Wetterprognose und Wettervorhersage
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Es tut sich was in der Wetterküche. Die Hochdruckgebiete stören zunehmend den Tiefdruckeinfluss und streben aus unterschiedlichen Richtungen nach Norden vor, was für das Wetter im August weitreichende Folgen haben kann.
Ein Tiefdruckzentrum positioniert sich bis zum Sonntag zwischen Island und England, das mit Schauern und örtlichen Gewittern phasenweise auch das Wetter über Deutschland beeinflussen kann.
Da sich das Tief aber zunächst westlich von Deutschland befindet, werden auf dessen Vorderseite warme Luftmassen in Richtung Mitteleuropa geführt, was die Tageswerte in einem weitgehend sommerlichen Bereich hält und zum Samstag, Montag und Dienstag mancherorts zu Werten von bis, bzw. über +30 Grad führen kann. Zum Dienstag und Mittwoch kündigt sich ein Luftmassenaustausch an, der aktuell verhältnismäßig ruhig vonstatten geht, dennoch das Unwetterpotential ansteigen lassen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juli.
Die Großwetterlage wird nach den beiden Prognose-Modellen zum aktuellen Stand bis zum 2. August weitgehend einheitlich simuliert. Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen überwiegend im Einflussbereich einer schwachgradientigen Luftschichtung, die mal mehr und mal weniger von Tiefdruckeinflüssen dominiert werden kann.
Die Tiefdrucksysteme liegen meist im Bereich vom Atlantik, England und Skandinavien und streifen Deutschland nur. Von den Azoren erstreckt sich über die Mittelmeerregion, dem östlichen Mittelmeer bis weit über das östliche Europa eine Hochdruckzone, was bis Anfang August in Kombination zu einer Südwestwetterlage führen kann.
Die Wetterprognose des europäischen Prognosemodells berechnet zum 31. Juli ein von der Mittelmeerregion aus aufstrebenden Hochdruckkeil, der sich zwar bis zum 3. August nicht verfestigen kann, jedoch die atlantische Frontalzone ordentlich auflaufen lässt. Infolge ist daraus kippt die Grundströmung von Südwest auf Süd und führt heiße Luftmassen aus Afrika über die Mittelmeerregion, die unter bestimmten Voraussetzungen auch Deutschland, Österreich und die Schweiz erreichen können. Die Temperaturen könnten bei einem zu Schauer und Gewitter neigenden Wettercharakter vom 31. Juli bis zum 3. August in den Bereich von +30 bis +35 Grad und örtlich bis +38 Grad anstiegen.
Nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells kommt der Hochdruckkeil Anfang August nur im Ansatz zustande. Das reicht aber aus, um die Tageswerte zwischen dem 31. Juli und dem 1. August auf hochsommerliche +27 bis +33 Grad ansteigen zu lassen. Nachfolgend rückt das Tief bei England weiter nach Osten vor und sorgt vom 2. bis 4. August für den altbekannten Luftmassenaustausch und lässt die Temperaturen mit Schauern und Gewittern auf Werte um die +20 Grad zurückgehen.
Dass das aufwölbende Hoch, bzw. das Hoch zwischen der Barents- und Karasee einen weitreichenden Einfluss das auf die kommenden Weiterentwicklung haben kann, hatten wir in den letzten Tagen immer wieder beschrieben (Mehr dazu in der Wetterprognose August). Heute zeigen nun beide Vorhersage-Modelle, in welche unterschiedlichen Richtungen das gehen kann.
Der - wenn man so will - gemeinsame Nenner aber liegt in der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit aufbauenden Südwestwetterlage, was den sommerlichen Temperaturcharakter Anfang August wahrscheinlicher macht. Und tatsächlich - betrachtet man die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells, so stellt sich bereits zum 4. August erneut die Südwestwetterlage ein und kann den Hochsommer auf vollen Touren laufen lassen. Ob das mit einem stabilen, oder zu Schauern und Gewittern neigenden Wettercharakter einhergehen wird, bleibt im Detail noch abzuwarten.
Was man aber auf der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells auch erkennen kann, ist das aufwölbende Hoch in Richtung der Polarregion. Das ist und bleibt eine spannende Angelegenheit, was die Wettervorhersage noch komplett auf den Kopf stellen kann.
Warum das so ist, lässt sich anhand der Druckanomalien erklären. Das Hoch liegt zwischen der Barents- und Karasee und reizt das Azorenhoch dazu an, sich nach Norden aufzuwölben. Das kann über dem Atlantik passieren (Frühherbst über Deutschland), oder über Mitteleuropa geschehen (Hochsommer über Deutschland).
Geht es nach den Kontrollläufen, so wird der Luftmassenaustausch zum 30./31. Juli bestätigt. Nachfolgend zeigt sich über Norddeutschland im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert eine weitgehend normale und im Trend leicht zu warme Temperaturentwicklung ab, während über dem Rest von Deutschland ein etwas zu warmes Temperaturniveau simuliert wird. Im Grunde aber wenig aufregend.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
30. Juli | +15 bis +28 Grad |
+19 Grad bis +23 Grad |
3. August | +16 bis +32 Grad |
+20 bis +22 Grad |
8. August | +16 bis +32 Grad |
+20 bis +22 Grad |
Die Niederschlagsprognose ist keineswegs ausgeglichen und zeigt im Mittel immer wieder Niederschlagssignale, die bis zum 3. August zu Niederschlagssummen von 5 bis 15 l/m² führen können. Über Norddeutschland und dem Voralpenraum können die Schauer und Gewitter mit 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 40 l/m² kräftiger ausfallen.
Der in der ersten August-Dekade sommerliche Temperaturtrend wird heute erneut bestätigt, was die Eintreffwahrscheinlichkeit erhöht. Das Hoch über der Barents- und Karasee aber bleibt ein Unsicherheitsfaktor, dass den Sommer auch in die frühherbstliche, oder hochsommerliche Phase überführen kann.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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