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Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 02.03.2020 - Ungewöhnliche Entwicklung des Polarwirbels

| M. Hoffmann

Schnee- und Graupelschauer sind im Verlauf der Woche zu erwarten und kurze Gewitter sind nicht auszuschließen. Kurzum hat der nachhaltige Frühling im Wochenverlauf keine Chance sich durchzusetzen. Ändert sich das in der zweiten März-Dekade?

Zwischen Spätwinter und Frühling
Zwischen Spätwinter und Frühling

Sonnige und vor allem trockene Wetterabschnitte sind im Wochenverlauf nur von kurzer Dauer. Zu dominant zeigen sich die Tiefdruckgebiete. Zwar verlieren diese an Intensität, doch reicht das aus, um den unbeständigen und teils windigen Wettercharakter aufrecht zu erhalten. Zudem gehen ab Dienstag die Temperaturen zurück.

So ist ab der Wochenmitte wieder mit Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab zu rechnen. Spannender zeigt sich die Wetterentwicklung am Donnerstag mit einem durchziehenden Niederschlagsfeld, was die Niederschläge teils als Regen, teils aber auch als Schnee niedergehen lässt. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 400 bis 800 Meter um die mittleren Lagen herum. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März .

Nasskaltes Schauerwetter
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Nasskaltes Schauerwetter
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Die weder noch Wetterlage

Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik wird nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells bis zum 12. März auf einem hohen Niveau berechnet. Das gibt dem Frühling bedingte und dem Spätwinter keine Chance.

Typisches März-Wetter

Und so verändert sich die Wettervorhersage gegenüber den letzten Tagen nur geringfügig. Bedingt durch ein Tiefdruckzentrum über Island werden mildere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt, die zum 12. März spürbar wärmer werden können. Im Grunde aber bestätigt sich der für März typische und leicht unbeständige Wettercharakter der letzten Tage.

Chancen auf Frühlingswetter frühestens ab der zweiten März-Dekade
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Chancen auf Frühlingswetter frühestens ab der zweiten März-Dekade © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Wechselwetter

Das Skandinavienhoch - was in den letzten Tagen häufiger berechnet wurde - bleibt auch heute noch bestehen und wird zum Beginn der zweiten März-Dekade vermehrt Einfluss auf das Wettergeschehen nehmen können.

Keine nachhaltige Wetterentwicklung

Das Hoch kann sich zwar vom 10. bis 14. März behaupten und auch über Deutschland, Österreich und der Schweiz für einen gemäßigte bis ruhige und auch milde Wetteraktivität sorgten, doch bleibt nach der Wettervorhersage der Amerikaner eine auf dem Atlantik bis zum 17. März anhaltend hohe Tiefdruckaktivität bestehen. Dabei werden mal mildere - häufiger aber nasskalte - Luftmassen in Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt.

Nasskalt

Weder der Frühling, noch der Spätwinter können sich nachhaltig durchsetzen und so kommt es zu einem Jahreszeit-typischen Wechselspiel aus Sonne, Wolken und gelegentlichen Schauern, die durchaus bis auf tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer niedergehen können. Die Temperaturspanne schwankt vom 7. bis 17. März zwischen +4 bis +8 Grad und kann phasenweise darüber (10. bis 13. März), oder auch darunter liegen. In den Nächten ist - vor allem bei Aufklaren - mit Frost zu rechnen.

Keine nachhaltig stabile Wetterentwicklung
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Keine nachhaltig stabile Wetterentwicklung © www.meteociel.fr

Ungewöhnliche Aktivität innerhalb des Polarwirbels

Betrachtet man die Simulation der Europäer innerhalb des Polarwirbels, so entsteht im Bereich zwischen Grönland, der Karasee, den Aleuten und Alaska eine außergewöhnliche Tiefdruckaktivität, die im Kern einen Luftdruck von bis zu 950 hPa erreichen kann. Da geht sozusagen die Post ab. Zurückzuführen ist das zum einen auf die Verschiebung der Tiefdruckzentren von dem europäischen Nordmeer/Barentssee in Richtung Karasee, aber auch von einer außergewöhnlich hohen Windaktivität in Stratosphärenhöhe. Diese erreichen bis zum 10. März Windgeschwindigkeiten von bis zu +250 km/h. Normal wären zu dieser Jahreszeit +72 km/h. Die Amerikaner bilden diese Entwicklung nur bedingt ab.

Eine enorme Tiefdruckaktivität innerhalb des Polarwirbels (li.) und eine außergewöhnlich hohe Windgeschwindigkeit in Stratosphärenhöhe (re.)
Eine enorme Tiefdruckaktivität innerhalb des Polarwirbels (li.) und eine außergewöhnlich hohe Windgeschwindigkeit in Stratosphärenhöhe (re.) © www.meteociel.fr

Die Folgen daraus?

Im Umkehrschluss bedeutet das eine absolute Stabilität des Polarwirbel bis weit in die zweite März-Dekade hinein und da sich der Wirbel gegen den Uhrzeigersinn dreht, sind spätwinterliche Wettererscheinungen über Mitteleuropa zwar möglich, doch der Spätwinter selbst ist wenig wahrscheinlich. Das könnte nur gelingen, wenn sich zwischen Kanada und Grönland ein Hoch aufbaut und den Kaltluftzustrom über das europäische Nordmeer nach Süden ableitet. Doch darauf deutet derzeit nichts hin.

Wetterprognose der Kontrollläufe: Erst kühl, dann milder

Die Kontrollläufe stützen einen im Zeitraum vom 4. bis 10. März nasskalten Witterungscharakter. Nachfolgend steigt das Temperaturniveau weiter an und kann über dem Süden und Westen im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert im zu milden Bereich liegen. Die Niederschlagsentwicklung wird bis zum 17. März fast durchgängig auf einem mäßigen Niveau berechnet (Schauer) und hat ab dem 11. März eine abnehmende Tendenz.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
8. März +0 bis
+10 Grad
+2 Grad über dem Süden und Osten
+6 Grad über dem Westen und Norden
12. März +5 bis
+13 Grad
+6 bis
+8 Grad
17. März +1 bis
+17 Grad
+8 bis
+10 Grad
Diagramm Temperaturen März 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht: Ein typischer März

Am Wettertrend der letzten Tage ändert sich nichts. Das März-Wetter bleibt bis weit in die zweite Dekade hinein unbeständig strukturiert, was immer wieder zu Niederschlägen führen wird. Auch der Wind frischt hin und wieder stark böig auf, doch stürmische Winde sind - mit Ausnahme der exponierten Lagen - vorerst nicht mehr zu erwarten. Dafür nasskalte Temperaturwerte, die aber weitgehend dem vieljährigen Mittelwert entsprechen und im Verlauf der zweiten März-Dekade langsam ansteigen können.

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