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Wettertrend Sommer 2020 - Weniger Sommer, mehr Regen

| M. Hoffmann
Der Sommer macht der Schafskälte platz

Dem sommerlich warmen Temperaturtrend folgt ein ordentlicher Dämpfer. Es wird nach der Wochenmitte spürbar kühler und die Neigung zu unwetterartigen Schauern und Gewittern steigt an - die Schafskälte kommt - doch wie lange kann sie das Wetter dominieren?

Der hohe Luftdruck über Skandinavien schwindet im Verlauf der Woche, doch sorgt die Verlagerung bis zur Wochenmitte über Deutschland für verbreitet sommerlich warme Temperaturwerte. Ab Mittwoch wird zwischen England, Skandinavien und Deutschland ein Tiefdrucksystem initialisiert, was am Mittwoch und Donnerstag die Neigung zu kräftigen Schauern und Gewittern ansteigen lassen kann. Am Donnerstag sind auch länger andauernde und ergiebige Niederschläge nicht auszuschließen. Nachfolgend kommt es bei wechselnder Bewölkung immer wieder zu Schauern.

Das Tief führt relativ kühle Luftmassen nach Deutschland und lässt die Tageswerte zum Wochenende auf +15 bis +20 Grad zurückgehen. Mit einer längeren Sonnenscheindauer sind Werte darüber und mit Regen auch darunter zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni 2020.

Ein Trog über Deutschland sorgt für Abkühlung und zeitweiligen Regen
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Ein Trog über Deutschland sorgt für Abkühlung und zeitweiligen Regen
© www.meteociel.fr

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Die Schafskälte streift Deutschland nur

Es wird nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells bis zum Wochenende spürbar kühler. Berechnet werden bspw. für den Samstag Tageshöchstwerte von +12 bis +17 Grad und über dem Süden bis +20 Grad. Allerdings kann sich das Tief nicht weiter nach Süden entwickeln und bleibt in seiner Position zwischen England, Skandinavien und Deutschland hängen.

Es wird wärmer

Der Samstag und Sonntag bilden zugleich den Tiefpunkt der Schafskälte ab. Nachfolgend löst sich das Tief mehr und mehr auf und kann die Trogstruktur über Mitteleuropa nur bedingt aufrecht erhalten. Von Süden gelangen wärmere, aber auch feuchte Luftmassen nach Deutschland und so sind zum 10. Juni Tageshöchstwerte von +20 bis +25 Grad zu erwarten.

Die Niederschlagsprognose

Die positive Eigenschaft des Tiefdrucksystems aber ist der Niederschlag und so sind vom 4. bis 10. Juni Niederschlagssummen von 10 bis 20 l/m² und örtlich bis 30 l/m² zu erwarten. Direkt an den Alpen können es auch bis 60 l/m² werden, während es über Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin Sachsen-Anhalt, Sachsen und dem nördlichen Bayern mit 0 bis 15 l/m² trockener bleiben kann.

Das Tief verliert rasch an Einfluss, doch sorgt es über weite Teile von Deutschland für ausreichend Niederschlag
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Das Tief verliert rasch an Einfluss, doch sorgt es über weite Teile von Deutschland für ausreichend Niederschlag
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die gemäßigte Schafskälte

Auch nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells zögert das Tief und kann im Grunde genommen nicht weiter nach Süden austrogen. Und so gelangen die kühlen Luftmassen in Etappen nach Deutschland, deren Tiefpunkt am 8. Juni mit Werten von +12 bis +17 Grad erreicht sein sollte.

Hoch gegen Tief

Interessant und wichtig aber ist der Zeitraum zum Wechsel in die zweite Juni-Dekade. Das Tief versucht seinen Einfluss aufrecht zu erhalten, während das Hoch versucht, zu seiner alten Dominanz zurückzufinden. Setzt sich das Tief durch, so wird das Sommerwetter in der zweiten Juni-Dekade gemäßigt und unbeständig ausfallen können. Setzt sich jedoch das Hoch durch, so wären sommerliche Werte bei einem trockenen Wettercharakter zu erwarten.

Gewitterzeit

In der aktuellen Wetterprognose liegt Deutschland aber genau zwischen den Fronten. Weder das Tief, noch das Hoch (bzw. die Hochdruckbrücke) weicht zurück und so liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz im Umfeld einer schwachgradientigen und labil geschichteten Wetterzone, die immer wieder für kräftige Schauer und Gewitter sorgen kann, die zum Teil auch unwetterartig ausfallen können.

Und so kommen bis zum 16. Juni Regensummen von verbreitet 20 bis 40 l/m² zusammen, die über dem Osten mit 10 bis 20 l/m² darunter und über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern mit bis 80 l/m² auch darüber liegen können.

Kräftige Schauer und Gewitter sorgen für ausreichend Regen
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Kräftige Schauer und Gewitter sorgen für ausreichend Regen
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Weniger Sommer, mehr Regen

Das Ergebnis der beiden Prognosen lässt sich so zusammenfassen und bestätigen damit den Wettertrend der letzten Tage, wenngleich von den extremeren Varianten Abstand genommen wurde. Die Schafskälte sorgt für eine ordentliche Abkühlung, die sich zum Beginn der zweiten Juni-Dekade wieder normalisieren und für Jahreszeit-typische Temperaturen sorgen kann. Das bestätigen auch die Kontrollläufe und im Gegensatz zu den letzte Tagen sind dieses Mal die Hauptläufe gut in die Kontrollläufe eingebettet, was die Eintreffwahrscheinlichkeit deutlich erhöht.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
7. Juni +10 bis
+23 Grad
+14 bis
+16 Grad
11. Juni +13 bis
+27 Grad
+19 bis
+21 Grad
16. Juni +11 bis
+27 Grad
+20 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Wie viel Regen ist zu erwarten?

In diesem Punkt aber gibt es Unterschiede. Nur der Süden bekommt nach dem Wettertrend der Kontrollläufe ausreichend Niederschlag ab. Etwa nördlich von Baden-Württemberg und Bayern gilt lediglich der Zeitraum vom 4. bis 6. Juni als Niederschlagsbringer, anschließend wird die Niederschlagsprognose in den nur leicht erhöhten Bereich abgesenkt. Das passt weiterhin nicht in das Bild der Wetterprognose der Amerikaner und ähnelt mehr dem des europäischen Wettermodells.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wettercharakter im Juni sommerlich startet, dann aber einen Dämpfer erhält, der die Werte kurzzeitig ordentlich abkühlen lassen und für reichlich Niederschlag sorgen kann. Nachfolgend erholt sich der Wettercharakter aber nur langsam, so dass man bis in die zweite Juni-Dekade hinein nicht gerade von einem stabilen Sommerwetter ausgehen kann.

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