Hochdruckverbindung zum Hoch über der Barents- und Karasee, die entweder unterwandert, oder stabilisiert werden kann.
Deutlicher wird das in den Druckanomalien dargestellt. Was sich seit Tagen beobachten lässt, ist, dass die Hochdruckverbindung von Atlantik aus immer weiter nach Osten korrigiert wurde. Lag diese gestern noch über Mitteleuropa, so wird diese heute über dem östlichen Europa simuliert.

Auf den Punkt gebracht: Das Auf und Ab geht weiter
Sowohl die Berechnungen des europäischen, als auch amerikanischen Wettermodells zeigen Varianten auf, die im Vergleich zu den Kontrollläufen im oberen, bzw. unteren Bereich des Spektrums liegen. Was sich daraus aber interpretieren lässt, ist die wahrscheinliche Wetterentwicklung für die erste August-Dekade. Die Amplituden sind gesetzt und finden ihre Spitzen zum 27./28. Juni, 1./2. August und voraussichtlich um den 7./8. August. Dazwischen sind Talsohlen auszumachen, die am 30./31. Juli, 3./4. August und 9./10. August für einen Dämpfer der sommerlichen Werte führen kann.
Anders formuliert ist mit einem abwechslungsreichen Wettercharakter zu rechnen, der zwischen sommerlich warmen und hochsommerlich heißen Temperaturwerten schwanken kann. Richtig kalte - frühherbstliche - Varianten werden nicht gestützt.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
1. August | +21 bis +38 Grad |
+25 Grad bis +28 Grad |
5. August | +17 bis +28 Grad |
+20 bis +22 Grad |
10. August | +17 bis +31 Grad |
+22 bis +24 Grad |

Die Niederschlagsprognose: Schauer und Gewitter
Im Mittel sind bis zum 5. August Niederschlagssummen von 5 bis 15 l/m² zu erwarten, die - bedingt durch Schauer und Gewitter - örtlich für Regensummen von bis zu 30 l/m² und am Alpenrand von bis zu 50 l/m² führen können.

Wettertrend des Langfristmodells
Das Wetter im August soll zum aktuellen Stand im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +0,5 bi s+1,5 Grad zu warm ausfallen können. In der Niederschlagsprognose zeigt sich der August unauffällig gegenüber dem vieljährigen Sollwert und kann im Trend leicht zu trocken ausfallen.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Juni 2020 | +1,4 Grad | normal |
Juli 2020 | +0,5 bis +1,0 Grad | Trend: deutlich zu trocken |
August 2020 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
