Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 13.04.2020 - Welche Richtung schlägt der Frühling ein?
Die Großwetterlage stellt sich im Verlauf der Woche gleich mehrmals um, das Strömungsmuster aber bleibt meridional ausgeprägt, was zum kommenden Wochenende den nächsten Schwall kalter Luftmassen nach Deutschland führen kann.
Kalte Luftmassen arktischen Ursprungs fluten in den kommenden Stunden Deutschland und lassen zum Dienstag über dem ganzen Land mit +7 bis +12 Grad die Werte spürbar zurückgehen. In den Nächten ist bis zur Wochenmitte mit Frost zu rechnen. Bereits ab Dienstag aber gelangen die kalten Luftmassen in den Einflussbereich eines Hochdrucksystems, was mit einer zunehmenden Sonnenscheindauer bereits zum Donnerstag die Werte mit +17 bis +23 Grad wieder in den frühsommerlich warmen Bereich ansteigen lassen kann.
Die Niederschlagsneigung bleibt Mangelware und konzentriert sich über am Ostermontag und dem kommenden Freitag etwa südlich der Linie von Köln und Dresden, während es weiter nach Norden weitgehend trocken bleibt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2020.
Wettertrend: Warmes oder kühles Frühlingswetter?
In den vergangenen 24 Stunden haben sich die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle verändert - die Amerikaner etwas mehr, als die Europäer.
Die Hochdruckposition ist entscheidend
Im Kern ist die Entwicklung der beiden Vorhersage-Modelle ähnlich. Im Zeitraum vom 18. bis 23. April verlagert sich ein Hochdrucksystem nach Norden und positioniert sich zum Beginn der letzten April-Dekade im Bereich zwischen Island, England und Skandinavien. Soweit die Gemeinsamkeiten.
Frühlingshaft warm
Geht es nach der Wettervorhersage der Europäer, so liegt das Hoch mit seinen östlichen Gradienten etwas näher an Skandinavien. Gleichzeitig pumpt eine Tiefdruckwirbel über Portugal und Spanien aus südlichen Richtungen warme Luftmassen nach Norden, welche den Süden von Deutschland, sowie Österreich und die Schweiz erreichen. Nördlich der Mittelgebirge dominiert eine kühle Bodenströmung aus östlichen Richtungen die Temperaturwerte.
In Zahlen ausgedrückt sind über dem Süden im Zeitraum vom 18. bis 23. April meist Werte von +17 bis +23 Grad und über dem Norden von +10 bis +15 Grad zu erwarten.
Aprilfrische
Die Wettervorhersage der Amerikaner berechnet das Hoch etwas westlicher, dafür kompakter, was die Zufuhr kühlerer Luftmassen bis zum 23. April begünstigt und auch über den südlichen Landesteilen die Werte mit +12 bis +17 Grad zurechtstutzt.
Grundsätzliche Veränderung
Doch im Vergleich zu den letzten Tagen hat sich eine grundsätzliche Veränderung ergeben. Beide Vorhersage-Modelle sind sich - für den Moment zumindest - einig darüber, dass sich das Hoch westlicher positionieren wird. Das wiederum bringt die kühleren Varianten wieder ins Spiel. Wie bereits mehrfach erläutert ist das bei meridionalen Entwicklungen so üblich - entscheidend ob kalt oder warm ist, auf welcher Seite des Hochdruckgebietes man liegen wird.
Wann kommt Regen?
Bedingt durch die westliche Verlagerung des Hochdruckkomplexes steigt auch die Niederschlagswahrscheinlichkeit an. Zwar nicht in Form von mehrtägigem Landregen, doch die Neigung zu Schauern kann dabei in den nennenswerten Bereich ansteigen. Bis zum 22. April berechnen die Europäer Niederschlagssummen von 0 bis 10 l/m² und im Schwerpunkt eines breiten Streifens von Köln und dem Bayerischen Wald bis 40 l/m².
Die Amerikaner verhalten sich mit 0 bis 8 l/m² in ihrer Niederschlagsprognose passiver und lediglich über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern sind mit 20 bis 30 l/m² nennenswerte Niederschläge zu erwarten, sonst verschärft sich die Trockenheit weiter.
Der Polarwirbel ist (noch) der Taktgeber
Nicht nur das Zirkulationsmuster ist derzeit gestört, auch der Polarwirbel strebt weiterhin seinem winterlichen Finale entgegen. In Summe kommt es zu erheblichen Verwerfungen entlang der Polarfront, was zum einen die meridionale Großwetterlage stützt, zugleich aber auch das Zünglein an der Waage
zwischen kalten und warmen Wetter ist. Anders formuliert ist in den kommenden Stunden noch mit weiteren Veränderungen zu rechnen.
Auf den Punkt gebracht: Es kommt Bewegung ins Spiel
Die Überschrift stammt von gestern und findet heute ihre Bestätigung. Es tut sich so langsam was, wenngleich die Niederschlagssignale weiterhin gering ausgeprägt sind. Aber die Wahrscheinlichkeit für einen Dämpfer des viel zu hohen Temperaturniveaus ab dem 18. April zunimmt. Zum Vergleich: aktuell ist der April gegenüber dem vieljährigen Mittelwert um +2,26 Grad zu warm und mit einen Niederschlagserfüllung von 0,9 Prozent deutlich zu trocken .
Keine frühsommerlichen Temperaturverhältnisse
Da sich das Hoch in einer nördlichen Position befindet, ist die Zufuhr kalter Luftmassen über dem Norden und Osten wahrscheinlicher, als über dem Westen und Süden, was von den Kontrollläufen entsprechend bestätigt wird. Der Mittelwert pendelt sich vom 18. bis 28. April über dem Norden und Osten auf +10 bis +15 Grad und über dem Süden und Westen auf +12 bis +17 Grad ein. Normal wären für die Jahreszeit Werte um die +15 Grad.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
19. April | +9 bis +20 Grad |
+12 bis +15 Grad |
23. April | +6 bis +18 Grad |
+11 bis +13 Grad |
28. April | +6 bis +20 Grad |
+12 bis +15 Grad |
Warm oder kalt?
Der April ist für beides gut, zumal das Zirkulationsmuster meridional ausgeprägt ist. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich in den letzten Jahren im zunehmenden Maße die warmen Varianten am Ende durchsetzen konnten. Das führt im Winter besonders bei den Freunden des Winterwetters
häufiger zu Verdruss. Schaun mer mal.