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Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 05.03.2020 - Neue Sturmserie? Der Frühling lässt auf sich warten

| M. Hoffmann

Windig bis stürmisch beginnt die zweite März-Dekade. Für schwere Sturmböen können auch noch sog. Randtiefentwicklungen sorgen. Erst zur Monatsmitte zeigen sich vorsichtige Anzeichen einer Umstellung der Großwetterlage.

Steuert die nächste Sturmphase auf Deutschland zu?
Steuert die nächste Sturmphase auf Deutschland zu?

Die kommenden Tage bleiben abwechslungsreich. Immer wieder kommt es zu Niederschlägen, die zum Teil länger andauernd und besonders am Donnerstag ergiebiger ausfallen können. Meist sind aber Schauer zur erwarten, die unter bestimmten Voraussetzungen örtlich bis auf tiefere Lagen herab als Graupelschauer niedergehen können.

Der Wind kommt kräftig bis böig aus meist westlichen Richtungen und kann zum Dienstag stürmisch auffrischen. Klart es in den Nächten auf, ist zudem mit Frost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2020 .

Das März-Wetter bleibt unbeständig und es kündigt sich eine neue Sturmserie an
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Das März-Wetter bleibt unbeständig und es kündigt sich eine neue Sturmserie an
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Eine Sturmserie steuert auf Deutschland zu

Gestern bereits hat sich aus der Wetterprognose des europäischen Wettermodells zum Beginn der zweiten März-Dekade eine neue Sturmserie ableiten lassen, die heute bestätigt wird.

Tiefdruckzentrum Skandinavien

Im Zeitraum vom 10. bis 13. März verlagert und positioniert sich die atlantische Frontalzone mit ihrem Kern über Skandinavien. In diesem Prozess werden mit Hilfe eines Hochdrucksystems über dem östlichen Kanada sehr kalte Luftmassen auf den Atlantik geführt, was die Tiefdruckaktivität weiter anheizt und am südlichen Gradienten der Tiefdruckrinne zu sogenannten Randtiefentwicklungen führt. Auch sind Schnellläufersysteme nicht auszuschließen.

Starkwindereignisse

So oder so - die Wettervorhersage der Europäer berechnet einen vom 10. bis 14. März windigen bis stürmischen Wettercharakter, der ein erhöhtes Potential von Starkwindereignissen aufweist, die zudem noch einiges an Niederschlag mit sich führen können. Das Temperaturspektrum schwankt meist zwischen +4 bis +8 Grad und kann mit der Vorderseitenströmung vom 10. bis 12. März mal darüber, oder nachfolgend auch darunter liegen. Im Grunde aber entsprechen die Werte dem langjährigen Mittelwert.

Meridionales Strömungsmuster

Auch dieser Wettertrend bestätigt sich heute erneut. Das Tiefdruckzentrum über Skandinavien verlagert sich zwischen dem 14. und 15. März weiter in Richtung der Barents- und Karasee, was eine Aufrechterhaltung der atlantischen Tiefdruckrinne schwierig gestaltet. Das wiederum gibt dem Azorenhoch den Spielraum, um nach Norden aufzukeilen und eine Wellenbewegung entlang der Polarfront zu initialisieren. Je nach Position des Hochdruckgebietes kann das über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehr warmen, als auch kühlem Wetter führen.

Die Europäer berechnen momentan eine kühlere Variante für den Zeitraum nach dem 14. März.

Mal nasskalt, mal frühlingshaft mild: Eine hohe Wetteraktivität
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Mal nasskalt, mal frühlingshaft mild: Eine hohe Wetteraktivität © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Abruptes Ende des unbeständigen Wettercharakters

Eine richtige Sturmwetterlage - wie sie die Europäer im Programm haben - berechnet die Wetterprognose der Amerikaner nicht. Windig ja und stürmische Böen sind vom 10. bis 14. März nicht auszuschließen, doch das Potential von Starkwindereignissen ist deutlich geringer einzustufen.

Mäßig mild bis kühl

Die Gemeinsamkeit der beiden Vorhersage-Modelle aber liegt in der hohen Tiefdruckaktivität. Dabei werden nach den Amerikanern vom 10. bis 11. März sehr milde und nachfolgend wieder kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. In Summe also nichts nachhaltiges und genug Niederschlag gibt es auch.

Ein mächtiges Hochdruckgebiet

Die enorme Tiefdruckaktivität aber sorgt dafür, dass das Hoch zum 13. März auf dem Atlantik nach Norden aufkeilen und das Strömungsmuster meridionalisieren lassen kann. Das schwächt die zonale Grundströmung und wenn es nach der Wettervorhersage der Amerikaner geht, kann das auch nachhaltig in Richtung Frühling gehen.

Warmes und trockenes Frühlingswetter

Denn ab dem 16. März kippt das nach Norden aufstrebende Hoch nach Osten ab und verlagert seine Position in Richtung Skandinavien und wird zunehmend kräftiger. Bis zum 20. März kann sich ein Kerndruck von bis zu 1050 hPa aufbauen, was in Summe einen nachhaltigen Ausbruch des Frühlings zur Folge haben kann.

Frühlingswetter über Deutschland
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Frühlingswetter über Deutschland © www.meteociel.fr

Vorsicht mit dem Frühling

Wer hier regelmäßig mitliest, der weiß, dass das Hoch aber genauso gut auf dem Atlantik als Blockadehoch verweilen kann. Anstatt mit Frühlingswetter wäre mit Aprilwetter zu rechnen.

