Wetterprognose Sommer 2020 - Zwischen Sommer und Hochsommer
Erfrischend kühl präsentiert sich derzeit der erste Sommermonat, doch das ändert sich auf rasante Art und Weise mit Beginn der zweiten Juni-Dekade.
Ein Tief zwischen England und Skandinavien sorgt derzeit noch für Schauer und örtliche Gewitter, die mitunter kräftiger ausfallen können. Das Tief jedoch verlagert seinen Schwerpunkt zum Start in die neue Woche über das nördliche Skandinavien und verliert damit seinem Einfluss auf das Wettergeschehen über Mitteleuropa. Währenddessen versuchen sich das Azoren- und das Kontinentalhoch zusammenzuschließen und fortan die Tiefdruckgebiete von Deutschland, Österreich und der Schweiz fern zu halten.
So lässt im Wochenverlauf über dem Norden die Schauerneigung nach und verlagert sich mehr und mehr über Baden-Württemberg und Bayern. Auch die Sonne kommt wieder häufiger zum Vorschein und die Temperaturen pendeln sich auf +17 bis +23 Grad ein und können örtlich auf bis +25 Grad ansteigen. Bei starker Bewölkung und Regen kann es mit +14 bis +18 Grad kühler bleiben. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Sommerliche Wetteraussichten
Der Wettertrend der letzten Tage hat sich nicht verändert. Der aktuell relativ kühle Wettercharakter wird noch in der ersten Wochenhälfte beendet und bis zum Ende der Woche baut sich über Skandinavien hoher Luftdruck auf.
Schauer und Gewitter - örtlich unwetterartig
Im Prozess der Hochdruckverlagerung wird ein Tiefdruckwirbel zwischen England und Frankreich eingeschlossen, was im Verbund mit den Hoch sehr warme Luftmassen aus östlichen Richtungen nach Mitteleuropa führt. Gerade aber über Süddeutschland, Österreich und der Schweiz kommt es immer wieder zu kräftigen Schauern und Gewittern, die örtlich auch unwetterartig ausfallen können.
Sommerlich labil
Bis zum 16. Juni festigt das Skandinavienhoch seine Position zwischen dem europäischen Nordmeer und dem westlichen Russland. Es gelingt dem Hoch aber nicht so recht, eine Hochdruckachse nach Süden aufzubauen. Damit bleibt für die atlantische Frontalzone der Raum für eine Unterwanderung des Hochdrucksystems offen. Doch kommen die Tiefdruckgebiete nicht wirklich bis Mitteleuropa voran.
Sommerlich warm
Und so ist vom 11. bis 16. Juni mit einer regen Schauer- und Gewitterneigung - örtlich auch unwetterartig ausfallend - zu rechnen. Da sich Deutschland, Österreich und der Schweiz aber Anströmungsbereich warmer Luftmassen befindet steigen die Temperaturen bis zum 12. Juni auf +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad und bis zum 16. Juni auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad an. In Schauer- und Gewitternähe ist es mit +17 bis +23 Grad kühler.
Wettertrend des amerikanischen Wettermodells: Der Hochsommer schon im Juni?
Die Ausbildung des Hochdrucksystems berechnet auch das amerikanische Prognosemodell. Dieser Prozess ist nach der aktuellen Wetterprognose zum11./12. Juni abgeschlossen. Doch anders wie nach den europäischen Wettermodell geht die initiale Zündung von einem Hochdruckkeil - bzw. einer Hochdruckbrücke - aus, was für die weitere Wetterentwicklung Konsequenzen haben kann.
Die Tiefdruckaktivität wird entkoppelt
Bedingt durch die Hochdruckbrücke zwischen dem Azoren- und Kontinentalhoch wird der tiefe Luftdruck bei England aufgelöst und konzentriert sich derweil über Island.
