Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 10.03.2020 - Frühling - oder?
Die gestörte Zirkulation. Die Position eines Hochdruckgebietes entscheidet nach der Monatsmitte, ob das Temperaturniveau in Richtung Frühling oder in Richtung Spätwinter kippen kann.
Turbulent zeigt sich das Wetter in den kommenden 72 Stunden. Von Dauerregen mit örtlich leichten Überflutungen, bis hin zu stürmischen Winden und frühlingshaft milden Temperaturen ist alles dabei. Doch von langer Dauer ist der Frühling nicht und wird zum Wochenende von kühleren Luftmassen ausgetauscht, was - unter bestimmten Voraussetzungen - Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab ermöglichen kann. Wenn man so will: Aprilwetter im März.
Verantwortlich hierfür ist ein Tiefdruckkomplex, der sich nach Skandinavien verlagert und zum Wochenende über die Barentssee nach Nordosten abzieht und nachfolgend die Zufuhr kühlerer Luftmassen ermöglicht. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetterprognose März 2020.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Frühling setzt sich durch?
Geht es nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells, so wird das im Zeitraum vom 15. bis 19. März für den Frühling eine knappe Angelegenheit. Da diese Wetterentwicklung aber bereits seit einigen Tagen ähnlich knapp berechnet wird, erhöht sich die Eintreffwahrscheinlichkeit.
Die für den Frühling kritische Phase
Das Azorenhoch keilt vom 16. bis 18. März nach Norden auf und strebt in Richtung Skandinavien. In diesem Prozess aber werden kalte Luftmassen aus nördlichen Richtungen advehiert und je nach Dynamik kann das für Mitteleuropa spätwinterliche Folgen haben. Das aber nur in der Theorie.
In der Modellpraxis bleibt die Tiefdruckaktivität bei Neufundland auf einem hohen Niveau und drückt den Hochdruckkeil vom 18. bis 20. März nach Osten weg, sodass dieser sich zunächst über Mitteleuropa und nachfolgend über das östliche Europa verlagern kann.
Frühlingshaft warm
Infolge daraus läuft die atlantische Frontalzone auf das Hochdruckkonstrukt auf und im Verbund der beiden Wettersysteme werden aus südwestlichen Richtungen sehr warme Luftmassen nach Mitteleuropa geführt, was zum Ende der zweiten März-Dekade das Temperaturniveau mit +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad auf ein fast schon frühsommerlich warmes Niveau anhebt.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Wenig frühlingshaft
Seit einigen Tagen berechnen die Vorhersage-Modelle unterschiedliche Wettervorhersagen. Der Knackpunkt
ist die Ausdehnung und die letztliche Position des Hochdrucksystems und da sind die Amerikaner grundsätzlich anderer Meinung, als die Europäer.
Kühle Ostwinde
Das Hoch wird nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells mehr über Skandinavien simuliert. Die Struktur ist deutlich kräftiger und da sich Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn drehen, werden in Bodennähe zunächst aus nordöstlichen und später aus östlichen Richtungen kühle Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. Wie kühl? Berechnet werden +5 bis +10 Grad, die mit einer längeren Sonnscheindauer örtlich bis +14 Grad ansteigen können.
Die Niederschlagsneigung lässt mit den Skandinavienhoch über Deutschland allgemein nach, doch sind diese im Zeitraum vom 17. bis 24. März auch nicht gänzlich auszuschließen.
Auf den Punkt gebracht: Der Westwetterlage folgt die gestörte Zirkulation
Die Großwetterlage ist nach dem 15. März drauf und dran sich strukturell zu verändern. Der Ansatz ist dergestalt, dass sich die Großwetterlage nachhaltig wird verändern können. Die Ursache hierfür ist das nach Norden aufstrebende Hoch, dessen letztliche Position aber darüber entscheidet, ob das Temperaturniveau in Richtung Frühling kippt, oder ob es bei einem für die Jahreszeit-typischen Temperaturcharakter bleibt.
Die gestörte Zirkulation
Das ist und bleibt auch heute die wahrscheinlichste Wetterentwicklung. Denn wenn das Hoch erst einmal über Mittel- oder Nordeuropa sich gefestigt hat, so wird die Westwetterlage unterbunden, der Wettercharakter trocknet ab und das Temperaturniveau steigt mit zunehmender Sonnenscheindauer an.
Wetterprognose der Kontrollläufe: Wenig frühlingshafte Wetteraussichten
Die Wettervorhersage der Kontrollläufe bringen es weiterhin auf den Punkt. Sowohl eine spätwinterliche, als auch eine frühlingshaft milde Wetterentwicklung ist grundsätzlich möglich, doch zeigt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Jahreszeit-typische Wetterentwicklung bei einem ab dem 14. März nachlassendem Niederschlagsniveau.
Ein Hochdruckgebiet dominiert das Wettergeschehen
Anders formuliert spielt nach den Kontrollläufen das Hoch eine entscheidende Rolle, was mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu einem sog. Ausgleichsverhalten führen wird. Die Westwetterlage wäre demnach ab dem 14./15. März als beendet zu erklären.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
16. März | +2 bis +15 Grad |
+10 bis +11 Grad |
20. März | +0 bis +17 Grad |
+8 bis +10 Grad |
25. März | +2 bis +18 Grad |
+9 bis +11 Grad |
Des Frühlings Dilemma
Betrachtet man die Druckanomalien, so verstärkt sich der Wettertrend der letzten Tage. Das Zentrum des Polarwirbels verlagert sich bis zum 20. März zwischen die Barentssee und Karasee, während sich über Kanada ein mächtiger Hochdruckgürtel bis zu den Azoren hinunter ausdehnt.
Das sorgt innerhalb des Polarwirbels für veränderte Strömungsstrukturen, die ohne weiteres kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa führen können. Anders formuliert ist der Frühling im Ansatz zu erkennen, doch ist die Jahreszeit noch nicht soweit, als dass Kaltluftausbrüche ausgeschlossen werden können. Soweit der Stand.