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Wetter Sommer 2020 - Sommerliche Temperaturwerte - doch werden teils unwetterartige Schauer und Gewitter zu täglichen Begleitern

| M. Hoffmann
Kein stabiles Sommerwetter, dafür - teils unwetterartige - Schauer und Gewitter

Hagel, Gewitter und Starkregen - Mit feucht-warmen Luftmassen steigen nicht nur die Temperaturen in den sommerlichen Bereich an, sondern auch das Unwetterpotential nimmt deutlich zu. Stabiles Sommerwetter ist vorerst nicht zu erwarten.

Hoher Luftdruck führt im Verbund mit einem Tief über England, Frankreich und Spanien feucht-warme Luftmassen nach Mitteleuropa, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz in den kommenden 48 Stunden zu kräftigen - und teils unwetterartigen - Schauern und Gewittern führen wird (Gewitterradar). Zum Beginn der neuen Woche verlagert sich das Hoch weiter nach Osten und das Tief rutscht in gradientenschwacher Form über die Alpen in Richtung der Mittelmeerregion und so verlagert sich die Schauer- und Gewitteraktivität weiter nach Süden, während über dem Norden häufiger die Sonne zum Vorschein kommen kann.

Die Temperaturen erreichen mit Sonnenschein +24 bis +28 Grad und über Ostdeutschland örtlich bis +32 Grad. Mit starker Bewölkung wird das sommerliche Temperaturstreben auf +20 bis +25 Grad gedämpft und kommen Schauer hinzu, ist es mit +15 bis +20 Grad kühler. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni.

Schwül-warme und gewitterträchtige Luftmassen über Deutschland
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Schwül-warme und gewitterträchtige Luftmassen über Deutschland
© www.meteociel.fr

Feucht-warm und immer wieder Schauer und Gewitter

Die beiden Wettersysteme sind in ihrer Dynamik zu schwach, als dass sich eines der Systeme nachhaltig durchsetzen könnte. Stattdessen verharren die beiden Wettersysteme an Ort und Stelle und verändern ihre Positionen nur minimal. Diese Wetterprognose bestätigen heute beide Vorhersage-Modelle weitgehend einheitlich

Und so ist - im Schwerpunkt südlich der Linie von Köln und Berlin - bis zum 22. Juni immer wieder mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Die Gewitter können unwetterartig ausfallen. Weiter nach Norden erhöht sich - mit Hilfe des Hochdrucksystems - die Chance auf längere sonnige und trockene Abschnitte.

Enorme Temperaturunterschiede

Die Schauer und Gewitter können sich über manchen Regionen - vornehmlich entlang der Alpen - anstauen und dort für länger andauernden und ergiebigen Regen sorgen. Der Niederschlag und die starke Bewölkung lassen das Temperaturniveau auf +16 bis +22 Grad absinken. Mit Bewölkung sind +22 bis +27 Grad und mit Sonnenschein sind bis +30 Grad möglich. Das zeigt, welches Potential die Luftmassen haben. Doch durch die hohe Luftfeuchtigkeit werden die Temperaturwerte als drückend und unangenehm empfunden.

Schwül-warmes und zu Schauern und Gewittern neigendes Sommerwetter
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und dem amerikanischen Wettermodell (re.): Schwül-warmes und zu Schauern und Gewittern neigendes Sommerwetter
© www.meteociel.fr

Vorerst kein stabiles Sommerwetter

Das Hoch ist und bleibt auch in der heutigen Wetterprognose zu träge und es gelingt nicht, den tiefen Luftdruck - also die Störimpulse - entsprechend auszuräumen und so bleibt die Wetterlage nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells bis Ende Juni wechselhaft und wenig sommerlich stabil. Kurzum - Schauer und Gewitter werden bis auf weiteres zu täglichen Begleitern.

Anders sieht es bei den Temperaturen aus, die sind mit Werten von +24 bis +28 Grad und örtlich bis über die +30 Grad Marke hinaus auf einem sommerlichen bis hochsommerlichen Kurs. Die Schwüle aber bleibt erhalten, was das Ganze zu einem sehr fragwürdigen Vergnügen macht.

Eine anhaltend hohe Neigung zu Schauern und Gewittern lässt einer stabilen Sommerwetterlage keine Chance
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine anhaltend hohe Neigung zu Schauern und Gewittern lässt einer stabilen Sommerwetterlage keine Chance
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Der Gewitter-Sommer

Die Wetterentwicklung bleibt vorerst einmal so, wie sie ist. Bis zum 22. Juni ist bei feucht-warmen bis schwül-heißen Luftmassen mit täglichen Schauern und Gewittern zu rechnen, die mitunter unwetterartig ausfallen und binnen kürzester Zeit für erhebliche Niederschlagsmengen sorgen können. Doch wird es auch Landstriche geben, die kaum, bzw. nur sehr wenig an Regen abbekommen werden. Wo diese sein werden, lässt sich bei einem solch aktiv-dynamischen Vorgang nicht abschätzen. Dafür ist der Nowcastbereich zuständig.

Die Temperaturen sind für die Jahreszeit zu warm

Der Dämpfungsfaktor der Bewölkung und der Schauer ist nicht zu unterschätzen, doch die Luftmassen selbst sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert etwa um +1 bis +4 Grad und über dem Norden und Osten um bis zu 6 Grad zu warm. Anders formuliert hat der Juni 2020 - trotz seiner kühlen Phase der Schafskälte ein sehr hohes Potential deutlich zu warm auszufallen.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
19. Juni +14 bis
+28 Grad
+20 bis
+25 Grad
23. Juni +17 bis
+30 Grad
+22 bis
+26 Grad
28. Juni +15 bis
+30 Grad
+21 bis
+25 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Niederschlagsprognose: Ausreichend Niederschlag - doch nicht überall

Die Schauer und Gewitter werden in ausreichender Anzahl vorhanden sein und in Summe über Deutschland das Niederschlagssoll vom Juni erfüllen können. Dafür sind alleine schon die Gewitterzellen am heutigen Samstag und Sonntag prädestiniert, die binnen 48 Stunden über manchen Regionen für bis zu 60 l/m² an Niederschlag bringen können. Doch Schauer und Gewitter haben den Nachteil nicht flächendeckend niederzugehen und so wird es weiterhin Regionen geben, über denen nur wenige Regensummen zusammenkommen können.

Niederschlagsprognose des europäischen Wettermodells
Die Niederschlagsprognose des europäischen Wettermodells - reichlich Niederschlag, doch gibt es regional große Unterschiede © windy.com

Weniger Niederschlag wird bis zum 22. Juni tendenziell über dem Westen, Südwesten, sowie Osten und Nordosten mit 5 bis 15 l/m² und örtlich bis 25 l/m² simuliert. Anders die Situation über Bayern bis nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hoch. In diesem Streifen werden - von beiden Vorhersage-Modellen - Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² berechnet. Über den Schwerpunktgebieten können es auch zwischen 60 bis 100 l/m² und örtlich bis 120 l/m² sein, was da an Regen vom Himmel runter kommt.

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