Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 03.03.2020 - Der Frühling tut sich schwer, ist aber nicht chancenlos
Der Frühling zeigt sich zum Beginn der zweiten März-Dekade kurzzeitig, doch von einem nachhaltigen Durchbruch ist der Frühling noch weit entfernt. Heute wieder mit einem Ausblick des Langfristmodells für das Wetter im Frühling und Sommer 2020.
Tiefdrucksysteme fühlen sich über Deutschland wohl und werden das Wettergeschehen bis zum Wochenende beeinflussen können. Das geschieht hauptsächlich in Form von Schauern, die am Donnerstag von länger andauerndem und örtlich ergiebigem Niederschlag abgelöst werden können.
Mitunter sind die Schauer kräftiger und können als Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer nieder- und mit Gewittern einhergehen. Stürmische Winde sind nicht zu erwarten, dafür aber ein meist aus westlichen Richtungen kommender böiger Wind. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2020 .
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Keine stabilen Wetterverhältnisse
Der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada verlagert sich nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells etwas weiter nach Osten. Die Folge daraus in eine weiterhin anhaltend hohe Tiefdruckaktivität.
Typisches März-Wetter
Der Kern der Wettervorhersage der Europäer ist seit Tagen der gleiche und ändert sich auch heute nicht. Im gesamten Zeitraum vom 8. bis 13. März ziehen in raschen Abständen Tiefdruckgebiete von Island über England nach Skandinavien. Deutschland, Österreich und die Schweiz werden jeweils von den südlichen Tiefdruckgradienten erfasst und der unbeständige und teils windige Wettercharakter bleibt erhalten.
Zwischen mäßig kühl und frühlingshaft mild
Der Spätwinter hat bei einer solch hohen Tiefdruckaktivität bis zum 13. März keine Chancen sich durchzusetzen. Stattdessen schwankt die Vorhersage des europäischen Wettermodells zwischen einer mäßigen West- bis Nordwestströmung (nasskalt) und einer warmen Südwestströmung. Bedingt durch die Tiefdruckdynamik kommt es zu einem Auf und Ab der Werte. Der höchste Temperaturwert wird mit +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad bspw. zum Start in die zweite März-Dekade berechnet. Das ist als frühlingshaft zu bewerten, doch so wird es nicht bleiben.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Dem Frühling sehr nah
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells berechnet seit einigen Tagen einen stets anderen Ansatz, als das die Europäer machen. Der Unterschied ist ein Hochdrucksystem, welches von den Azoren in Richtung Skandinavien strebt. Je nach Formvollendung hat das spätwinterliche, oder auch frühsommerliche Konsequenzen für Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Hochdruckaufbau
Bereits zum kommenden Wochenende strebt der Keil des Azorenhochs von England in Richtung Skandinavien und initialisiert dort den Versuch zum Aufbau eines autarken Hochdruckgebietes. Nun ist und bleibt aber die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik auf einem sehr hohen Niveau, was das Hoch über Skandinavien sehr rasch - und fast ohne Widerstand - nach Osten in Richtung der Barentssee abdrängt.
Frühlinghaft mild
Was aber nicht so schnell zurückzudrehen ist, ist der Impuls, den das Azorenhoch gesetzt hat. Denn der Hochdruckkeil kippt von England aus über Mitteleuropa ab und gleichzeitig strömen über dem östlichen Kanada sehr kalte Luftmassen weit nach Süden auf den Atlantik hinaus. In Folge daraus entsteht vom 9. bis 14. März über Mitteleuropa eine Südwestströmung, die etwa südlich der Linie von Köln und Dresden die Temperaturen auf +10 bis +15 Grad und ganz über dem Süden auf bis +17 Grad ansteigen lassen kann. Weiter nach Norden bleibt es unter dem erhöhten Tiefdruckeinfluss mit +7 bis +12 Grad kühler.
Der nächste Impuls löst eine hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront aus
Der kräftige Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada bleibt nach der Prognose nicht ohne Folgen. Gleich zwei Hochdruckzentren streben nach Norden auf. Das eine über dem Atlantik, das zweite über dem östlichen Europa. Dazwischen befinden sich die Tiefdruckgebiete. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen zwischen den Fronten und so ist auch nach dieser Vorhersage bis zum 18. März mit einem Auf und Ab der Temperaturen und einem wenig stabilen Wettercharakter zu rechnen.
Auf den Punkt gebracht: Frühling mit vielen Fragezeichen
Frühlingshaft milde Wetterlagen wurden in den letzten Tagen häufiger berechnet, doch lässt sich daraus keine stabile und nachhaltige Entwicklung in Richtung Frühling ableiten. Stattdessen wird eine meridionale Entwicklung der Großwetterlage zunehmend wahrscheinlicher, was besonders deutlich aus der Wetterprognose vom Mittelwert der Kontrollläufe hervorgeht.
Der Polarwirbel befindet sich nahezu im Bestzustand und ist in seiner Mitte zentriert. Zum anderen liegt über Sibirien das Kontinentalhoch, während auf dem Atlantik das Azorenhoch sich etwas nach Norden aufwölbt. Dazwischen liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz, was zum Start in die zweite März-Dekade eine wärmere und im weiteren Verlauf eine kühlere Phase möglich macht und das Auf und Ab der Vorhersage-Modelle bestätigt.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
9. März | +0 bis +8 Grad |
+2 Grad über dem Süden und Osten +6 Grad über dem Westen und Norden |
13. März | +3 bis +15 Grad |
+7 bis +9 Grad |
18. März | +0 bis +17 Grad |
+8 bis +10 Grad |
Langfristprognose für den Frühling und Sommer 2020
März 2020
Das Langfristmodell ist beharrlich und passt sich nicht der aktuellen Wetterentwicklung der Vorhersage-Modelle für die erste März-Dekade an. Anders formuliert geht die Langfristprognose mit einer Abweichung der Temperaturen von +1 bis +3 Grad davon aus, dass sich ab der zweiten März-Dekade das Wetter in Richtung Frühling entwickelt. Bestätigt wird das von der Niederschlagsberechnung, die deutlich unter dem vieljährigen Sollwert liegt. Man darf gespannt sein, ob das Langfristmodell mit dieser Prognose richtig liegen wird.
April 2020
Der April wird mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert erneut deutlich zu warm berechnet und die Niederschlagsprognose wird weiterhin zu trocken bewertet.
Mai 2020
Die Abweichungen der Temperaturen liegen im letzten Frühlingsmonat Mai mit +0,5 bis +1,5 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert im etwas zu warmen Bereich. Die Niederschlagsprognose ist über dem Norden leicht zu trocken und über dem Süden etwas zu nass zu bewerten.
Juni 2020
Der erste Sommer-Monat Juni hat gegenüber dem langjährigen Mittelwert nach wie vor eine Abweichung von +1 bis +2 Grad vorzuweisen. Die Niederschlagsentwicklung ist als durchwachsen und weitgehend als normal einzustufen.
Juli 2020
Ganz ähnlich wie der Juni soll auch der Juli 2020 verlaufen. Mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad grundsätzlich für die Jahreszeit zu warm. Die Niederschlagsprognose ist unauffällig und im Trend leicht zu trocken.
August 2020
Die Abweichung im letzten Sommer-Monat August wird mit +0,5 bis +1,5 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert gemäßigter, in Summe aber zu warm berechnet. Die Niederschlagsneigung fällt leicht positiv aus (etwas zu nass).
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2020 | +1 bis +3 Grad | Trend: zu trocken |
April 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Mai 2020 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
Juni 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal, etwas zu trocken |
Juli 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal, etwas zu trocken |
August 2020 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: etwas zu nass |