Wetter Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 22.04.2020 - Wann kommt Regen?
Der stramme Ostwind hat die Trockenheit noch etwas verschärft und die Frage nach dem Regen wird zunehmend lauter. Wann also kommt denn der Regen?
Das Hochdrucksystem beginnt am Wochenende zu schwächeln und schwache Tiefdruckausläufer können örtlich für ein paar Schauer sorgen, die aber weiterhin an einer Hand abzuzählen sind. Verbreitet bleibt es trocken. Erst zum Start in die neue Woche werden von Norden kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt, die ausreichend Feuchte haben, um die Niederschlagsleistung in den nennenswerten Bereich ansteigen zu lassen.
Doch der Niederschlag verteilt sich keineswegs gleichmäßig und beschränkt sich nach den aktuellen Prognosen aus eine Linie südlich von Köln und Dresden, wo bis zum Montag 2 bis 10 l/m² zusammenkommen können. Weiter nach Norden bleibt die Niederschlagsausbeute mit 0 bis 2 l/m² spärlich. Liegen die Temperaturen heute mit +18 bis +24 Grad und örtlich bis +26 Grad zumeist im frühsommerlich warmen Bereich, so gehen diese bis zum Montag auf +14 bis +18 Grad in einem für die Jahreszeit typischen Bereich zurück. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Die Südwestwetterlage
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells berechnet heute eine leicht Abwandlung der Simulation von gestern, in Summe aber entsteht daraus eine ähnliche Entwicklung der Großwetterlage, die in den ersten Mai-Tagen zu einer etwas erhöhten Niederschlagsneigung führen kann
Konsequenter Abbau des Hochdrucksystems
Die seit Mitte März anhaltende Trockenheit wird durch eine gestörte Zirkulation und einem meridionalen Strömungsmuster verursacht. Der Hauptakteur dieser Wetterentwicklung ist ein Hochdrucksystem. Mal befindet sich das Hoch über Skandinavien, mal über dem Atlantik.
Doch das ändert sich nach der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells. Der Polarwirbel verlagert ab dem 1. Mai sein Schwerpunkt von der Karasee in Richtung Grönland. Gleichzeitig liegt zwischen Kanada und Alaska ein steuerndes Hochdrucksystem, was im Verbund mit dem Tief sehr kalte Luftmassen sehr weit nach Süden - auf den Atlantik - ausströmen lässt. Dadurch wird die Wettermaschinerie bei Neufundland wieder in Gang gesetzt und das Hochdrucksystem weicht nach Osten zurück.
Warmstart in den Mai
Bedingt durch die warme Vorderseitenanströmung der atlantischen Frontensysteme steigen die Temperaturen bis zum 2. Mai auf +18 bis +24 Grad an.
Eine noch schwache Niederschlagsausbeute
Südwestwetterlagen haben eine über dem Westen und Nordwesten grundsätzlich höhere Niederschlagsleistung, als das über dem Osten und Süden der Fall ist. Entsprechend niedrig fällt für den Süden und Osten bis zum 2. Mai mit 0 bis 10 l/m² die Niederschlagsprognose aus, während über dem Nordwesten bis 15 l/m² und über dem Westen örtlich bis 30 l/m² erreicht werden können.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Die Südwestwetterlage findet Unterstützung
Das amerikanische Wettermodell schlägt mit seiner aktuellen Wetterprognose eine ganz ähnliche Richtung wie das europäische Prognose-Modell ein. Die Tiefdruckaktivität verstärkt sich auf dem Atlantik und bis zum 1. Mai gelingt es der atlantische Frontalzone eine Tiefdruckrinne von Neufundland bis nach Skandinavien zu etablieren.
Feucht-warme Südwestwetterlage
Deutschland, Österreich und die Schweiz kommen vom 28. April bis 2. Mai zunehmend in den Genuss
einer südwestlichen Anströmung der Luftmassen, was die Tageswerte von +10 bis +15 Grad auf +18 bis +24 Grad und örtlich bis +26 Grad ansteigen lässt.
Mehr Niederschlag
Doch ist die Südwestwetterlage kräftiger ausgeprägt und die Feuchtpakete werden auch über die östlichen Landesteile hinweggeführt. Bis zum 2. Mai werden Niederschlagssummen von 8 bis 15 l/m² und örtlich bis 20 l/m² berechnet. In den Staulagen der Alpen sind bis 40 l/m² möglich.
Sommerlich warmer Temperaturtrend
Eine Entscheidung steht also bevor, ob sich im nachfolgenden Zeitraum die Erhaltungsneigung in Form des Hochdrucksystems wieder durchsetzen wird, oder ob der Umschwung in Richtung dem Ausgleichsverhalten (mehr Niederschlag) erfolgen kann. Nach der aktuellen Wettervorhersage ist die Tiefdruckaktivität nur von kurzer Dauer, denn bereits zum 4. Mai strebt von den Azoren aus ein Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa und etabliert sich bis zum 6. Mai zwischen Deutschland und Skandinavien.
