Wetterprognose Sommer 2020 - Ein weiterer Dämpfer in der Hochsommerphase?

Wer auf den Hochsommer wartet, muss sich wohl noch etwas gedulden, denn die Großwetterlage lässt derzeit keinen Rückschluss auf eine stabile Großwetterlage zu - ändert sich das in der letzten Juli-Dekade?
Sommerwetter light ist in den kommenden Tagen zu erwarten. Wobei das mehr auf Süddeutschland zutrifft, denn dort bewegen sich die Temperaturen meist im Bereich von +20 bis +25 Grad und können am Sonntag und Montag kurzzeitig mal in Richtung der +30 Grad Marke streben. Anders die Situation über Norddeutschland. Nach einem kurzen Wärmeschub wird es zum Start in die neue Woche kühler und die Werte erreichen +17 bis +22 Grad.
Niederschläge sind auch zu erwarten, doch fallen diese meist spärlich aus und kommen in Form von Schauern und Gewittern daher. Viel an Niederschlag ist also nicht zu erwarten und schon gar nicht flächendeckend. Verantwortlich für das gemäßigte Sommerwetter ist ein Tief über Skandinavien und ein Hoch über der Mittelmeerregion. Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen zwischen den Fronten. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juli.

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So macht der Sommer weiter
Beide Vorhersage-Modelle lassen in ihren Wetterprognosen nur wenig Spielraum für einen nachhaltig stabilen Sommer. Ein Tiefdruckzentrum erstreckt sich von Island bis nach Skandinavien. Das Tiefdruckzentrum ist zwar nicht sonderlich stark ausgeprägt, aber es ist nun einmal da und befördert immer wieder Tiefdruckausläufer in Richtung Mitteleuropa, die Deutschland, Österreich und der Schweiz mal mehr und mal weniger beeinflussen.
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Und so kommt es im Zeitraum vom 23. bis 28. Juli immer wieder zu Schauern und Gewittern, die zwischen dem 26. und 28. Juli zahlreicher auftreten und für flächendeckenden Niederschlag sorgen können. Die Temperaturen erreichen in diesem Zeitraum - je nach Sonnenscheindauer, bzw. Niederschlagsaktivität - Werte von +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad, bzw. +17 bis +23 Grad.

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So kann es mit dem Sommer klappen
Betrachtet man die Wettervorhersagen der beiden Vorhersage-Modelle genauer, so sticht das Hoch über dem Norden heraus. Das kann
ein Ansatz sein, die Tiefdrucksysteme an ihrer Zugbahn bis nach Skandinavien zu hindern und frühzeitig auf dem Atlantik blockieren. Für den Moment ist es aber nur ein Ansatz - tatsächlich aber sollte für stabiles Sommerwetter sich ein Hoch über Mitteleuropa, Skandinavien, oder dem östlichen Europa ausbilden, sonst wird das nichts.
Und so nicht
Schaut man sich die weiteren Aussichten des amerikanischen Prognosemodells bis in den August hinein an, so ist nichts von einem stabilisierenden Hochdrucksystem zu erkennen. Gut möglich also, dass der gesamte Hochsommer mit einem wechselhaften, unbeständigen und einem sprunghaften Temperaturverhalten in die Geschichte eingehen wird. Ein Sommer wie Deutschland, Österreich und der Schweiz ihn schon lange nicht mehr haben! Aber noch ist es nicht soweit.

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Auf den Punkt gebracht: Eher gemäßigt als zu warm
Der Juli 2020 liegt im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit -0,25 Grad im normalen Bereich (-0,5 <> +0,5 Grad), ist tendenziell aber zu kühl. Das wird sich in den kommenden Tagen zwar wieder ändern, gibt jedoch ein gutes Gesamtbild ab. Zum Vergleich: der Juli 2019 hatte bis zum 17. Juli eine durchschnittliche Temperatur von +16,45 Grad, aktuell liegt diese bei +16,7 Grad. Anders formuliert ist der Juli momentan etwas wärmer, als wie im vergangenen Jahr und vielleicht kann sich der eine oder andere noch daran erinnern, welche Hitzewelle in der letzten Juli-Dekade dann zuschlug und mit +42,6 Grad für einen neuen Temperaturrekord sorgte. Die Wahrscheinlichkeiten für neue Temperaturrekorde sind im Sommer 2020 zwar gering, doch zeigt sich, wie schnell so eine Umstellung beim Wetter gehen kann.
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Zu kühles Sommerwetter
Schaut man sich die Kontrollläufe an, so gibt es kaum Veränderungen - im Schnitt sind diese im Vergleich zu gestern eher noch etwas kühler geworden. Um es auf den Punkt zu bringen, verläuft der Sommer in der letzten Juli-Dekade über dem Süden und Osten weitgehend Jahreszeiten-typisch, während es über dem Norden und Westen in die leicht zu kühle Richtung geht.
Welche Temperaturen wären zu erwarten? Über dem Norden und Teile vom Westen wird man sich an die +18 Grad wahrscheinlich schon gewöhnt haben, auch wenn sich auch viele endlich
Sommerwetter wünschen. Über dem Süden und Osten ist es mehr die +20 Grad, an der man sich in der letzten Juli-Dekade orientieren kann. Für den Hochsommer sind das nahezu erfrischende Temperaturen.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
24. Juli | +15 bis +24 Grad | +18 Grad bis +21 Grad |
28. Juli | +12 bis +24 Grad | +17 bis +20 Grad |
2. August | +12 bis +26 Grad | +20 bis +22 Grad |

Die Niederschlagsprognose: Nur wenig Niederschläge
In der Niederschlagsbilanz ist der Juli mit Stand vom 16. Juli nahezu ausgeglichen und hat rund 50 Prozent seines Solls erfüllen können. Die Niederschlagsprognose lässt bis zum 28. Juli den Rückschluss zu, dass der Juli am Ende zu trocken ausfallen kann.

Sowohl nach dem amerikanischen, wie auch europäischen Prognosemodell liegen die zu erwartenden Regensummen zwischen 0 bis 10 l/m² und können über den Küstenregionen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bis 15 l/m² und im Stau der Alpen bis 30 l/m² erreichen.