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Wetter Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 08.04.2020 - Die Sommer-Prognose der Langfristmodelle

| M. Hoffmann

Dem frühsommerlich anmutenden Wettercharakter folgt zum Ostermontag mit einem markanten Temperaturrückgang eine erfrischende Brise nach. Das Zirkulationsmuster aber bleibt bis in die letzte April-Dekade hinein gestört, was die weitere Wetterentwicklung abwechslungsreich gestalten kann. Heute wieder mit einem Blick auf den Wettertrend Sommer 2020 der unterschiedlichen Langfristprognosen.

Ein durchwachsener und zu warmer Sommer 2020?
Ein durchwachsener und zu warmer Sommer 2020?

Das Wetter bleibt bis zum Ostersonntag frühlingshaft warm und mancherorts ist mit bis zu +25 Grad mit sommerlich warmen Werten zu rechnen. Apropos Sommer: Am gestrigen 7. April wurden über Rheingau-Memprechtshofen +25,9 Grad registriert. Das ist zwar noch weit vom Rekordwert von +32,9 Grad in einem April entfernt, dennoch sind diese Werte für die erste April-Dekade ungewöhnlich hoch.

Die Neigung zu Schauern und Gewittern nehmen bis zum Ostersonntag zu, doch verbreitet bleibt es trocken. Erst über Ostern kündigt sich ein Wetterwechsel an, der zu vermehrten Niederschlägen und zum Ostermontag zu einem markanten Temperaturrückgang führen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2020.

Ein markanter Temperaturrückgang an Ostern 2020
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Ein markanter Temperaturrückgang an Ostern 2020
© www.meteociel.fr

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Sommerlich warm und ungewöhnlich trocken

Die aktuelle Großwetterlage ist durch ein meridionales Strömungsmuster bestimmt (Nord-Süd, Süd-Nord) und aktuell liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz in der warmen Süd-Nord-Anströmung. Doch zu Ostern kippt das kurzzeitig auf Nord-Süd, bevor sich nach Ostern das Hoch über das östliche Europa verlagert und die Grundströmung wieder kippen lässt.

Kurzzeitig kälter

Der Kaltluftzustrom hält sich nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells am 13. und 14. April und lässt die Tageswerte über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf +7 bis +13 Grad zurückgehen. Verantwortlich hierfür ist ein Hochdruckkeil auf dem Atlantik, der auf seinen östlichen Gradienten kalte Luftmassen aus nördlichen Richtungen nach Mitteleuropa führt.

Außergewöhnlich warm

Das Hoch aber wandert quasi mit der kalten Luft nach Osten und leitet den Hauptzustrom der kalten Luftmassen nach Osten ab. Zum 15. April liegt das Hoch zwischen England, Deutschland und dem östlichen Europa und zum 16. April zwischen der Mittelmeerregion und dem östlichen Europa. Auf diese Art und Weise wird die Warmluftpumpe aus südlichen Richtungen wieder in Gang gesetzt, was die Tageswerte zum 16. April auf +16 bis +22 Grad und zum 17. April auf +18 bis +24 Grad und örtlich bis +27 Grad anstiegen lassen kann.

Außergewöhnlich trocken

Da sich Deutschland stets im Umfeld des Hochdrucksystems befindet, ist bis zum 17. April nicht mit viel Niederschlag zu rechnen. Die Niederschlagsprognose bringt gerade einmal Niederschlagssummen von 0 bis 5 l/m² und örtlich bis 8 l/m² hervor. Das ist viel zu trocken.

Ungewöhnlich trocken und sommerlich warm
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Ungewöhnlich trocken und sommerlich warm © www.meteociel.fr

Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Typisches Aprilwetter

Erfrischender ist die Wettervorhersage der Amerikaner. Zwar zeigt sich auch in deren Berechnungen eine meridional ausgerichtete Großwetterlage, doch geht der Wechsel von warm zu kalt schneller vonstatten.

Kalt und warm

An Ostermontag und dem Dienstag sinken die Tageswerte auf +7 bis +13 Grad ab, steigen aber zum 15./16. April auf +16 bis +22 Grad an und erreichen zum 18. April mit +19 bis +24 Grad und örtlich bis +26 Grad sommerlich warme Werte.

Kein nachhaltiger Frühling

Das Hochdruckzentrum jedoch vollführt jeweils ein Positionswechsel zwischen zwei wetterbestimmenden Zentren. Das eine liegt auf dem Atlantik zwischen Grönland, Island und den Azoren und das zweite über dem östlichen Europa. Je nachdem welches Zentrum kräftiger ausgeprägt ist, werden warme, oder auch kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt.

Ab dem 17./18. April wird das Hoch nach der Wetterprognose der Amerikaner auf dem Atlantik wieder kräftiger und leitet zum 19. April mit einem Tiefdruckzentrum über Skandinavien den Kaltluftzustrom nach Mitteleuropa ein, was die Werte zum Beginn der letzten April-Dekade auf +7 bis +13 Grad zurückgehen lassen kann.