Die atlantische Frontalzone wird auf dem Atlantik blockiert und kann Mitteleuropa nicht mehr erreichen. Stattdessen sorgt das Hoch im Verbund mit den Tiefdruckgebieten für eine kräftige Südanströmung, was die Tageswerte ab dem 6. Mai auf +14 bis +18 Grad und darüber hinaus auf +18 bis +24 Grad und örtlich bis +28 Grad anstiegen lassen kann.
Auf den Punkt gebracht: Ansteigender Niederschlagstrend
Die Überschrift stammt von vorgestern und behält heute ihre Gültigkeit. Die Kontrollläufe stützen eine ab dem 28. April ansteigende Niederschlagstendenz, die bis zum 7. Mai anhält, jedoch über dem Norden und Osten schwächer als über dem Süden und Westen ausgeprägt ist. Das spricht im Wesentlichen für die Wetterprognose der Vorhersage-Modelle und macht eine südwestlich orientierte Umstrukturierung der Großwetterlage zum Mai hin wahrscheinlicher.
Für die Jahreszeit etwas zu warm
Das Temperaturniveau sackt zwar über dem Norden vom 28. April bis 2. Mai etwas ab, bleibt aber weiter nach Süden in einem leicht zu warmen Bereich. Im Grunde aber handelt es sich aber vom 25. April an um ein Jahreszeit-typisches Temperaturniveau das weite Teile der ersten Mai-Dekade beeinflussen kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
28. April | +10 bis +21 Grad |
+13 bis +16 Grad |
1. Mai | +8 bis +20 Grad |
+14 bis +16 Grad |
7. Mai | +8 bis +26 Grad |
+17 bis +19 Grad |
Das Muster hat eine gute Chance zu kippen
Deutlicher wird der Wettertrend, wenn man sich die Druckanomalien einmal genauer anschaut. Bis zum 1. mai wird der hohe Luftdruck über Mitteleuropa abgebaut und die Tiefdrucksysteme bekommen ihre Chance. Zwar fehlt über der Mittelmeerregion noch der Hochdruckkeil des Azorenhochs, doch bestätigt sich ein Trend in Richtung normales Wetter
.
Wetterausblick auf den Sommer 2020
April 2020
Der April 2020 hat gegenüber dem vieljährigen Mittelwert einen Überschuss von +2,4 Grad aufbauen können und ist damit viel zu warm. Im Niederschlagsverhalten hat der April erst zu 5,3 Prozent sein Soll erfüllen können. Anders formuliert wird der April deutlich zu warm und extrem zu trocken ausfallen.
Mai 2020
Für den letzten Frühlingsmontag - den Mai - wird eine Differenz gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert von +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich berechnet. Das Niederschlagsverhalten etwa südlich der Linie von Köln und Dresden als durchwachsen und keineswegs so trocken wie im April zu bewerten. Weiter nach Norden aber zeichnet sich ein zu trockener Witterungstrend ab. Im Flächenmittel ist ein etwas zu trockener Mai 2020 zu erwarten.
Juni 2020
Das Wetter im Juni wird ähnlich wie im Mai berechnet. Im Schnitt um +1 bis +2 Grad zu warm und im Wettertrend beträgt die Abweichung bis +3 Grad. Im Niederschlagstrend wird ein zu trockener Norden berechnet, während der Süden neutral bewertet wird.
Juli 2020
Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert soll der Juli mit +0,5 bis +1,5 Grad zu warm ausfallen können. In der Niederschlagsprognose zeigen sich gegenüber dem Sollwert positive Abweichungen, was den zweiten Sommermonat am Ende etwas zu nass ausfallen lassen kann.
August 2020
Ähnlich wie der Juli, soll mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad auch der August etwas zu warm ausfallen können. Der Niederschlagstrend geht ebenfalls in die leicht erhöhte Richtung.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2020 | +1,8 Grad | Etwas zu trocken |
April 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: deutlich zu trocken |
Mai 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |
Juni 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Juli 2020 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
August 2020 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Zusammenfassung: Ein zu warmer Sommer 2020
Vor allem der Juli und der August erfahren in den letzten Tagen immer wieder Korrekturen, doch im Kern werden beide Sommermonate im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert etwas zu warm berechnet. Hinsichtlich des Niederschlagsverhaltens wird sich nach den Langfristmodell die Trockenheit über dem Norden und Osten bis in den Juni hineinziehen und erst im Juli und August kippen können. In Summe ein zu warmer und etwas zu trockenes Wetter im Sommer 2020, der durchaus seine kühlen und nassen Phasen haben kann. Ob es so kommt, bleibt abzuwarten - soweit der Stand!