Schaut man sich den Mittelwert der Kontrollläufe an, so wird der Trog vor Mitteleuropa weiterhin favorisiert. Gleichzeitig bestätigt sich, dass die Variante des Hauptlaufes vom amerikanischen Wettermodells im Vergleich zu den Kontrollläufen einen warmer Ausreißer repräsentiert. Im Umkehrschluss ergibt sich aber eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine gemäßigt milde West- bis Südwestwetterlage. Kurzum steigt das Temperaturniveau im Laufe der zweiten März-Dekade langsam an, bleibt aber dem Jahreszeit-typischen Bereich sehr nahe.

Vorsicht mit dem Frühling - der Trog vor Mitteleuropa bleibt ein Thema
Wetterprognose des Mittelwerts der Kontrollläufe: Vorsicht mit dem Frühling - der Trog vor Mitteleuropa bleibt ein Thema © www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
11. März +4 bis
+14 Grad
+8 bis
+10 Grad
15. März +0 bis
+15 Grad
+6 bis
+8 Grad
20. März -3 bis
+17 Grad
+8 bis
+10 Grad
Diagramm Temperaturen März 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht: Dem Frühling wird es nicht leicht gemacht

Dass man einen nachhaltigen Frühlingsausbruch in Frage stellen kann, zeigt sich auch in Betrachtung der Druckanomalien. Das Hochdruckgebiet über Kanada dehnt sich immer weiter in Richtung Grönland aus, was den Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada allmählich über zwischen Grönland und dem europäischen Nordmeer verlagert. Damit strömen die kühleren Luftmassen vor Mitteleuropa nach Süden, was die Trogwetterlage der Kontrollläufe weitgehend stützt.

Verlagert sich nun noch das Tiefdruckzentrum mehr in Richtung der Barentssee, so könnte es über Mitteleuropa ab der Monatsmitte sogar noch einmal richtig frisch werden und spätwinterliche Wettererscheinungen wären nicht auszuschließen. Das aber ist - zum aktuellen Stand - mehr eine theoretische Annahme.

Innerhalb des Polarwirbels zeigen sich strukturelle Veränderungen
Innerhalb des Polarwirbels zeigen sich strukturelle Veränderungen © climatereanalyzer.org

Normales März-Wetter

So sieht das Fazit von heute aus. Weder der Frühling, noch der Spätwinter werden sich nachhaltig durchsetzen können. Was bleibt ist ein abwechslungsreicher Wettercharakter, der mal mit mehr und mal weniger Wind in Erscheinung tritt. Erst nach dem 15. März zeigen sich erste - vorsichtige - Anzeichen einer Veränderung der Großwetterlage.

Langfristprognose für den Frühling und Sommer 2020

März 2020

Lange wurden die Korrekturen für den März 2020 erwartet und heute zeichnet sich eine - zumindest leichte - Korrektur in der Prognose des Langfristmodells ab. Der März wird mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad zu warm berechnet (vormals +1 bis +3 Grad) und die Niederschlagsprognose von deutlich zu trocken auf zu trocken abgesenkt. In Anbetracht aber der Niederschlagsprognosen der Vorhersage-Modelle, ist mit weiteren Korrekturen zu rechnen und ein zu trockener März infrage zu stellen.

April 2020

Auch für den April ergab sich eine Veränderung. Anstatt wie bisher mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad zu warm auszufallen, wurde die Temperaturprognose auf eine Differenz von +0 auf +1 Grad in den normalen bis leicht zu warmen Bereich abgesenkt. Die Niederschlagsprognose fällt gegenüber dem vieljährigen Sollwert unauffällig und im Trend etwas zu trocken aus.

Mai 2020

Die Abweichungen der Temperaturen liegen im letzten Frühlingsmonat Mai mit +0,5 bis +1,5 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert weiterhin im etwas zu warmen Bereich. Die Niederschlagsprognose ist als normal und im Trend leicht zu nass zu bewerten.

Juni 2020

Der erste Sommer-Monat Juni hat gegenüber dem langjährigen Mittelwert eine Abweichung von +0,5 bis +2 Grad vorzuweisen. Die Niederschlagsentwicklung ist als durchwachsen und weitgehend als normal einzustufen.

Juli 2020

Ganz ähnlich wie der Juni soll auch der Juli 2020 verlaufen. Mit einer Differenz von +0,5 bis +2 Grad grundsätzlich für die Jahreszeit zu warm. Die Niederschlagsprognose ist unauffällig und im Trend etwas zu nass.

August 2020

Die Abweichung im letzten Sommer-Monat August wird mit +0 bis +1,5 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert im normalen bis zu warmen Bereich berechnet. Die Niederschlagsentwicklung wird gegenüber dem Sollwert als normal interpretiert.

Abweichungen der Temperaturen im Frühling und Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
März 2020 +1 bis +2 Grad Trend: zu trocken
April 2020 +0 bis +1 Grad Trend: etwas zu trocken
Mai 2020 +0,5 bis +1,5 Grad Trend: normal bis leicht zu nass
Juni 2020 +0,5 bis +2 Grad Trend: normal
Juli 2020 +0,5 bis +2 Grad Trend: normal, etwas zu nass
August 2020 +0 bis +1,5 Grad Trend: etwas zu nass
Diagramm der Temperaturentwicklung Frühling und Sommer 2020
Diagramm der Temperaturentwicklung Frühling und Sommer 2020

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