Erst trocken, dann folgt Regen

Bis zum 18. April fällt die Niederschlagsprognose mit 0 bis 7 l/m² und an den Alpen bis 20 l/m² sehr gering aus. Der knochentrockene Wettertrend bestätigt sich heute. Doch zum Wechsel in die letzte April-Dekade nimmt die Niederschlagsleistung zu, was die Niederschlagssummen auf 10 bis 20 und örtlich auf bis 30 l/m² anstiegen lässt.

Über weite Strecken warmes Aprilwetter - doch Nachhaltig ist das noch nicht
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Über weite Strecken warmes Aprilwetter - doch Nachhaltig ist der Frühling noch nicht © www.meteociel.fr

Das gestörte Zirkulationsmuster mit meridionalen Ausprägungen

Meridional bedeutet entweder warmes oder kaltes Wetter, kommt das gestörte Zirkulationsmuster noch hinzu, so ist davon auszugehen, dass sich das Wetter sprunghaft verändern wird. Aus warm wird kalt und binnen weniger Stunden kippt das in die warme Richtung. Ganz so, wie es sich für den April gehört, doch dominieren in 2020 bislang die Warmphasen.

Galt es bislang die Wellenbewegungen entlang der Polarfront zu beobachten, so gilt es ab der Monatsmitte auch den Polarwirbel mit zu berücksichtigen. Seinem winterlichen Finale entgegenstrebend verfällt dieser allmählich und neigt zu extremen Auswüchsen, die den Wettercharakter sprunghaft machen können. Deutlicher wird das, wenn man sich die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells für den 21. April anschaut.

Erhebliche Schwächung des Polarwirbels mit einer extrem meridionalen Entwicklung
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Erhebliche Schwächung des Polarwirbels mit einer extrem meridionalen Entwicklung © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Meridional und gestört

Das Fazit stammt von gestern und hat auch heute noch seine absolute Gültigkeit. Der April ist und bleibt von einer meridionalen Grundströmung geprägt und wird neben seinen ungewöhnlichen Warmphasen auch seine kälteren Abschnitte haben. Am Ende jedoch überwiegt das warme Wetter.

Der Trend bleibt für die Jahreszeit zu warm

Das die warmen Temperaturwerte die zweite und auch den Beginn der letzten April-Dekade dominieren können, zeigt sich in den Kontrollläufen bestätigt. Das Temperaturniveau ist bis zum 18. April - vor allem über den südlichen Regionen - auf einem viel zu hohen Niveau und die Abweichung beträgt gegenüber dem langjährigen Mittelwert 4 bis 7 Grad. Ab dem 19. April sinkt das Temperaturniveau langsam - aber dennoch stetig - in den für die Jahreszeit typischen Bereich ab.

Ansteigende Niederschlagstätigkeit

Auch die ansteigende Niederschlagswahrscheinlichkeit findet heute ihre Bestätigung. Die Niederschlagssignale sind über Ostern vorhanden, doch überwiegend schwach ausgeprägt. Nachfolgend ist vom 14. bis 17. April mit einem trockenen Wettercharakter zu rechnen, bevor zum Beginn der letzten April-Dekade die Niederschlagssignale etwas ansteigen.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
14. April +5 bis
+18 Grad
+11 bis
+13 Grad
18. April +7 bis
+25 Grad
+13 bis
+15 Grad
23. April +5 bis
+22 Grad
+11 bis
+13 Grad
Diagramm Temperaturen April 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe April 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Langfristprognose der Modelle für den Sommer 2020

Wie lauten die Wetterprognosen der unterschiedlichen Langfristmodelle für den Sommer 2020?

Wettertrend des CFSv2 Modells: Ein zu warmer Sommer

Die Abweichung des Temperaturmittelwertes gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert liegt nach dem CFSv2 Modell zwischen +0,5 bis +1,5 Grad im zu warmen Bereich. Während der Juni und Juli noch deutlich zu warm ausfallen, zeigt sich für den August ein verhaltenes Entwicklungsspektrum. Beginnt der Sommer mit dem Juni zu trocken, so zeigt sich der Juli und August durchwachsen. Am Ende des Sommers aber ist der Niederschlagstrend etwas zu trocken zu bewerten.

Wetterprognose der NASA: Sommer zu warm

Der Sommer 2020 soll nach dem Wettertrend der NASA mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert zu warm ausfallen. Keiner der drei Sommermonate fällt da aus dem Rahmen. Die Niederschlagsprognose fällt durchwachsen und am Ende etwas zu trocken aus.

Wettervorhersage der Europäer: Durchwachsen, aber ein zu warmer Sommer 2020

Sowohl der Juni, Juli als auch der August werden mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert zu warm berechnet. In der Niederschlagsprognose aber gibt es deutliche Schwankungen. Der Juni soll etwas zu nass, der Juli deutlich zu trocken und der August durchwachsen ausfallen können.

Zusammenfassung:

Der Wettertrend der Langfristmodelle lässt sich weiterhin mit einem zu warmen Sommer 2020 zusammenfassen. In der Niederschlagsprognose zeichnet sich keine neuerliche Dürre ab, doch wird der Sommer mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu trocken ausfallen können.

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