Die hochsommerlich heiße Wetterentwicklung
Zwar versucht das Tief bei Island zum 14. Juni noch einen Fuß in die Türe
zu bekommen, doch das Hoch macht kurzen Prozess. Bis zum 15. Juni hat das Hoch über Skandinavien einen Kerndruck von bis zu 1030 hPa erreicht und hindert das Islandtief an einer Ostwärtsverlagerung. Dem Tief bleibt somit gar nichts anders übrig, als nach Süden - in Richtung England, Frankreich und Spanien - abzutropfen.
Doch anstatt das Hoch unterwandern zu können, bildet das Skandinavienhoch ab dem 15. Juni eine Achse nach Süden aus. Die Blockade vervollständigt sich und es gelangen sehr heiße Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Mitteleuropa. Die Tageswerte erreichen zu 13. Juni +24 bis +28 Grad und können örtlich über die +30 Grad Marke hinaus ansteigen. Bis zum 21. Juni erreicht das Temperaturspektrum mit +27 bis +32 Grad und örtlich bis +35 Grad den hochsommerlich heißen Bereich.
Vorerst weitere Schauer und Gewitter
Solange sich die Hochdruckachse nicht nach Süden ausbildet, sorgt das Tief für die Zufuhr labiler und feuchter Luftmassen, was im Zeitraum vom 11. bis 15. Juni die Schauer- und Gewitterneigung auf einem hohen Niveau belässt.
Auf den Punkt gebracht: Der sommerliche Wettertrend
Der grundsätzlich sommerliche Wettertrend der letzten Tage wird heute erneut bestätigt und wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die zweite Juni-Dekade maßgeblich beeinflussen können. Bedingt durch den Umstellungsprozess aber kommt es zunächst noch zu einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung. Ob die sich bis zum Ende des zweiten Juni-Drittels wird behaupten können, hängt u.a. stark davon ab, ob das Hoch seine Achse nach Süden ausdehnen kann.
Für die Jahreszeit viel zu warm
Die Temperaturen nähern sich im Verlauf der neuen Woche dem Jahreszeit-typischen Niveau, bzw. haben diesen über dem Osten bereits erreicht. Ab dem 10./11. Juni aber steigt das Temperaturniveau nach der Wettervorhersage der Kontrollläufe in den zu warmen Bereich an und erreicht zum 17. Juni einen vorläufigen Höhepunkt. Bis dahin liegen die Werte etwa um 4 bis 6 Grad und örtlich bis 8 Grad über dem, was für den Juni normal wäre. Anders formuliert stützen die Kontrollläufe den sommerlichen bis hochsommerlichen Wettertrend für die zweite Juni-Dekade.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
12. Juni | +13 bis +27 Grad |
+19 bis +22 Grad |
16. Juni | +19 bis +35 Grad |
+24 bis +26 Grad |
21. Juni | +14 bis +33 Grad |
+21 bis +24 Grad |
Niederschlagsprognose: Die Schauer und Gewittersaison wird eröffnet
Die Kontrollläufe bestätigen einen labilen Wettertrend, der gerne zu Schauern und Gewittern neigt und über dem Süden und Osten zahlreicher, als über dem Norden und Westen auftreten können. Das Problem aber von Schauern und Gewittern ist, dass diese meist regional begrenzt niedergehen und somit nicht für eine flächendeckende Niederschläge sorgen können.
Die Niederschlagsprognose des europäischen Wettermodells berechnet bis zum 15. Juni nur über Baden-Württemberg und Bayern für ausreichend Niederschlag - örtlich kann am Alpenrand auch die 50 l/m² Marke überschritten werden. Aber weiter nach Norden werden kaum mehr Niederschläge berechnet.
Geht es nach der Regenprognose des amerikanischen Prognosemodell, so zeichnet sich zwar ein ähnliches Bild ab, doch ist die Niederschlagsausbeute höher. Über Baden-Württemberg und Bayern werden Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 40 l/m² simuliert. Weiter nach Norden nimmt die Niederschlagstätigkeit mit 0 bis 15 und örtlich bis 20 l/m² tendenziell ab.
Gegen 17:00 Uhr schauen wir einmal, wie der Wettertrend der Langfristmodelle für den Sommer 2020 aussieht.